Saunaluft ist trocken. Mit dem Aufguss wird das anders. Der heiße Wasserdampf bringt Sie so richtig ins Schwitzen – und sorgt für wohltuende Entspannung.
Der Körper wird gereinigt und entschlackt, das tut gut und Sie fühlen sich frisch und munter.
Der Ofen glüht, der Schweiß rinnt vom Körper, eine Kelle taucht ins Wasser, schüttet das Nass über die Saunasteine, die Luftfeuchtigkeit steigt schlagartig an, Wasserdampf steigt auf, ein Handtuch verteilt den heißen Gluthauch in der Kabine und bringt die Saunierer noch einmal richtig ins schwitzen. Klingt das traumhaft oder eher nach einem Alptraum? In der öffentlichen Sauna wurde nachgefragt, was die Besucher von der Aufguss-Zeremonie halten. 13 Prozent mögen keinen Aufguss und verlassen die Kabine lieber, bevor der Saunameister loslegt. Während des Aufgusses darf man die Sauna nur bei ernsten gesundheitlichen Problemen verlassen, das gebietet die Sauna-Etikette. 75 Prozent der Befragten Saunierer bevorzugen einen Aufguss nach der üblichen Dosierungsempfehlung. 10 Prozent der Saunabesucher verlangen überdosierte Saunaaufgüsse, sie wünschen sich gleich mehrere Liter.
In der öffentlichen Sauna gehört der Aufguss für viele Besucher also zum Höhepunkt des Schwitzbades. „Das tolle am Aufguss ist das ‚Wir-Gefühl‘, das sich bei den Gästen einstellt. Normalerweise ist in der Kabine alles ruhig, doch während sich der Gluthauch verteilt, haben die Gäste sich viel zu erzählen und man lernt neue Leute kennen“ erklärt Saunameister Andreas Schauer die Beliebtheit der Aufguss-Zeremonie. Der Saunameister führt die Zeremonie durch, folgt dabei einigen festen Regeln. In der Privatsauna funktioniert der Aufguss genauso – Sie müssen nur die Wassermenge anpassen. Pro Kubikmeter (Länge mal Breite mal Höhe) Sauna gießen Sie 12 bis 20 Gramm Wasser auf die Steine. Zehn Gramm Wasser entsprechen etwa 0,010 Litern.
Das brauchen Sie für einen Aufguss:
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Einen Holzeimer und Holzkelle (Löylykelle), der etwa 4 Liter Wasser fasst. Frisches Wasser.
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Je nach Geschmack geben Sie ein paar Tropfen Duft dazu: Sie haben die Wahl zwischen Konzentraten, ätherischen Ölen oder Aufguss-Zusätzen. [easyazon_link identifier=“B00N31ICEE“ locale=“DE“ tag=“sauna-zu-hause-21″]Finden Sie Ihren Duft.[/easyazon_link]
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Ein Handtuch und einen heißen Ofen mit Saunasteinen. [easyazon_link identifier=“B005UAC4Q8″ locale=“DE“ tag=“sauna-zu-hause-21″]Folgenden Ofen bei Amazon ansehen:[/easyazon_link]
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Wenn Sie wollen, bringen Sie den Aufguss mit einer Quast-Massage zum krönenden Abschluss. So bald das Wasser verdampft, schlagen Sie mit dem Birkenquast auf den Körper. In Finnland gehört das quästen zum gelungenen Saunaerlebnis, in Deutschland hat sich die Massage noch nicht durchgesetzt. „Eine Aufgusszeremonie mit Birkenzweigen ist immer ein besonderes Erlebnis“ sagt Frank Buchert, Saunameister der Therme Obernsees. Der Birkenquast muss vor der Benutzung in Wasser eingeweicht werden. Diesen Birkensud können Sie für einen klassischen finnischen Birkenwasser-Aufguss verwenden.
So geht’s: Bevor Sie zum Aufguss in die Heimkabine bitten, lüften Sie den Raum gut durch. Im Winter lohnt es sich, bereits vor dem ersten Saunagang einen Aufguss durchzuführen. Das sorgt für angenehmes Klima. Die trockene Heizungsluft, mit der die Kabine winters belüftet wird, kann die Schleimhäute reizen und den Genuss schmälern. Zur Sauna gehört ein Saunaofen, auf dem sich dunkle Natursteine aus Olivin, Diabas, Dolerit, Norit oder Hornblendit stapeln. Diese Steine überstehen die gewaltigen Temperaturschwankungen, ohne sofort zu splittern. Der Ofen und die Steine müssen auf 300 bis 450 Grad erhitzt werden. Nur so wird gewährleistet, dass das aufgegossene Wasser schlagartig verdampft. Für den richtigen Genuss sollten Sie etwa fünf bis acht Minuten vorschwitzen. Dann wird mit einer Holzkelle Wasser über die erhitzten Steine gegossen. Wasserdampf steigt auf. Damit wird das Klima in der Kabine kurzfristig verändert. Die Saunaluft ist relativ trocken, normalerweise liegt die Luftfeuchtigkeit zwischen 10 und 20 Prozent. Während des Dampfstoßes steigt sie auf 30 Prozent an. In Finnland heißt der Aufguss „Löyly“, das bedeutet Gluthauch. Wer schon einmal einen richtigen Aufguss erlebt hat, kennt das Gefühl einer heißen Dampfwelle, die sich über den schwitzenden Körpern verteilt. Natürlich wird die Sauna durch den Aufguss nicht in ein Dampfbad verwandelt. Die Luftfeuchtigkeit normalisiert sich recht schnell wieder. Der Dampfstoß wird durch geschicktes Wedeln mit einem längs gefalteten Handtuch in der ganzen Kabine verteilt. Das Handtuch wirbeln Sie dazu wie einen Propeller über dem Kopf. Einigen Sie sich vorher, wer den Saunameister gibt, sonst verheddern sich die Handtücher der beherzten Wedler. Sauna-Neulinge sollten sich beim Aufguss auf die mittlere Bank legen, denn oben sammelt sich der Wasserdampf und verschlägt den Anfängern sonst vielleicht den Atem.
Der Wasserdampf scheint die Temperatur noch einmal richtig anzusteigen zu lassen. Denn durch die Kondensation des heißen Dampfes auf der kühleren Haut empfindet der Badende die Hitze als stärker. Es entsteht ein leichtes Brennen auf der Haut, die Durchblutung wird noch einmal angekurbelt. Der Schweiß kühlt den Körper, durch das Wedeln wird die Isolationsschicht auf der Haut aufgebrochen – und es wird noch einmal richtig heiß. Aufgießen und wedeln nach Wunsch noch ein bis zwei Mal wiederholen. Nicht öfter, sonst wird die Luft vom heißen Dampf übersättigt. Nach den Aufgüssen sollten Sie noch einmal zwei Minuten nachschwitzen, dann geht’s nach draußen, zum Abkühlen.
Kleine Extras machen den Aufguss zu einem außergewöhnlichen Wellness-Erlebnis. Für den Eis-Aufguss zerstößt man Eis und gibt es in den Holzeimer. Zur Erfrischung bekommen die Gäste während des Aufgusses Eiswürfel zum lutschen. Die Eiswürfel sind allerdings nur zum lutschen gedacht, nicht zum Abreiben, denn dadurch schließen sich die Poren und Sie schwitzen nicht mehr richtig! Lecker: Statt Wasser frieren Sie Fruchtsäfte ein. Ein Honig-Aufguss pflegt und reinigt die Haut. Dazu wird kein Honigwasser über die Steine geschüttet, sondern Sie reiben sich nach dem Vorschwitzen mit Honig ein. Es gibt speziellen Saunahonig, normaler Blütenhonig eignet sich ebenfalls. Durch die Wärme wird der Honig sehr flüssig und lässt sich gut auf der Haut verteilen. „Wir bieten unseren Gästen auch einen Meditationsaufguss an. Die Temperatur beträgt dabei 50 Grad, die Luftfeuchtigkeit 50 Prozent. Meditative Musik unterstützt den entspannenden Effekt des leichten Aufgusses. Wir verwenden eine entspannende Kräutermischung, zum Beispiel Lavendel und andere beruhigende Düfte“ beschreibt Saunameister Frank Buchert eine beliebte Aufgusszeremonie.“
Für Abwechslung sorgen Sie mit Saunadüften, die gibt’s von verschiedenen Herstellern. Damit können Sie Frühlingsgefühle wecken, oder sich auf Weihnachten einstimmen: Geben Sie dazu ein paar Tropfen Duft in die Kelle, nicht in den Eimer. Dann können Sie sich und Ihre Gäste mit drei verschiedenen Duftnoten umschmeicheln. Wie wäre es mit einem Advents-Aufguss: Als ersten Gang gibt’s Zimt, die zweite Runde Vanille und die dritte Kelle stimmt mit Bratapfelduft auf die leckere Nachspeise ein. Sie wollen noch mehr Anregungen? Auf den Internet Seiten von Birke Wellness finden Sie viele Tipps und Ideen rund um den Aufguss. Lassen Sie sich inspirieren, und erfreuen Sie Ihre Freunde mit speziell auf Sie abgestimmten Duftkompositionen. Der Applaus ist Ihnen sicher.