Das Wärmebad mit Dampf fördert das Wohlbefinden und ist gleichzeitig auch eine angenehme Form der Hautpflege. Das wussten bereits die Menschen im Osmanischen und im Römischen Reich. Die entspannende Badekultur verbreitete sich schnell und wurde von Generation zu Generation weiter perfektioniert. Heute komplettiert das Dampfbad private Wellnessräume.
Gesundheit ist der neue Luxus unserer Zeit. Mehr als die Hälfte der Deutschen betrachtet sie als den wichtigsten Aspekt im Leben und ist bereit, dafür auch viel zu tun. Bei jedem kleinen Zipperlein allerdings gleich die chemische Keule auszupacken und Medikamente zu schlucken, sehen viele als den falschen Weg. Alternative Methoden boomen, ein Comeback von natürlichen, traditionellen Heilsystemen ist im Kommen – so zum Beispiel auch das private Dampfbad.
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Vor allem, wenn es draußen kalt und ungemütlich ist, dann sehnen wir uns nach Wärme und Behaglichkeit. Für viele Menschen bedeutet dies, ein heißes Bad zu nehmen oder in die nächstgelegene Sauna zu gehen. Wie schön wäre es aber, das in den eigenen vier Wänden tun zu können? Ein Dampfbad oder eine Dampfdusche sind jetzt genau das Richtige. Eine Mischung aus Baden und Saunieren sozusagen. Einfach in die Dampfkabine. Dampf an, Alltag raus!
Nicht erst die Römer nutzten in ihren Thermen die mäßige Wärme bei hoher Luftfeuchtigkeit zum Entschlacken, Regenerieren und zur Stärkung des Immunsystems. Vielmehr sind ähnliche Badeanlagen bereits aus dem alten Ägypten, aus Kreta und Griechenland bekannt. Bis heute nutzen wir die positiven Effekte des Dampfbads, das durch seine milde Wärme äußerst schonend für den Kreislauf ist, zur Entspannung für Körper und Seele.
Interview
mit Hansjürgen Meier, Geschäftsführer von osf Elektrotechnik und Elektronik, zum Thema Dampfgeneratoren
Könnten Sie die Bedeutung und Arbeitsweise eines Dampfgenerators bitte kurz erläutern?
Der Dampfgenerator ist quasi das Herz einer jeden Dampfbadanlage. Er produziert den Wasserdampf, mit dem die Dampfbadkabine gefüllt wird und der für das Wohlbefinden der Badegäste verantwortlich ist. Darüber hinaus befindet sich im Dampfgenerator die elektronische Steuerung. Sie realisiert die Temperaturregelung für die Dampfkabine, hat maßgeblichen Einfluss auf die Dampfdichte und steuert die eingebaute Duftstoffpumpe. Osf-Dampfgeneratoren zeichnen sich dadurch aus, dass sie auch mit weichem und mineralfreiem Wasser zuverlässig funktionieren.
Auf welches technische Detail sollte bei der Anschaffung eines Dampfgenerators für den privaten Gebrauch unbedingt geachtet werden?
Die wichtigsten Kriterien sind die Sicherheit und die Qualität! Deshalb hat die sichere Trennung von Wasser und Strom zum Schutz der Dampfbadbenutzer und des Wartungspersonals höchste Priorität. Darüber hinaus sollte beachtet werden, dass der Dampfbehälter und das Rohrsystem im Inneren des Dampfgenerators aus Edelstahl bestehen. Der Dampfgenerator sollte auch eigenständig auf eine erforderliche Entkalkung hinweisen und ein Spülprogramm besitzen. Für viele Kunden ist auch unser externes Bedienfeld sehr wichtig.Wie wichtig ist Smart Wellness bzw. die Anbindung an das Internet beim Dampfbad von heute?
Viele unserer Dampfgeneratoren werden mit dem Internet, mit einem Computernetzwerk oder mit der Gebäudeleittechnik (z. B. EIB/KNX) verbunden. Da Dampfgeneratoren aufgrund der baulichen Gegebenheiten oftmals schwer zugänglich sind, ermöglichen unsere smarten Dampfgeneratoren mit dem serienmäßig integrierten osf-Webserver eine vollständige Fernsteuerung und Fernüberwachung der Dampfbadanlage. Alle mit dem Internet verbundenen osf-Dampfgeneratoren senden bei Bedarf eigenständig E-Mails und informieren den Betreiber über die aktuelle Situation der Dampfbadanlage.
Im Gegensatz zu einer Finnischen Sauna mit Temperaturen von 80 bis 100 Grad Celsius bei minimaler Luftfeuchtigkeit reichen beim Dampfbad „nur“ 45 bis 50 Grad Celsius bei nahezu 100-prozentiger Luftfeuchtigkeit aus, um das Wohlbefinden zu steigern und Muskelverspannungen zu lockern. Gleichzeitig sorgt die milde und feuchte Wärme für eine Verbesserung der Durchblutung der Haut, wodurch die Zellen entschlackt und die Poren gereinigt werden. Auch bei Atemwegserkrankungen wirkt sich der Dampf positiv aus, denn er befreit die Atemwege, hilft bei Heuschnupfen, Erkältung sowie Bronchitis und stärkt das Immunsystem – egal, ob man den Dampf nur einige Minuten oder länger auf den Körper wirken lässt.
Je nach Zugabe von Kräutern können im Dampfbad vielfältige Wirkungen generiert werden. ‘Lavendel beispielsweise soll bei Schlafstörungen und nervlichen Anstrengungen beruhigend wirken sowie zur Linderung von Gicht und Rheuma beitragen. Oft werden Kräuter- oder Blütendampfbäder auch mit Lichttherapien verbunden, wobei der ganze Raum, soweit er in der Luft voll Wasserdampf erkennbar ist, in den verschiedensten Farben leuchtet. Ein weiterer Klassiker unter den Dampfbädern ist das Soledampfbad. Unter Sole ist hierbei eine Salz-Wasser-Lösung gemeint, die in Wasserdampfform in das Dampfbad gelangt. Dies ist mit feuchter Meeresluft vergleichbar und tut vor allem der Haut gut. Denn durch das Salz wird die Haut gereinigt und belebt. Gesundes Extra: Auch die Atemwege erhalten durch das Einatmen der salzhaltigen Luft eine Kur.
Interview
mit Rainer Rieger, Geschäftsführer von WDT – Werner Dosiertechnik, zum Thema Dosierung im Dampfbad.
Könnten Sie die Bedeutung von Dosierungsanlagen (Duft, Sole) im Umfeld von Dampfbädern erläutern?
Ein salzhaltiges Raumklima gilt bei Atemwegs- und Hauterkrankungen als heilungsfördernd. Die WDT Solevernebler erzeugen aus hochreiner Solelösung einen sehr feinen salzhaltigen Nebel. Dadurch wird im jeweiligen Raum (Dampfbad, Tepidarium, Ruheraum, Infrarotkabine, Salzraum) ein salzhaltiges Meeresklima geschaffen. Die Sole wird aus einem luftdichten Faltbeutel (Politainer) gesaugt. Durch die Verwendung sterilisierter Sole aus dem Politainer wird die Gefahr einer Verkeimung der Lösung minimiert.Duftpumpen zur automatischen Beduftung von Dampfbädern helfen, eine Überdosierung zu vermeiden. Eine Beduftung sollte nur an der Wahrnehmungsschwelle erfolgen, um als angenehm empfunden zu werden. Zudem wird durch die zeitgesteuerte Dosierung (immer mit Pause zwischen den Dosierungen) vermieden, dass sich „Nase und Gehirn“ des Benutzers an den Geruch gewöhnen und somit kein Duft mehr wahrgenommen wird.
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Welche Tipps geben Sie einem Kunden, der die Anschaffung eines Dampfbads zu Hause plant? Worauf muss dieser achten?
Der Dampfgenerator und dessen Leistung sollten in jedem Fall zu den Dimensionen der Kabine passen. Zudem ist bei der Planung eines Dampfbads, die unbedingt in Zusammenarbeit mit Fachfirmen vonstatten gehen sollte, der Platz für einen Technikraum zu bedenken. Aufgrund der beim Damfbaden entstehenden Feuchtigkeit kommt darüber hinaus der automatischen Be- und Entlüftung eine wichtige Rolle zu. Beim Einsatz von Solevernebelungen müssen alle Materialien – sowohl in der Kabine, im Raum, als auch in Zu- und Abluftschächten– auf ihre Korrosionsbeständigkeit gegenüber dem salzhaltigen Wasser-Luftgemisch im Raum überprüft werden.
Übrigens: Anders als in der klassischen Saunakabine, deren Korpus und Interieur zumeist aus Holz besteht, präsentiert sich das Dampfbad mit einer Innenausstattung aus Fliesen, Mosaik, Stein oder Kunststoff. Denn diese Materialien sind resistent gegen die extrem hohe Luftfeuchtigkeit, die im Dampfbad herrscht.
Bei aller Vorfreude auf das neue Dampfbad sind aber einige wichtige Vorgaben bei den Planungen zu beachten. Der Fußboden im Dampfbad sollte gefliest und eine mittige Bodenentwässerung vorhanden sein. Voraussetzung für den Betrieb der Dampf- generatoren ist ein 400 Volt Drehstromanschluss. Der Wasserdruck, der am Generator ankommt, sollte mindestens 2,5 bar betragen und 5 bar nicht übersteigen. Bei erhöhten Wasserhärten ab 5° dH sowie bei gewerblichen Anwendungen ist eine Wasser-Enthärtungsanlage dem Dampfgenerator vorzuschalten. Bei der Montage der Kabine planen Sie einen Wandabstand von mindestens 60 cm an allen Seiten ein, ebenso eine Abluftmöglichkeit nach außen.