Sauna ist nicht gleich Sauna: Je nach Art variiert das Klima in der Kabine aufgrund der Unterschiede in Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die einzelnen Typen bringen so auch unterschiedliche Wirkungsweisen und Vorteile in Bezug auf Beauty und Gesundheit mit sich.
Ausprägungen der Saunakultur sind überall auf der Welt zu finden. Schon seit Jahrhunderten schätzen Menschen die Heilkraft und Entspannung durch die wohlige Wärme. Neben öffentlichen Wellnessbereichen wird die Sauna in den eigenen vier Wänden oder im eigenen Garten immer beliebter. Wer sich für den Kauf einer Sauna entscheidet, kann heute zwischen diversen Varianten und zum Teil ganz individuellen Ausführungen wählen. Die einzelnen Saunatypen weisen nicht nur Unterschiede in Bezug auf Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Größe der Kabine auf, sondern auch hinsichtlich der Dauer der Saunagänge. Mal wird in trocken-heißer Luft geschwitzt, mal in eher mildem Klima und mal in heißem Dampf. Ob finnische Sauna, Bio-Sauna, Infrarotkabine oder Dampfbad – jeder einzelnen Saunaart lassen sich typische Gradzahlen und Luftfeuchtigkeitsgehalte zuordnen. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist der Faktor Sauna-Aufguss.
Der Klassiker
Als traditionellste und weltweit am häufigsten genutzte Form der Sauna gilt die finnische Sauna. Die Finnen lieben und zelebrieren ihren Saunakult. Dabei spielt Holz eine wichtige Rolle: Der Innenraum dieser Saunaart ist mit Massivholz ausgekleidet und die Saunagänger nehmen auf hölzernen Sitzbänken Platz. Dabei kommen Sie ordentlich ins Schwitzen, denn neben den sehr hohen Temperaturen von etwa 85 bis 110 Grad Celsius, liegt die Luftfeuchtigkeit in der Finnischen Sauna in einem geringen Bereich zwischen zehn und 30 Prozent. Klassischerweise kommt ein Steinofen als Hitzequelle zum Einsatz. Heutzutage werden die meisten Öfen jedoch elektrisch betrieben und im Fachhandel ist eine große Auswahl an Öfen erhältlich, die teilweise einen individuellen Betrieb ermöglichen und verschiedene zusätzliche Steuerungsformen integrieren. Durch einen Aufguss kann die Luftfeuchtigkeit kurzfristig in die Höhe geschraubt und so das Schwitzen angekurbelt werden. Auf den unteren Bänken ist die Temperatur in der Regel niedriger, als auf den Bänken darüber. So können Sie als Saunagänger die Intensität des Saunagangs bis zu einem gewissen Grad beeinflussen und gegebenenfalls von der jeweiligen Tagesform abhängig machen.
Die gesundheitsfördernden Effekte der finnischen Variante sind vielfältig: die Durchblutung wird gefördert, der Kreislauf angeregt, die Körpertemperatur erhöht sich und die Muskeln können entspannen. Gleichzeitig wird der Blutdruck gesenkt. Insgesamt stärken regelmäßige Saunagänge das Herz-Kreislauf-System und die Abwehrkräfte. Der Körper kann sich besser gegen Eindringlinge wie Viren oder Bakterien wehren. Allerdings wird während einem akuten, fiebrigen Infekt oder bei akuten Entzündungen vom Saunieren abgeraten. Auch für die Haut bringt die finnische Sauna Vorteile mit sich: Das heiße und trockene Klima öffnet regelrecht die Poren, kitzelt den Schweiß aus dem Körper und sorgt für eine reine, schöne und gesund aus-sehende Haut. Der Körper kann entschlacken und wird gereinigt. Auf psychischer Ebene sorgen Saunagänge für eine tiefe, wohltuende Entspannung. Stress wird reduziert und der Alltag rückt in den Hintergrund.
Die mildere Variante
Bei der Biosauna, beziehungsweise dem Sanarium handelt es sich um eine mildere Form der Sauna. Geschwitzt wird hier bei Temperaturen zwischen 45 und 60 Grad Celsius. Die Luftfeuchtigkeit liegt in der Regel zwischen 40 und 55 Prozent, sie kann jedoch auch mal höher sein. Durch diese klimatischen Bedingungen können Saunagänger mehr Zeit in der Kabine verbringen. Typisch für diese Saunaart sind aromatische Aufgüsse mit ätherischen Ölen. Die sanfte Sauna erleichtert (noch) ungeübten Saunagängern den Weg auf die Bank und ist gut geeignet für wärmeempfindliche Menschen oder Personen mit Bluthochdruck. Doch auch Saunaprofis kommen auf ihre Kosten und profitieren unter anderem von der tiefen Entspannung für Körper und Geist in der Biosauna oder dem Sanarium. Diese Saunavariante ist kreislaufschonend und hat durch die höhere Luftfeuchtigkeit eine heilende Wirkung auf die Atemwege. Der Stoffwechsel wird angeregt und das Herz-Kreislauf-System sanft trainiert. Außerdem erhöht sich der Sauerstoffgehalt im Blut. Durch die milden Temperaturen schwitzt man zwar weniger stark, dennoch werden Giftstoffe aus dem Körper transportiert und die Haut gepflegt. Die Biosauna kann bei Erkrankungen wie Rheuma Schmerzen lindern und den Körper aber auch die Psyche stärken. Bei regelmäßiger Nutzung können Cholesterinspiegel und Blutdruck gesenkt werden. Wird eine Biosauna mit einem Kombiofen ausgestattet, kann sie wahlweise als Biosauna oder als finnische Sauna genutzt werden. Wer eine Biosauna plant, muss an die Abluft denken.
Wärme von innen
Infrarotstrahlen wärmen den Körper sozusagen von innen heraus. Das Schwitzen entsteht also nicht durch externe Hitze, da die umgebende Luft nicht erwärmt wird. Aus diesem Grund spricht man bei einer Infrarotsauna auch von „Tiefenwärme“. Diese entsteht bei vergleichsweise geringen Temperaturen von etwa 30 bis 60 Grad Celsius. Bei einem Besuch in der Infrarotsauna schwitzen Sie weniger stark und können daher länger in der Kabine verweilen. Auch das anschließende Abkühlen entfällt. Dennoch sollten Sie daran denken, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Die besondere Infrarotstrahlung hat zahlreiche positive gesundheitliche Effekte: Bei regelmäßiger Anwendung können das Immunsystem gestärkt und Erkältungen effektiv abgewehrt werden. Der Stoffwechsel wird angeregt. Auch bei Rheuma beziehungsweise bei Schmerzen der Gelenke oder der Muskulatur hat sich die Tiefenwärme bewährt. Die Durchblutung verbessert sich und Verspannungen der Muskulatur lassen nach. Die Infrarotsauna zeigt zudem bei Hautproblemen eine gute Wirkung, da durch das sanfte Schwitzen von innen heraus Reinigungsprozesse des Körpers und der Haut angestoßen werden. Ebenso können Menschen mit Kreislaufproblemen oder Saunaeinsteiger von dieser schonenden aber tiefenwirksamen Art des Saunierens profitieren.
Hundertprozentig gut
Im Gegensatz zu der intensiven Hitze und der geringen Luftfeuchtigkeit der klassischen Sauna regt das Dampfbad mit einer extrem hohen Luftfeuchtigkeit von bis zu 100 Prozent bei eher milden Temperaturen von üblicherweise 40 bis 55 Grad zum Schwitzen an. Das hat den Vorteil, dass der Kreislauf schonend angeregt und die Abwehrkräfte des Körpers nachhaltig gestärkt werden. Der Wasserdampf legt sich wie ein Nebel auf die Haut und macht diese samtig weich. Gleichzeitig wirkt er sich heilend auf die Atemwege aus. Der warme Dampf hilft, die Muskeln zu entspannen und Verspannungen zu lösen. Auch bei rheumatischen Beschwerden kann sich das Dampfbad positiv auswirken. Auf psychischer Ebene werden die Nerven beruhigt und so unter anderem auch der Schlaf verbessert. Einige Menschen empfinden den Besuch eines Dampfbades als wesentlich angenehmer im Vergleich zu dem einer finnischen Sauna.
Welche Saunaart zu einem passt, ist eine Typfrage. Neben Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Wirkungen auf Köper sowie Psyche, spielen auch die persönlichen Vorlieben sowie die baulichen Gegebenheiten eine Rolle. Je nach Budget besteht zudem die Möglichkeit, die eigene Traumsauna zu gestalten und verschiedene Saunaarten miteinander zu kombinieren. So müssen Sie sich nicht für eine Variante entscheiden, sondern können die unterschiedlichen Vorteile in vollen Zügen genießen.