Der Aufguss ist für die meisten Schwitzfans vor allem eins: Saunagenuss in seiner höchsten Form. Was den Gluthauch, wie die Finnen ihn nennen, ausmacht, erfahren Sie bei uns.
Um Saunaweltmeister zu werden braucht man Minzeduft, Crushed-Eis und Franzbranntwein-Hautkur. Zumindest brachte diese Mischung, die wohl eher an einen Cocktail denken lässt als an einen Aufguss, dem 52-jährigen Steirer Hubert Luckner den ersten Weltmeistertitel in der Kategorie „Erlebter Aufguss“ ein, ausgetragen wurde die Meisterschaft 2009 im österreichischen Fohnsdorf.
Heißes Eis
Um mehr Gäste in die Saunakabinen zu locken, lässt sich natürlich ein passionierter Saunameister schon ungewöhnliche Rezepte einfallen und mixt in die Grundzutat Wasser auch mal mehr oder weniger Ingredienzen hinein. Ein Klassiker ist dabei schon der Eisaufguss. Hierbei wird das Aufgusswasser mit zerstoßenem Eis gemischt. Optional werden Eiswürfel an die Saunierenden zum Einreiben verteilt. Vielen kommt der Eisaufguss noch intensiver vor als der gewohnte Aufguss mit reinem Wasser. Das lässt sich wahrscheinlich dadurch erklären, dass Wasser ohne Eis sofort verdampft, aber die Hitze – das heißt, der heiße Dampf – sich schneller wieder verzieht, während Eis noch etwas länger auf den heißen Steinen liegt und weiter Dampf abgeben kann.
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Doch bevor der Aufguss stattfindet, heißt es, geduldig sein. Denn zum einen ist ein Vorschwitzen für den Körper anzuraten, zum anderen müssen die dunklen Olivinsteine erst auf stolze 300 bis 450 Grad gebacken werden. Beim Überschütten mit Wasser verdampft dieses bei einer so hohen Temperatur schlagartig. Manchmal ist weniger auch mehr. Denn es hilft nichts, die heißen Steine literweise mit Wasser zu überschütten. Als Faustregel gilt: Pro Kubikmeter Sauna gießen Sie 12 bis 20 Gramm Wasser auf. Bei einem Praxisbeispiel einer Kabine mit einer Höhe von 2,20 Meter, 3 Meter Breite und 3,50 Länge wäre die Aufgussmenge die eines kleinen Biers, also 0,3 Liter. Der Aufguss kann auch noch zweimal wiederholt werden, von noch öfter ist abzuraten, da sonst der Dampf die Kabinenluft übersättigt. Schwitzen Sie noch ein paar Minuten nach – dann geht’s ab zum Cool-Down.
Was ist zu beachten?
Im Grunde besteht der Aufguss nur aus den Zutaten Wasser, den heißen Steinen und eventuell einem Duftzusatz. Diese drei Bestandteile sollten aber tipptopp sein. Am einfachsten zu befolgen ist die Bedingung, dass das Wasser für den Aufguss immer frisch sein muss. Bei regelmäßigem Saunagang und häufigen Aufgüssen sollten Sie immer wieder mal den Zustand der Saunasteine überprüfen. Nach einem Jahr müssen sie eventuell ausgetauscht werden. Denn Aufgusszusätze oder Kalk könnten an den Steinen haften bleiben und wirken so wie eine Isolierschicht. Auch durch die starken Kalt- und Heißreize verringert sich die Wärmespeicherung der Saunasteine mit der Zeit, denn wegen dieser extremen Temperatureinwirkung werden die Steine spröde und können brechen. Auch wenn die oberen Steine gut aussehen, sollte man trotzdem die unteren überprüfen.
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Augen auf beim Duftkauf
Beim Kauf von Aufgussdüften beachten Sie bitte, dass keine synthetischen Duftstoffe darin enthalten sind, da nicht bekannt ist, wie sie auf den menschlichen Körper in der Hitze der Sauna wirken. Natürliche oder naturidentische Stoffe – also Düfte, die in der Natur vorkommen, aber im Labor entstanden sind – können für Aufgussmittel verwendet werden. Duftende Saunamomente erlebt man auch, wenn man sich mit aromatischen Saunacremes einreibt. Der Aufguss lädt nämlich geradezu zu einer Schönheitskur ein: Denn in der heißen, mit Dampf erfüllten Luft ziehen die Beauty-Kuren schnell in die Haut ein. Besonders beliebt sind dabei Honig, spezielle Saunacremes und Meersalzpeelings. Unsere Produktvorschläge: [easyazon_link identifier=“B008773IOS“ locale=“DE“ tag=“sauna-zu-hause-21″]Murnauer/Salthouse Totes Meer Körperpeeling Salz & Algen,[/easyazon_link] [easyazon_link identifier=“B004P5CIRY“ locale=“DE“ tag=“sauna-zu-hause-21″]Geomar Thalasso Scrub Peeling mit Meersalz und Kaffeepulver,[/easyazon_link] [easyazon_link identifier=“B003JFDVPO“ locale=“DE“ tag=“sauna-zu-hause-21″]Schaebens Totes Meer Salz Peeling[/easyazon_link]
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Wie wirkt der Aufguss?
Die Finnen bezeichnen den Aufguss als Gluthauch und treffender kann eine Beschreibung kaum sein. Beim Aufguss wird die normale Luftfeuchtigkeit, die in der Saunakabine herrscht, also etwa 10 bis 20 Prozent, auf 30 Prozent gesteigert. Wie allgemein bekannt, wird feuchtigkeitsschwangere Luft noch viel heißer empfunden als trockene. Die heiße Luft legt sich auf die relativ kühle Haut – ähnlich dem Effekt, wenn Brillenträger von draußen in die warme Wohnung gehen und die Gläser dann beschlagen. Die warme feuchte Luft legt sich wie ein Film auf die Haut und durch die Kondensation empfindet der Saunierende die Hitze stärker.
Wohlige Gänsehaut
Kaum zu glauben, aber manche Saunagänger bekommen eine Gänsehaut in der Sauna, vor allem beim Aufguss: Den Saunabadenden ist sicher nicht kalt, aber auch bei angenehmen Gefühlsregungen stellen sich einem die Körperhärchen auf – die meisten Menschen kennen diese Reaktion beim Hören angenehmer Musik oder bei einer ergreifenden Filmszene. Beim Verwedeln des Dampfstoßes wird die Isolierschicht des Körpers, der Schweiß, erneut aufgerissen, es wird nochmal richtig heiß.
Powerwacheln
In unseren Breiten ist es gang und gäbe, die von Luftfeuchtigkeit gesättigte Kabinenluft mit einem Handtuch propellerartig zu verwedeln. Ob man sich mit diesem Brauch Freunde im Saunaursprungsland Finnland macht, ist fraglich – dort ist diese Praxis nämlich nicht üblich. Dass es aber für dieses heißgeliebte Ritual in mitteleuropäischen Saunen Geschick bedarf, zeigt die Saunaweltmeisterschaft in Fohnsdorf: Dort wurde das „Powerwacheln“ zum Wettbewerb erklärt. Beim Powerwacheln geht es darum, die höchste Windgeschindigkeit mit einem Handtuch zu erzeugen. Um einen fairen Wettkampf zu gewährleisten, übernahmen die Experten der Technischen Versuchs- und Forschungsanstalt (TVFA-TU Wien) die Messungen der maximal erzeugten Windgeschwindigkeiten. Sieger beim Powerwacheln wurde übrigens mit 8,34 m/s (30,02 km/h) Erwin Haberreiter aus Wien.
Text: Patricia Pfister