Das Land am Bosporus ist eines der beliebtesten Destinationen deutscher Touristen. Wer sich nach dem Besuch in der Blauen Moschee oder nach einem ausgiebigen Strandbesuch in der Sauna entspannen möchte, informiert sich am besten erst über die türkischen Schwitzgewohnheiten.
Zuallererst sei gesagt, dass man in der Türkei nicht in der Sauna schwitzt, sondern im traditionellen Hamam, oder auch Türkisches Dampfbad genannt. Mittelpunkt des marmornen Raums ist der Nabelstein, ein Hamamtisch auf dem es sich der Badegast, umwickelt mit einem Pestamal (Handtuch) – nicht nackt – bequem macht. Der Tellak (Bademeister und Masseur) peelt die Haut des Badegastes gründlich mit einem Ziegenhaarhandschuh und wäscht danach die Haut mit Seifenschaum. Zur Abkühlung übergießt der Tellak den Gast, oder man sich selbst, mit Wasser. Die Türken nutzen das Hamam auch zur Schönheitspflege: die Männer rasieren sich, die Frauen epilieren die Haut und färben ihr Haar. Anschließend besucht man einen kühlen Raum um die Körpertemperatur wieder zu normalisieren. Öffentliche Hamams werden nach Geschlechtern getrennt genutzt: Es sind entweder separate Räumlichkeiten vorhanden oder die Nutzungszeiten für Frauen und Männer sind verschieden. In Hotelanlagen kann das Hamam meist auch gemeinsam besucht werden. Anders als die mitteleuropäischen Saunasitten gebieten, herrscht im Türkischen Dampfbad keineswegs Ruhe. Das Hamam ist nicht nur Ort der Entspannung sondern auch reger Austauschplatz: Der typische Hamam ist ein Ort der Kommunikation, nirgendwo sonst kocht die Gerüchteküche mehr und sind die Neuigkeiten heißer. Deshalb gilt: Immer offen für ein nettes Pläuschchen sein bei Ihrem nächsten Hamambesuch in der Türkei.