Eine Sauna, tausend Begriffe: So elementar das Ritual der Sauna auch ist – besteht es doch im wesentlichen aus Holz, Wasser und Feuer -, haben sich im Laufe der Zeit unzählige Varianten des ursprünglichen Schwitzbads entwickelt. Mit unserem Glossar verschaffen wir Ihnen den Überblick über die wichtigsten Ausdrücke im Reich des Schwitzens.
A
Abhärtung: Der Wechsel von Heiß auf Kalt in der Sauna trainiert das Immunsystem. Der Temperaturwechsel fördert die Produktion von weißen Blutkörperchen und kurbelt so das Immunsys-tem an – die Gesundheitsprophylaxe Schwitzbad mindert das Risiko, an grippalen Infekten zu erkranken erheblich. Während des Saunagangs erhöht sich die Körpertemperatur um ca. zwei Grad, es entsteht ein künstliches Fieber, das Bakterien ausschält. Beim Saunabad werden die Blutgefäße erweitert und die Produktion des immunstimulierenden und antiviralen Proteins Interferon. Im Blut bekämpft dieses Protein Viren und Bakterien und wird durch die erfolgte Stoffwechselsteigerung im Organismus gefördert. Beim Cool-Down nach dem schweißtreibenden Bad verengen sich die Blutgefäße wieder und der Sauerstoffgehalt im Blut verbessert sich. Das Gesetz der Gewöhnung stellt sich durch den regelmäßigen Gang in die Finnenkabine ein: In Herbst und Winter kann Ihnen der Wechsel von der mollig-warm beheizten Wohnung zu winterlichen Minusgraden nichts mehr anhaben.
Abnehmen: Einfach die überschüssigen Pfunde in der Hitze der Sauna schmelzen lassen? Ganz so einfach geht’s nicht, aber die Sauna ist eine gute Stütze, bei dem Vorhaben abzunehmen. Wenn der Herbst beginnt, startet auch gleichzeitig die Phase im Jahr, wo wir unsere dicken Pullis und langen Hosen hervorholen und somit unentdeckt Speckringe ansammeln können. Erst im Frühling werden uns die unliebsamen Pfunde um die Hüften und am Bauch bewusst, und ein kollektives Abnehmen im ganzen Land beginnt. Sport, Diät und Kalorienzählen gehören dann zum Tagesprogramm. Dabei wäre das Ganze gar nicht nötig, würde man auch in der kalten Jahreszeit figurbewusst leben. Ganz entspannt kann man das Vorhaben „Schlank das ganze Jahr“ mit regelmäßigen Saunagängen unterstützen. Der erste Grund für die diätunterstützende Wirkung der Sauna liegt auf der Hand: Man sieht sich öfter nackt und ist sich schneller der ein oder zwei Pfunde zu viel bewusst. Ein anderer Faktor ist, dass das Saunabad entschlackend wirkt, das Unterhautgewebe auf Vordermann bringt und die Durchblutung anregt. Der Körper wird von Schadstoffen freigespült – diesen Effekt können Sie durch ausgeglichenes Trinken noch unterstützen. Pro Saunagang scheidet der Körper 500 bis 1.500 Gramm Wasser aus. Ein schnell sichtbarer Erfolg auf der Waage, der zwar nicht von Dauer ist, aber ein besseres Körperbewusstsein zu entwickeln hilft. Nutzen Sie dieses gleich, um Sport zu treiben. Durch die tiefe Entspannung und die Regeneration der Muskeln ist der Tag nach dem Saunabesuch bestens dafür geeignet. Da die Sauna beruhigend und entspannend wirkt, ist man für den Alltag optimal gerüstet. Faulenzen und schlechte Angewohnheiten wie etwa schnelles Fastfood nach der Arbeit, schleichen sich nicht so schnell ein, eine Umstellung auf gesunde Ernährung fällt mit dem neu gewonnenen Körpergefühl leichter. Sehen Sie also den regelmäßigen Gang in die Sauna als nützliche Hilfe zum Abspecken und als einen Diätbegleiter. Und vor allem: Fühlen Sie sich wohl in Ihrer Haut.
Andalusisches Schwitzbad: In Spanien schwitzt man nicht nur am Strand, sondern auch in der Sauna. Dabei bietet das Land auf der Iberischen Halbinsel gleich zwei Saunavarianten an. Zum einen wäre das Katalanische Kräuterbad zu nennen: In einem Kessel über dem Saunaofen brodelt ein Aromasud aus Thymian, Minze, Rosmarin und Salbei. Abhängig von Klima und Jahreszeit verändert sich die Duftkomposition des mediterranen Suds. 75 °C heiß ist es im Kräuterbad, und es herrscht eine Luftfeuchtigkeit von 25 Prozent. Das zweite Saunaerlebnis gibt’s im Andalusischen Schwitzbad.Einige hartgesottene Spanier verbringen ihre Siesta im Schwitzbad. Im Vergleich zum Katalanischen Kräuterbad ist das Andalusische Schwitzbad sehr mild: 45 °C und eine Luftfeuchtigkeit von 40 Prozent wirken auf den Saunierenden.
Aufguss: Löyly – der Gluthauch: Eine passendere Bezeichnung hätten die Finnen für den unbestrittenen Höhepunkt des Saunarituals nicht finden können. Bei der Aufgusszeremonie hat man wirklich das Gefühl, von einer Dampfwelle überrollt zu werden, die die Schweiß-drüsen zur Höchstleistung treibt. Doch was geschieht genau beim Aufguss? Bevor Sie die Saunasteine mit Wasser überschütten, heißt es, geduldig sein: Sie sollten für den richtigen Aufgussgenuss fünf bis acht Minuten vorschwitzen. Die dunklen Olivinsteine müssen so lange im Ofen backen, bis sie eine Temperatur von 300 bis 450 °C erreichen, damit das Wasser beim Überschütten schlagartig verdampft. Das unbedingt frische Wasser können Sie im traditionellen Holzeimer je nach Geschmack mit Düften verfeinern. Achten Sie darauf, dass das Saunaaufgussmittel nur natürliche oder naturidentische Stoffe enthält – das wird beispielsweise durch das Prüfsiegel des Deutschen Saunabundes gewährleistet. Natürliche Stoffe werden meist durch Destillation oder Extraktion von Blumen, Kräutern, Hölzern oder Wurzeln gewonnen. Naturidentische Duftstoffe werden nach dem Vorbild der Natur im Labor produziert, müssen aber nachweislich in der Natur vorkommen. Besonders bei naturgeschützten Materialien wie etwa Sandelholz greifen die Hersteller der Aufgusskonzentrate auf diese Methode zurück. Synthetische Duftstoffe haben nichts in der Sauna verloren, da nicht bekannt ist, wie diese Stoffe in der Hitze der Sauna reagieren. Ein Merkmal, woran Sie erkennen können, ob der Saunaduft unbedenklich ist, ist das Gütesiegel des Deutschen Saunabunds. Außerdem wichtig: das Mischverhältnis von Wasser und Duft – halten Sie sich immer an die Angaben der Hersteller. Unsere Nase nimmt nach einigen Minuten permanenter Beduftung den Geruch nicht mehr wahr, somit ist die Gefahr der Überdosierung hoch. Weiteres Kriterium für den perfekten Aufguss ist die Wassermenge, denn viel hilft nicht immer viel: Pro Kubikmeter Sauna gießen Sie 12 bis 20 Gramm Wasser auf die heißen Olivinsteine. Bei einem Praxisbeispiel einer Kabine mit einer Höhe von 2,20 m, 3 m Breite und 3,50 m Länge wäre die Aufgussmenge die eines kleinen 0,3 Bierglases. Das mit ansonsten 10 bis20 Prozent Luftfeuchtigkeit trockene Saunaklima schnellt mit dem Aufguss auf 30 Prozent Luftfeuchtigkeit an. Der Dampfstoß wird mit dem propellerartigen Wedeln eines Handtuchs in der Kabine verteilt. Schlagartig scheint die Temperatur zu steigen – in Wirklichkeit aber legt sich die feuchte Luft auf die kühlere Haut. Durch die Kondensation des heißen Dampfes empfindet der Saunabadende die Hitze stärker. Das Handtuchwedeln durchbricht die Isolationsschicht des Körpers, den Schweiß – es wird noch einmal richtig heiß. Die Anwendung des Wedelns stammt nicht aus Finnland, wie oft angenommen wird, sondern ist in unseren Breitengraden entstanden. Der Aufguss kann nach Belieben noch zweimal wiederholt werden. Nicht öfter, denn der Dampf übersättigt sonst die Kabinenluft mit Feuchtigkeit. Nach diesem Höhepunkt des Saunagenusses schwitzen Sie am besten noch zwei Minuten nach und dann geht’s nach draußen zum Abkühlen.
B
Banja:Schweißnass und mit Birkenruten geprügelt? Hier handelt es sich um keinen Albtraum, Sie befinden sich in der Banja. In der russischen Variante der Sauna gehört der rohe Umgang miteinander zum guten Ton. Außerdem darf auch ein bisschen Alkohol nicht fehlen, traditionell der Wodka. Auch wenn Sie begeisterter Wodka-Liebhaber sind, trinken Sie ihn keinesfalls in der Schwitzhütte, sondern verwenden Sie das Nationalgetränk als Aufguss. Darf auch in keiner Banja fehlen: der Wenik, eine Birkenrute mit der man sich selbst und seine Mitsaunierer abschlägt, bis Durchblutung und Kreislauf angekurbelt sind. Das Banja-Erlebnis ist etwas rauer, als man es von der Finnischen Sauna gewöhnt ist, dafür sind die Temperaturen mit ca. 50-70 °C vergleichsweise mild.
D
Dampfbad: Nackt und doch eingehüllt: Im Dampfbad legt man zwar seine Kleidung ab, dafür legen sich Dampfschwaden auf die Haut. Dieses feucht-wärmende Gewand stand vor unserer schon hunderten anderen Generationen. Angefangen von den Römern, die in großen, ausgeklügelten Badeanlagen Wellness zelebrierten, über die Japaner, die die heißen Quellen der Insel und deren Dampf nutzen, bis hin zu den Osmanen, die im Hamam eine entspannende Reinigungskur genossen. Die Vorteile des Dampfbades lassen sich mit einem einfachen physikalischen Prinzip erklären: Warme Luft kondensiert auf kühleren Oberflächen. Verglichen mit der ca. 40 bis 50 °C warmen und mit 70 Prozent Feuchtigkeit angereicherten Luft ist unsere Haut kühl. Dort überzieht uns der Dampf mit einer feuchten Schicht, die man nicht mit Schweiß verwechseln darf. Denn am Schwitzen hindert uns der kondensierte Dampf größtenteils – dieser Fakt stellt auch den großen Unterschied zur Sauna dar. In der finnischen Schwitzhütte gibt man mit jedem Atemzug Feuchtigkeit an die 90 °C heiße und trockene (10 bis 20 Prozent) Kabinenluft ab. Unsere körpereigene Klimaanlage reagiert prompt: Wir transpirieren. Im Dampfbad kehrt sich dieses Prinzip um: Die Luft kann kaum noch Sauerstoff aufnehmen, der von der Haut produzierte Schweiß kann nicht verdunsten und somit auch nicht unseren Körper kühlen. Darum reichen auch die milden Temperaturen in der Dampfkabine, um uns mächtig einzuheizen. Sauna und Dampfbad haben aber einen ähnlichen Endeffekt: Die Haut erwärmt sich durch die erhöhte Umgebungstemperatur. Rezeptoren geben das weiter. Hormone werden ausgeschüttet und tragen diese Information in alle Regionen des Körpers. Die kleinen Blutgefäße der Haut bekommen den Befehl, sich zu öffnen. Das Herz steigert sei-ne Pumpleistung, die Durchblutung nimmt zu. Schon ein geringer Anstieg der Temperatur im Inneren des Körpers führt zu einer erheblichen Ankurbelung des Stoffwechsels. Ein bewährtes Hausmittel von Oma lässt sich ideal in der Dampfkabine umsetzen: das Inhalieren. Das Einatmen von feucht-warmer Luft verhilft zur Entspannung der Atemwege und wirkt gegen Erkältungen. Der Dampf legt sich auf die Schleimhäute und löst Ansammlungen in den Atemwegen auf. Das Dampfbad ist eine eigenständige balneologische Raffinesse, die schon in uralten Kulturen zur Entspannung genutzt wurde und gerade in unsere Wellnessbegeisterten Zeit eine schonende Variante oder Erweiterung zur Sauna darstellt.
E
Eisgrotte: Es gibt kein schöneres Erlebnis, als ein Schneebad nach dem Saunabad. Mutter Natur hat mit Schnee den besten Abkühler parat. Den Körper mit Schnee abreiben ist erfrischend und spiegelt am ehesten das ursprüngliche finnische Saunabad im Winter wider. Doch möchte man dieses Erlebnis am liebsten selbst im Sommer auskosten. Dafür gibt’s in vielen gut ausgestatteten Wellness/Sauna-Hotels Eisgrotten. Hier wird der Schnee künstlich erzeugt um man begibt sich in eine fantastische Winterlandschaft – selbst im Hochsommer.
F
Finnland:Finnland ist die Wiege der Sauna. Hier hat das Saunieren eine jahrtausendealte Tradition. Die Sauna war im bäuerlichen Finnland Kernstück des Familien- und Hoflebens und wurde als Wirtschaftsraum, Waschraum und für die Krankenpflege in Anspruch genommen. Noch heute gibt es Finnen, die in der Sauna geboren wurden. Im 19. Jahrhundert entstand im Zuge der Urbanisierung in nahezu jeder Straße einer Stadt die öffentli8che Sauna. Dort traf man sich mit Leuten seines Stadtteils, redete und schwitzte und ließ sich von einer Saunawäscherin gründlich abrubbeln. Heute wird die Sauna ausschließlich zum Saunieren benutzt, bleibt aber weiterhin ein sozialer Knotenpunkt in Finnland. Auch gehört die Sauna in finnischen Einfamilienhäusern zum Standart. Für uns Deutsche etwas gewöhnungsbedürftig ist sicherlich das Geschäftsmeeting in der Sauna, das in Finnland zur Businessetikette gehört. Weitere Unterschiede zur deutschen Schwitzmentalität: Textilsaunen existieren in Finnland nicht, Duftzusätze findet man hier auch nicht und auch das in Deutschland übliche Wedeln mit dem Handtuch nach einem Aufguss hat sich nicht durchgesetzt. Außerdem ist gemischtes Saunieren eher unüblich. Besonders beliebt beim Finnischen Schwitzbad ist die großzügige Verwendung mit Wasser und das abschlagen mit Birkenruten.
H
Hamam: Im Zentrum des türkischen Hamams befindet sich der Nabelstein, eine Marmorliegefläche, auf der es sich der Gast bequem macht. Er legt sich ein Pastemal als Lendenschurz um die Hüften und lässt sich vom Tellak, dem Bademeister, massieren. Der Tellak hört erst dann mit der Massageprozedur auf, wenn alle Glieder geknackt haben und eingerenkt sind. Danach kommt der Kese zum Einsatz:?Mit diesem rauen Handschuh aus Wildseide oder Ziegenhaar wird der gesamte Körper abgerubbelt, die Haut gepeelt. Schaum bedeckt den Gast vom Kopf bis zum kleinen Zeh, zur Abkühlung begießt sich der Badende mit kaltem oder warmem Wasser. Wenn man Helmuth von Moltke, einem preußischen Generalfeldmarschall und bekennenden Hamam-Fan, glaubt, „ist man noch nie gewaschen gewesen, bevor man nicht ein türkisches Bad genommen hat“.
I
Inipi:Das Inipi-Ritual wird nach strengen traditionellen Regeln durchgeführt. Das beginnt schon beim Aufbau der Hütte. Haselnuss- oder Weidenruten werden in die Erde gesteckt und mit Ringen verbunden, sodass eine Kuppel entsteht. Zur Hütte wird das Gestell erst durch darübergeworfene Decken. Das Schwitzen im Inipi selbst besteht aus vier Runden. Dabei beschäftigen sich die Teilnehmer pro Runde mit den Themen: Danken, Bitten, Geben und Vision.
Infrarot: Bei ca. 45 bis 65 °C sind die Infrarotenstrahlen der schweißtreibende Motor: Weil die elektromagnetische Wellenstrahlung völlig verlustfrei den Raum durcheilt, ohne die Umgebungsluft nennenswert zu erwärmen und erst dann wirksam wird, wenn sie auf einen absorbierenden – also einen wärmeaufnehmenden – Körper auftrifft. Die Moleküle im menschlichen Körper fangen zu schwingen an und rufen durch ihre Bewegung vielfältige positive Effekte hervor. Und das ohne lange Vorheizzeit: Somit spart man Energie und Zeit. Nachhaltig fördert die Bestrahlung mit Infrarot die Regenerationsprozesse in der Tiefe des Hautgewebes. Dabei kann man drei Arten von Strahlen unterscheiden: A, B und C. Die kurzwellige A-Strahlung findet eine Art „Fenster“ in der Haut und dringt bis ins Unterhautgewebe vor, um dort Tiefenwärme zu erzeugen. Zwar ist die Behandlung mit IR-A am Intensivsten, doch darf sie bei TÜV-geprüften Kabinen nur bis zu einem bestimmten Anteil im Spektrum der Kabinenstrahler vorhanden sein, da sie aggressiver in die Haut eindringt als die mittelwellige B- und die langwellige C-Strahlung. C-Strahlen liegen sehr nahe an dem Spektrum, das der menschliche Körper selbst emittiert und deshalb auch gut absorbiert. Ähnlich wie die Sauna fördert der Gang in die Infrarotkabine nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die Gesundheit. Bei der Dauer von ca. 30 Minuten wird ein künstliches Fieber hervorgerufen – bei der Erhitzung des Körpers wird das Immunsystem mobilisiert. Mit dem Alter sinkt die Fähigkeit, bei Krankheiten zu fiebern, somit ist die künstlich hervorgerufene Erwärmung ein gutes Training und Prävention in einem. Für hitzeempfindliche Personen, die nur bei einem milden Klima ohne von Feuchtigkeit durchtränkte Luft entspannen können, ist die Infrarotkabine eine sanfte Variante des balneologischen Relaxens. Aber genauso wie in der Sauna gilt auch hier: Nur die regelmäßige Anwendung verhilft zum gewünschten Effekt.
N
Nacktheit:Viele Menschen verzichten auf das erholsame Erlebnis des Saunierens, weil sie unerwünschte oder gar wertende Blicke befürchten. Eine breite Narbe, Cellulite an den Oberschenkeln oder Dehnungsstreifen sind oft die Gründe, warum sich Menschen vor ihren Mitsaunierenden schämen. Doch gerade bei Winterspeck kann der regelmäßige Gang in die Sauna bei einer Diät unterstützend wirken. In Kombination mit bewusster und gesunder Ernährung und Sport hilft das Schwitzbad, das Körperbewusstsein aufzupäppeln. Außerdem fördern die heißen Temperaturen in der Kabine und der anschließende Kältekick beim Abkühlen eine gute Durchblutung. Doch peinliche Erlebnisse in der Sauna lassen sich nicht einfach aus dem Gedächtnis wischen. Etwa der starrende Blick eines Mitsaunierenden auf den nackten Körper oder ein Banknachbar, der mit einem Wisch seinen Schweiß auf alle rundum Sitzenden spritzt. Ebenso kann der als noch angenehm empfundene Abstand zueinander von ca. 50 bis 120 cm in der Sauna schlecht eingehalten werden. Beinahe nirgendwo kommen sich Menschen so nahe – außer zur Rushhour in der U-Bahn – und das auch noch nackt. Dass diese Situation beklemmend wirken kann, ist verständlich. Eine Alternative zur öffentlichen Sauna ist hier das eigene Schwitzparadies. Die Heimkabine gewinnt allein durch die Möglichkeiten des individuell zu gestaltenden Saunabesuchs an Attraktivität. Duftende Aufgüsse, meditative Klänge und die Privatsphäre in den eigenen vier Wänden sind die Pluspunkte der Sauna zu Hause. Sie haben keinen Platz für eine große Saunahütte und eine kleinere Kabine würde Sie beengen? Viele Saunahersteller bieten Kabinen mit Ganzglastüren oder auch Designerstücke mit großen Glasfronten an, die den Blick nach außen gewähren und so optisch mehr Platz schaffen. „Die Angst kommt selten von allein“, weiß der Psychologe und Psychotherapeut Rudolf Krefting aus Hagen, der viele Patienten hat, die abgeschlossene Räume wie etwa Aufzüge, seit Jahren meiden. „Natürlich gibt es Menschen, die eine persönliche oder gar erbliche Veranlagung haben, Ängste zu entwickeln“, sagt Krefting. Doch oft hängt die Entwicklung von Phobien gar nicht von der jeweiligen Situation ab – etwa dem Saunabesuch –, sondern davon, in welcher Verfassung sich ein Mensch befindet. Zwickt die Lieblingsjeans beispielsweise nach einem üppigen Essen oder zeigt die Waage zwei bis drei Kilo mehr an, kann es durchaus sein, dass man die Blicke seiner Sitznachbarn auf den überschüssigen Pfunden am Bauch zu spüren meint. Aber auch Probleme im Job oder mit dem Partner können den Saunabesuch verderben. „Solche Faktoren führen dazu, dass Menschen eine höhere Angstbereitschaft an den Tag legen und plötzlich klaustrophobisch werden“, erklärt der Psychologe Krefting. Oft verhelfen schon einfache Mittel zum Erfolg, um die Angst vor der Sauna zu besiegen: Reden Sie vorher mit einem Freund über Ihre Angst, in die Sauna zu gehen und nehmen sie ihn gleich mit in die Kabine. Falls Sie in einer öffentlichen Sauna schwitzen, suchen Sie sich am besten einen Platz nahe der Tür aus. Beruhigende Musik und entspannende Düfte wie beispielsweise Kamille und Ylang-Ylang steigern den Wohlfühlfaktor in der Kabine. Die Lösung liegt also auf der Hand: Statt in einer überfüllten öffentlichen Sauna, eingequetscht zwischen verschwitzten fremden Körpern zu leiden, genießen Sie doch lieber die gemütliche Atmosphäre der individuell nach Ihren Wünschen gestalteten Privatsauna.
O
Ofen: Wenns draußen stürmt und friert, wird in der heimischen Sauna ganz ungeniert, am neu erworbenen Saunaofen, die Temperatur kontrolliert. Der Saunaofen – das wichtigste Element einer jeden Sauna. Ohne ihn gibt es kein Saunieren und damit kein reinigendes Schwitzen. Der Saunaofen ist also hauptverantwortlich für das wohltuende Saunaklima. Sie können bestimmen, welche Luftfeuchtigkeit und welche Temperatur in Ihrer Sauna vorherrschen soll. So regeln Sie die Einstellungen und damit Ihr Wohlbefinden. Ein Saunaofen sollte für eine schnelle Aufheizung der Sauna sorgen, weiterhin sollte er nach wirtschaftlichen und energiesparenden Bedingungen ökonomisch arbeiten. Die Saunaofen-Hersteller übertreffen sich ferner bei der Entwicklung neuerer und modernerer Designs sowie bei der Qualität in der Verarbeitung. Die Vielfalt im Angebot ist dabei groß: Ob ein elektrisch betriebener oder ein holzbeheizter Ofen, ob Öl- oder Gasfeuerung, wichtig ist nur dass Sie auf die Qualität des Heizgeräts achten.
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Rasulbad:Hippokrates, der berühmte griechische Arzt, bestrich bereits 400 vor Christus seine Patienten im Dampfbad mit Heilerde. Dabei wurde Siegelerde zur Kältebehandlung und Wundreinigung verwendet. Ägypten ist in Sachen Schlammtreatments der Vorreiterstaat: Hier wurde die Erde noch früher verwendet.
S
Sauna im Alter/mit körperlicher Beeinträchtigung:Wer einmal Sauna-Fan ist, bleibt es ein Leben lang. Und das ist auch gut so, die Schwitzkiste hält uns jung und stärkt das Immunsystem nachweislich. Die trockene Hitze in der Saunakabine dehnt die Blutgefäße und führt zu verstärktem Blutstrom und erhöhter Herzfrequenz. Die Herzkranzgefäße werden aktiviert und tragen so zu einer besseren Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Herzens bei. Dies fördert die Leistungsfähigkeit der Venen, fördert Durchblutung und Stoffwechsel. Was gibt es schöneres, als diesen Frischekick auch unter dem eigenen Dach nutzen zu können? Insbesondere, wenn man im Alter nicht allzu gern weite Wege in Kauf nehmen mag oder sich nicht den Strapazen einer öffentlichen Sauna aussetzen möchte. Klafs stellt erstmals die besonderen und individuell anzupassenden Möglichkeiten für den Einbau einer barrierefreien Sauna vor: Die Eingangstüren zur Sauna haben 90 cm Durchgangsmaß, damit bei Bedarf auch ein Rollstuhl problemlos hineinfahren kann. Auch stabile Befestigungshaken können als Aufziehhilfe an und neben der Tür angebracht werden. Für einen noch besseren Komfort sorgen breitere und vor allem niedrigere Liegeneinrichtungen, so kann der Saunabadende bequem seinen Platz in der hochwertigen Sauna einnehmen. Auf die unterschiedlichsten körperlichen Erfordernisse nimmt die barrierefreie Sauna Rücksicht: Ob spezielle Fußstützen oder Haltegriffe an Decke oder weiteren wichtigen Fixpunkten – jede Erleichterung für den mobilitätseingeschränkten Saunaliebhaber wird von Klafs bestmöglich und individuell angepasst. Wer also mit regelmäßigen Saunagängen sein Immunsystem stärken und Bluthochdruck sowie Kreislauferkrankungen vorbeugen will, kann dies auch im höheren Alter in der privaten Sauna tun. Die barrierefreie Sauna ist auf mögliche altersbedingte, körperliche Einschränkungen optimal ausgerichtet.
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Temazcal:Das lateinamerikanische Temazcal ist nichts für schwache Nerven und einen instabilen Kreislauf. Ununterbrochenes Trommeln und Rasseln, extreme Hitze in der Lehmhütte und das Trinken von unterschiedlichen Tees wecken starke Emotionen. Den Saunierenden wird einiges abverlangt. Was das Ganze bezweckt? Die Teilnehmer des Temazcal-Rituals sollen sich nach der Prozedur wie neugeboren fühlen.