Die Geschichte der Infrarotkabine ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Dabei besteht längst kein Zweifel mehr daran, dass die Infrarotkabine ein wertvolles Instrument zur Gesundheitsvorsorge ist.
Ein Deutscher, Friedrich Wilhelm Herschel, ist der Urgroßvater der Infrarotkabine. Er entdeckte 1801 erstmals die Infrarotstrahlung im Spektrum der Sonne. Das Besondere an seiner Entdeckung ist, dass die Sonnenstrahlung die Sinneszellen unserer Haut stimulieren und als Wärme wahrnehmen. Ein Effekt, den jeder von uns kennt: Gehen wir in der Sonne, wird uns warm, stehen wir im Schatten ist uns sofort kalt, obwohl die Lufttemperatur in der Sonne und im Schatten gleich ist.
Bei einem Infrarot-Wärmesystem erwärmen 80 Prozent der aufgewendeten Energie direkt den Körper und nur 20 Prozent der Strahlungswärme die Luft. Dies ist auch der Hintergrund für den sehr geringen Energieverbrauch und der Grund, warum in der Infrarotkabine die Platzierung der Strahlungsquelle von entscheidender Bedeutung ist. Während in der Sauna ein Ofen die gesamte Kabinenluft erwärmt und durch Luftzirkulation (das berühmte Wedeln mit dem Handtuch nach dem Aufguss) die Wärme im ganzen Raum verteilt wird, trifft bei der Infrarotkabine die Strahlung direkt auf die Haut. Auch die Sonne kann ihre volle Kraft nicht im Schatten entfalten, darum haben Infrarotkabinen immer mehrere Strahler als Wärmequelle. Da die Wärmestrahlung horizontal von der Wärmequelle weggeht, können Wärmewellen nur dort auftreffen, wo sie von einem gegenüberliegenden Strahler abgestrahlt werden.
Wenn die Energie dann auf der Haut auftrifft, wird im Gewebe Tiefenwärme erzeugt. Die Energie ist dabei so exakt auf die Körperenergie abgestimmt, dass der Körper bis zu 93 Prozent der abgegebenen Infrarot-Wärmebestrahlung absorbiert.
Weil bei einem Infrarot-Wärmesystem der weitaus größte Teil der aufgewendeten Energie direkt den Körper – und nur ein recht geringer Teil der Strahlungswärme die Luft – erwärmt, kann das Infrarot-Wärmesystem den Benutzer tief und effektiv erwärmen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Strahlungswärme unmittelbar zur Verfügung steht. Es ist dabei nicht notwendig, die Kabine vorher aufzuheizen.
Bedingt durch die verhältnismäßig große eigene Wärmeproduktion direkt im Körper wird trotz der (im Vergleich zur Sauna) wesentlich niedrigeren und verträglicheren Kabinen-Temperatur von 45 bis 65 Grad Celsius – bei einer deutlich geringeren Beanspruchung des Körpers – eine größere Menge an Schweiß ausgeschieden, noch dazu mit einer höheren Konzentration der ausgeschiedenen toxischen Stoffe. Wenn man das Risiko gefäßerweiternder Faktoren verringern will, ist der relativ geringe Wärmebereich in der Infrarotkabine dafür gut geeignet. Und das kann für Menschen mit Kreislaufproblemen oder Personen, die aus anderen Gründen höhere Temperaturen schlecht vertragen – oder diese nur nicht mögen – wichtig sein.
Das starke Schwitzen in der Kabine von innen nach außen ist auch dem Schwitzen bei anstrengender sportlicher Betätigung sehr ähnlich. Auch wenn wir intensiv Sport treiben, steigt dabei die Körpertemperatur an und infolgedessen werden auch hier über den Schweiß körperliche Abfallstoffe ausgeschieden. Infrarotschwitzen kann somit auch für Personen, die sich nicht sportlich ertüchtigen können oder wollen, sehr hilfreich sein.
In Japan haben Ärzte eine Infrarot-Gesellschaft gegründet und untersuchen die Wirkungen infraroter Strahlen als Heilmethode. In Fernost sind bereits über 700.000 Infrarot-Wärmesysteme verkauft worden. Nach Schätzungen wurden weltweit schon mehr als 30 Millionen Menschen mit Infrarotlampen behandelt. Auch in Deutschland wenden Ärzte und Therapeuten bereits seit mehr als 25 Jahren Infrarot-Wärmestrahlung als therapeutisches Mittel an.
Prof. Dr. med. Wolfgang Schmidt, Facharzt für Radiologie/Naturheilverfahren, der als Leiter der Forschungsgruppe Infrarotstrahlung mit Wissenschaftlern aus der Medizin und Biochemie, der Physik und Technik seit Jahren an der Entwicklung von Infrarot-Wärmekabinen mitgearbeitet hat, sagt dazu: „Lebenslang haben Menschen ein starkes Bedürfnis nach Wärme. Herangewachsen im Mutterleib, wird das Neugeborene von seinen ersten Lebensminuten an mit Wärme umsorgt. Wärme fördert die Durchblutung, den Kreislauf, den Stoffwechsel und die Ausscheidung. Viel zu wenig beachtet ist unsere Haut mit annähernd zwei Quadratme tern Grundfläche, unser größtes Organ. Was liegt näher, als sie für die psychologischen Wärmevorgänge zur Vorbeugung, zur Förderung oder Wiederherstellung von Gesundheit zu nutzen. Ich empfehle nachhaltig die regelmäßige Anwendung der Infrarot-Wärmekabine für das körperliche Wohlbefinden und für die Gesundheit.“ Eine Empfehlung, die nebenbei bemerkt, gar nicht teuer ist. Infrarotkabinen gibt es bereits ab 1.000 Euro und der Energieverbrauch kostet ca. 0,15 Euro pro Sitzung.