Das Ritual der Sauna existiert schon seit Jahrhunderten und trotzdem gibt es immer noch Vorurteile, Missverständnisse oder ganz einfach Irrtümer, die noch aufgelöst werden müssen. Einige Mythen haben sich besonders festgesetzt – und diesen gehen wir auf den Grund.
Mythos Nummer 6: Kontaktlinsen sind ideal für die Sauna
Brillenträger haben es in der Sauna nicht leicht, da die Gläser beschlagen können. Was liegt da näher, als einfach Kontaktlinsen einzulegen? Diese würden nicht beschlagen und würden helfen auch beim Aufguss den Durchblick zu behalten, doch der Ratschlag der Augenärzte: Die Linsen lieber draußen lassen, da die ätherischen Öle von Aufgussmitteln einen Film hinterlassen könnten, den man anschließend gut entfernen müsste. Zudem können vor allem weiche Linsen bei geringer Luftfeuchtigkeit unangenehme Reizungen verursachen.
Mythos Nummer 7: Saunieren macht Sonnenbaden danach noch gefährlicher
Experten warnen davor, dass die Haut durch die peelende Wirkung der Sauna empfindlicher auf die Sonne reagiert als sonst. Der Grund: Beim Saunagang wird ein Teil der verdickten Oberhaut abgetragen, die ansonsten vor UV-Strahlung schützt. Ein zweites Problem gibt es ebenso, wie Dr. Martin Trinker erklärt: „Durch die vermehrte Schweißbildung haftet die Sonnencreme nicht so gut. Deswegen ist es besser, ein Weilchen zu warten, bis man nicht mehr schwitzt, sich dann gut einzucremen und sich dann erst auf die Liege im Freien zu platzieren.“ Von einem Solariumbesuch direkt danach rät er jedoch ab: „Die künstlichen Sonnenstrahlen schaden der Haut. Wenn man unbedingt auf die Sonnenbank möchte, wovon ich generell nur abraten kann, dann bitte nicht am selben Tag.“
Mythos Nummer 8: In der Sauna kann man einen Hitzschlag bekommen
Die Meinung, dass Saunieren einen Hitzschlag auslösen kann, hält sich hartnäckig. Die Angst davor ist jedoch unbegründet. Bei drei Mal acht bis fünfzehn Minuten vernünftigem Saunagenuss kann das nicht passieren. Ein Hitzschlag entsteht dadurch, dass der Körper die Wärme nicht ableiten kann. Um diese Reaktion in der Saunakabine hervorzurufen, müsste man länger dort verweilen. Außerdem ist der Körper durchaus in der Lage, über die nackte Haut beziehungsweise auch bei einem locker herumgeschlungenen Handtuch die Hitze abzuleiten. Die anschließenden kalten Güsse sorgen für den Rest – der Körpertemperatur erlangt schnell wieder ihren Normalwert.
Mythos Nummer 9: Saunieren macht Männer unfruchtbar!
Dass heiße Bäder und enge Hosen Männer unfruchtbar machen können, ist früher sogar zur Empfängnisverhütung eingesetzt worden. Auf die Sauna bezogen kann man hier nur sagen: Sie hat gar keinen Einfluss auf die Zeugungsfähigkeit. Ansonsten wären die Finnen bei ihrem exzessiven Saunaverhalten längst ausgestorben. Bei der relativen Kürze der Saunagänge und den anschließenden Abkühlphasen erhöht sich die Temperatur in den Hoden so gering, dass es keinen negativen Effekt auf die Spermien gibt.
Mythos Nummer 10: Saunierer schwitzen mehr.
In der Sauna wird der Körper darauf trainiert, richtig auf abwechselnde Temperaturen zu reagieren. Bei trainierten Saunagängern kann man beobachten, dass sie bald nach Betreten der Kabine dicke Schweißperlen am ganzen Körper haben, während Laien oft nach einer Viertelstunde kaum Tröpfchen gebildet haben. Dennoch schwitzen die Routiniers nicht mehr. „Ihre Gefäße sind einfach darauf trainiert, die ideale Körpertemperatur auch bei großer Hitze zu halten. Daher fangen sie früher zu schwitzen an, aber in Summe nicht mehr“, so Dr. Trinker.