Dampfbad, Infrarot, Finnische Sauna, Bio-Sauna oder Kombi-Sauna? Die Auswahl ist groß, Möglichkeiten gibt es viele. Da ist es schwer, herauszufinden, was zu einem passt. Unser Überblick erklärt die vier gängigsten Sauna-Arten, damit Sie für sich die richtige Lösung finden können.
Der vielzitierte Spruch „Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet. Der Wahn ist kurz, die Reu‘ ist lang“ aus dem „Lied von der Glocke“ von Friedrich Schiller lässt sich nicht nur auf die Partnerwahl anwenden, sondern passt in viele Lebenslagen. Auch beim Saunakauf gilt: Die Anschaffung sollte wohlüberlegt sein, denn die Sauna wird einen über mehrere Jahre begleiten. Das Glück über die Sauna währt nur kurz, wenn das Bad ein unangenehmes Gefühl auslöst, weil es zu heiß, zu feucht oder zu schwach ist.
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Die wichtigste Frage, die man sich also stellen sollte, lautet: Was braucht mein Körper? Menschen mit schwächerem Kreislauf oder empfindlicher Haut vertragen oft die Hitze einer Finnischen Sauna nicht. Hier wäre ein Dampfbad beispielsweise ideal, da dorr niedrigere Temperaturen herrschen und die Feuchtigkeit schonend für die Haut ist. Ein anderer mag genau diese hohe Luftfeuchtigkeit nicht, und setzt auf die Tiefenwärme eines Infrarotbades, um die Muskulatur gezielt zu entspannen. Ein Dritter empfindet die Temperaturen in einer Infrarotkabine als zu niedrig und liebt das heiße Bad in der Finnischen Sauna. Und ein Vierter kann sich erst gar nicht entscheiden und möchte am liebsten alles gleichzeitig.
Das Fazit: Der Möglichkeiten gibt es viele, der Ausführungen noch viel mehr. Auf den nächsten Seiten stellen wir Ihnen daher eine Übersicht vier verschiedener Saunaarten und ihrer besten Hersteller vor.
Die Finnische
Die wohl älteste und bekannteste Saunaart ist die Finnische Sauna. Sie ist im Prinzip eine Holzkabine, in der man ein Schwitzbad in trockener, etwa 80–100 Grad heißer Luft nimmt. Durch Aufgüsse auf die Saunasteine wird die Luftfeuchtigkeit beim Saunagang kurzfristig auf bis zu 30 Prozent erhöht. Dabei wird mit einer Kelle Wasser mit Duftkonzentrat auf die heißen Steine gegeben, bis das Wasser verdampft und die Luft mit duftendem Aroma erfüllt ist. Dies bewirkt einen gefühlt starken Wärmereiz, der die Schweißbildung durch die kurzzeitig erhöhte Luftfeuchtigkeit anregt.
Die Finnische Sauna hat – bei regelmäßigem Saunieren – intensive, positive Effekte auf die Gesundheit und das Wohlbefinden: Zum einen werden Giftstoffe, die sich im Körper angelagert haben, durch das Schwitzen abtransportiert. So wird der Körper entschlackt und gereinigt. Darüber hinaus wird der Stoffwechsel angeregt, das körpereigene Immunsystem gestärkt und ganz allgemein auch die Kondition verbessert. Denn auf Dauer lernt der Körper immer besser, sich auf die wechselnden Hitze-Kälte-Reize einzustellen: Er reagiert schneller mit entsprechendem Schwitzen und das Herz-Kreislauf-System kann dadurch positiv beeinflusst und trainiert werden. Das Saunieren ist auch in Kombination mit Sport ideal, um die Muskeln zu entspannen und einem Muskelkater vorzubeugen, beziehungsweise ihn abzumildern. Selbst bei Sportverletzungen hat sich das Saunieren bewährt, denn die Anregung des Stoffwechsels und die leichte Überwärmung des Körpers begünstigen die Heilungsvorgänge bei kleineren Muskelverspannungen oder -verletzungen. Ganz unbestritten wirkt sich das Saunieren positiv auf die Stimmung aus und sorgt für Entspannung von Körper und Geist. Auch Schlafstörungen und Kopfschmerzen können durch regelmäßige Saunabesuche abgemildert und das Erscheinungsbild der Haut verbessert werden: Die Haut wird in der Sauna kräftig durchblutet, dadurch wird sie mit reichlich Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Der Effekt ist eine rosige, straffe Haut am ganzen Körper. Durch die Wärme öffnen sich die Poren der Haut, sodass Pflegeprodukte in den Ruhephasen oder nach dem Saunabesuch besonders gut aufgenommen werden.
Dampfbad
Wohltuend warme Nebelschwaden umhüllen den Körper. Dampfbaden, das sich zunehmender Beliebtheit erfreut, wirkt auf vielfältige Weise positiv auf Körper und Geist.
Die Wirkung basiert wie bei einem Saunagang auf dem Wechsel von äußeren Aufwärm- und Abkühlreizen. Die Temperaturen im Dampfbad liegen bei gemäßigten 40 bis 49 Grad Celsius, die relative Luftfeuchtigkeit ist mit bis zu 100 Prozent dagegen hoch. Ein ideales Klima, um zu schwitzen, Durchblutung und Stoffwechsel in Schwung zu bringen, das Immunsystem zu stärken und gleichzeitig zu entspannen. Wohltuend wirkt sich der warme Dampf auch auf die Atemwege aus, da die Schleimhäute befeuchtet werden. Darüber hinaus sorgt die verbesserte Durchblutung für eine porentiefe Reinigung und Entgiftung der Haut. Sie kann danach Nährstoffe besser aufnehmen und Feuchtigkeit länger speichern.
Hygienische Dampferzeugung – ein Muss
Entscheidend für die wohltuenden Effekte ist eine hygienische Dampferzeugung, die beispielsweise durch den kompakten Heizkörper-Dampfgenerator „Heater Slim“ sichergestellt wird. Er eignet sich besonders für private und Suite-Dampfbäder. Die Dampferzeugung erfolgt bei diesem leicht bedienbaren Gerät von Hygromatik nach dem Tauchsieder-Prinzip mit Leitungs-, enthärtetem oder vollentsalztem Wasser in einem isolierten Edelstahlzylinder. Für maximale Betriebssicherheit sorgen die mikroprozessorüberwachte Füllstandsmessung und ein mechanischer Überhitzungsschutz. Im verriegelbaren Gehäuse sind alle Komponenten gut zugänglich, sodass Zylinder und Heizkörper einfach herausgenommen und gereinigt werden können. Dies trägt zur langen Lebensdauer bei.
Text: Jenny Lipp, Hygromatik
Infrarotkabine
Infrarotwärme ist eine Energieform, die von der Sonne beziehungsweise von allen warmen Gegenständen ausgestrahlt wird. Diese Infrarotstrahlung, kurz IR, hat jedoch nichts mit Radioaktivität, Mikrowellen oder UV-Strahlung zu tun, die zum Beispiel Ursache von Sonnenbrand sein kann.
Die Infrarotstrahlung wird von der heißen Oberfläche elektrisch erhitzter Strahler abgegeben. Trifft diese auf einen Körper, führt der nicht reflektierte Anteil der Strahlung zur Erwärmung. Diese Infrarotenergie ist im Gegensatz zu anderen Wärmemethoden äußerst effektiv, weil sie ausschließlich den Körper erwärmt, auf den sie trifft und bis in die blutgefäßführenden Hautschichten eindringt. Die dabei entstehende erhöhte Blutzirkulation verteilt die Wärme schnell im ganzen Organismus. Der Körper reagiert darauf mit einer Erhöhung der Körpertemperatur – dem sogenannten Fiebereffekt. Durch das daraus resultierende natürliche Schwitzen können viele gesundheitsfördernde Prozesse ausgelöst werden.
Der Vorteil: Die Kabine kann schon bei niedriger Raumtemperatur genutzt werden. Sobald man in der Kabine sitzt, hat die Infrarotstrahlung einen Körper, der erwärmt werden kann. Die Kabine erreicht so viel schneller die gewünschte Temperatur.
Kombi-Sauna
Eine Kombisauna gleicht optisch einer Finnischen Sauna, macht aber gleichzeitig sanfte Dampfanwendungen oder Infrarot möglich. Die Kombisauna mit Dampf und Sauna empfiehlt sich vor allem denjenigen, die gemäßigte Wärme und eine leichte Luftfeuchtigkeit mögen. Das Herzstück ist der Ofen: Hier ist ein manuell oder automatisch befüllbarer Wassertank angebracht, in dem ein Heizstab das Wasser erhitzt. Über die Oberfläche des Ofens wird der Dampf anschließend abgegeben. Generell gilt: Je höher die Luftfeuchtigkeit, desto geringer ist die Temperatur. Eines der auf dem Markt befindlichen Systeme ist dabei das „Sanarium“ von Klafs. Dabei handelt es sich um eine kreislaufschonende Saunavariante, bei der die Raumtemperatur zwischen 46 und 60 Grad Celsius und die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 55 Prozent liegt.
Die ungleichen Verwandten: Zwar wirken Sauna- und Infrarotkabinen auf den ersten Blick recht ähnlich, tatsächlich ist aber die technische und körperliche Wirkungsweise grundverschieden. In der Sauna heizt der Ofen und dessen heißen Steine, in der Infrarotkabine sind es Wärmeplatten, Wärmefolien oder Keramikstrahler, die den Körper (nicht die Luft) erwärmen. In solchen Kombigeräten wird die Elastizität der Blutgefäße trainiert, der Körper großflächig entschlackt, die Muskeln entspannt und das Immunsystem wird gestärkt.