Bei der idyllischen Aussicht vom Ort Erlenbach am Zürichsee über das Gewässer stellte sich für den Hausherren keinen Moment die Frage nach dem Material, das hier hauptsächlich zum Einsatz kommen sollte – Glas. Und auch während des Bads in der Designsauna soll dem Schwitzenden der Traumausblick nicht verwehrt werden.
„Die Freude des Kunden ist unser Ziel. Wenn wir das erreicht haben, können auch wir uns freuen“, so die erklärte Aufgabe des Schweizer Saunaherstellers Küng, wie der Inhaber Tony Küng bekennt. Dass dies den designaffinen Schweizern bestens gelingt, davon zeugt das Schlaf- und Relaxrefugium von Andreas Hönig (Name von der Redaktion geändert). Der Unternehmer und Ex-Profisportler aus Erlenbach am Zürichsee bestätigt das Konzept des Saunabauers, bei der Schwitzkabine hatte er sich nämlich das zweite Mal an das Unternehmen gewandt. „Wir hatten für den Bauherren schon einmal eine Sauna mit außergewöhnlichem Design-Anspruch realisiert“, erzählt Tony Küng.
Verschmelzung der Zonen von Bad-, Wohn- und Saunabereich
Das einmalige Konzept sieht die Verschmelzung von Bad-, Wohn- sowie Saunabereich und der umgebenden Natur vor. Die Aussicht über den Zürichsee bei der Traumlage direkt am Gewässer auszuschließen, wäre auch kontraproduktiv – lässt der Hausherr während des Schwitzgangs den Blick über das Seeufer schweifen, verstärkt sich die Entspannung in der Sauna noch mal um ein Vielfaches. Mit einem einfachen Material wurde das geschaffen: Glas. Die transparente Begrenzung zieht sich einmal komplett über die beiden Ecken der Sauna und entlang des ganzen Raums und ermöglicht so einen atemberaubenden Panoramablick. Dabei handelt es sich bei der Saunaglasfront um eine profillose Variante, angepasst an das sichtbare Mauerwerk. „Viele Saunabauer benutzen immer noch Rahmen und Profile für die Glasarbeiten“, erläutert Tony Küng, „Glas schafft Transparenz, sorgt aber durch das Holz, die indirekte Beleuchtung und die warmen Töne des Steins trotzdem für Atmosphäre.“ Auch die geraute Oberfläche des Natursteins trägt zur Wohnlichkeit des Arrangements bei. Der Sockel, auf dem die Sauna thront und auch die Wand, die die hintere Ecke der Kabine bildet, wurden aus demselben Material geschaffen. Dies stellte auch die größte Hürde während des Baus dar: Die Steinwand musste in die Sauna genaue ein-gepasst werden. Das Podest wird in der Gestaltung der Sauna in Form des weißen Dachüberstands noch einmal aufgegriffen. Als Spiegelung sieht man die indirekte Beleuchtung, die die Boden- und Deckenkante in warmem Licht nachzeichnet.
Planung ist alles – auch bei der Sauna
Bevor es aber zur eigentlichen Umsetzung der Glassauna kam, musste die Koordination der einzelnen Baupartner optimiert werden. Ein frühes Festlegen der Schnittstellen zwischen den verschiedenen Beteiligten und der Designrichtung sollten einen reibungslosen Ablauf und ein perfektes Ergebnis bis ins Detail garantieren. So mussten noch Hindernisse durch Versäumnisse in der Planung ausgeglichen werden. So wurde etwa die Verlegung der elektrischen Zuleitungen in den Bodenzuführungen zum Ofen nicht eingeplant. Obwohl dies übersehen wurde, führen nun die Kabel unsichtbar für den Hausherren unter den Fliesen zum Einheizer. Während die elektrischen Leitungen unsichtbar bleiben, stellt sich der Saunaofen selbst in den Mittelpunkt des Interesses und versteckt sich nicht als Hinterbankofen. Zentral im Glaseck wird das Herzstück der Sauna auch als solches präsentiert. Es handelt sich dabei um den „Biosa-Design“-Ofen mit herausnehmbarem Wasserbad für Duftzusätze, der über eine Touchscreen-Steuerung bedient wird. Die produzierte Hitze gelangt über eine kontrollierte Belüftung als Abwärme wieder zurück in den Belüftungskreislauf.
Gelungene Saunakomposition
„Wir freuen uns immer über anspruchsvolle Projekte, Freude an der Kreation einer einmaligen Sauna“, zeigt sich der Saunabauer begeistert. „Die Vorstellung der Sauna als Holzkiste im Keller verschwindet, der Trend geht zum Designobjekt im Wohnraum.“ Neben der auffälligen Verglasung und der eingezogenen Natursteinwand gelingt das dem Saunabauteam über die horizontale Täfelung aus langlebigem Polarkieferholz mit einer schwarzen Nut als Eyecatcher. Durch die breiten Abstände zwischen den beiden Saunaliegen beziehungsweise dem Boden machen die Saunapritschen fast den Eindruck, als würden sie schweben. Die Liegen stützen sich auf dezente Chromstahlbeine und wurden aus Espenholz gefertigt. Einmal richtig geschwitzt, kann sich der Bauherr in der Designbadewanne von Alegna bei Bagno Sasso (www.holzwannen-bagnosasso.de) abkühlen. Die Sicht auf den Zürichsee, das Farb- und Lichtkonzept ergeben eine stimmige Komposition, die das Saunaerlebnis für den Hausherren Andreas Hönig zum Ereignis macht. SAUNABAU: www.kuengsauna.ch
Text: Patricia Pfister