Architekt und Designer Matteo Thun gehört zu den Topgestaltern der Wellnessbranche. Für Hersteller Klafs kreiert er jetzt Sauna und Dampfbad. Gemeinsam mit seinem Partner Antonio Rodriguez präsentiert er eine Sonderedition, die neben einprägsamer Optik vor allem eines verspricht: die totale Entspannung.
Es ist die Suche nach dem Einfachen, auf die sich Matteo Thun bei seinen Entwürfen begibt. Er entwickelt Produkte, die dem Menschen das Leben erleichtern, ohne technologische Neuheiten in den Vordergrund zu stellen. Das gilt auch für die aktuellen Wellnesswelten von Klafs, die er zusammen mit seinem Studiopartner Antonio Rodriguez konzipierte.
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Im Zentrum der Planung steht die Idee des vollkommenen Rückzugsortes: „Wir wollten Sauna und Dampfbad so entwerfen, dass kein störendes Element vom Entspannen ablenkt,“ erklärt Designer Thun. „Es sollten zwei Kokons entstehen, die von der Außenwelt abschirmen und ein Geborgenheitsgefühl ähnlich der Zeit im Mutterleib bieten.“ Einzig im Schutz von Licht und Wärme soll sich der Badende wähnen – und so ein besonderes Gefühl der Entspannung entfalten. Ganz ohne störende, sichtbare Technik.
Bereits bei den ersten handgefertigten Skizzen gehen Matteo Thun und Antonio Rodriguez gemeinsame Wege. In enger Zusammenarbeit mit einem Team aus Architekten, Interior- und Produktdesignern sowie Grafikern entstehen handfeste Entwürfe, die die Fachleute der Firma Klafs schließlich nach stetiger Absprache umsetzen. Das Ergebnis sind zwei vollständige Wellnesswelten, die dem zentralen Bedürfnis nach Intimität und Geborgenheit gerecht werden. Dabei folgen Sauna und Dampfbad demselben Stil aus klaren Linien und kubischem Volumen, besitzen aber dennoch ganz unterschiedliche Charaktere, Funktionen und Ausstattungsdetails.
Bei der Sauna arbeitet Matteo Thun mit seinem Lieblingsmaterial Holz. Entstanden ist eine spannungsgeladene Optik, mit einem Wechselspiel aus Glas, Holzleisten und Fugen. Das eingesetzte Glas der Front und Seitenwände öffnet die Sauna optisch. So wird der Innenraum vom einfallenden Licht durchflutet, es entsteht ein Spiel aus Licht und Schatten. „Generell ist indirektes Licht bei unserer Arbeit ein wichtiges Element“, erklärt der Designer. „So sind auch bei der Sauna für Klafs lediglich die Kanten der großen Sitzstufen erleuchtet. Sie geben dem Raum optische Tiefe.“ Für den Betrachter liegen die Lichtquellen ebenso wie die Saunatechnik im Verborgenen. Ganz dem Prinzip der ungestörten Entspannung folgend, ist auch der Ofen dezent unter der Sitzbank platziert. Passend zu verschiedenen Vorlieben und Umgebungen kann die gesamte Holzausstattung der Sauna in Hemlock, Eiche oder Nussbaum ausgeführt werden.
Das Dampfbad ist hingegen in reinweißem Quarz gefertigt. „Da der Körper im Dampfbad in direktem Kontakt zu Wasser und Material steht, ist das haptische Erlebnis ebenso wichtig wie das optische“, so Matteo Thun. „Eine glatte und trotzdem natürliche Oberfläche ist dort die oberste Voraussetzung für das Wohlbefinden.“ Neben dem hellen, einladenden Quarz sorgt die von einem Hamam inspirierte Deckenbeleuchtung für Wohlfühlatmosphäre. Eine weitere Lichtquelle bildet ein beleuchteter Streifen am Ende der Sitzbank, der die rückseitige Wand erhellt und den Raum optisch vergrößert. Die abschnittsweise mattierte Glasfront mit Tür zaubert ebenfalls ein Gefühl der Großzügigkeit. „Durch die teilweise freie Sicht von innen nach außen entsteht der Eindruck von gleichzeitiger Offenheit und Intimität“, erklärt Matteo Thun. „Doch wenn man die Tür hinter sich geschlossen hat, umhüllt einen diese absolut himmlische Ruhe.“
Kurz Nachgefragt:
Gehen Sie selbst gerne in die Sauna und besitzen eine?
Matteo Thun (auf dem Bild links): In unserem Haus in den Bergen ja – in Mailand nein.
Was bedeutet Wellness für Sie?
Wellness ist eine „Body-Mind“- Verbindung – Bewegung, Reinigung und Entspannung in einer natürlichen Umgebung.
Welche Wellness-Designtrends sehen Sie für die kommenden Jahre?
Das Dampfbad oder Hamam wird wichtiger werden, ebenso wie das Bedürfnis nach Intimität.
Steht die Sauna der Zukunft im hauseigenen Wellnessbereich oder im Badezimmer?
Das hängt in erster Linie von der Größe des Badezimmers ab. Sicher aber ist, dass es die Sauna aus dem Kellergeschoss schaffen muss und wird.