Die CO2-Emission zu minimieren und natürliche Ressourcen zu schonen wird zum Wunsch von immer mehr Menschen. Schön, dass man dies nun auch mit dem ausgiebigen Saunabad in Einklang bringen kann.
Leonardo DiCaprio tut es, Charlize Theron tut es und George Clooney sowieso: Wer in Hollywood etwas auf sich hält, der trennt den Müll vor der Villa, fährt mit dem Hybridauto vor den roten Teppich vor und lässt sein Dinner mit „Slow Food“ zubereiten – also mit langsam und schonend gewachsenen Lebensmitteln. Das angestaubte Jutesack-Image konnte die Ökobewegung abstreifen, die Promis geben ihr ein neues attraktives Gesicht und es ist sogar mittlerweile Trend. Nicht lange hat es gedauert, dass sich das wiederentdeckte Umweltbewusstsein mit einer weiteren Trendwelle zusammenschloss: mit Wellness. Ein wesentlicher Teil der Wohlfühlindustrie ist die Sauna. Ursprünglicher und einfacher kann man Entspannung kaum erreichen, denn wenn man das Wort „Sauna“ aus dem Finnischen übersetzt, bedeutet es so viel wie „Raum aus Holz“. Vielmehr braucht es auch nicht: eine dämmende Holzkonstruktion, einen Ofen, der die Saunasteine erhitzt und Wasser, das darauf geschüttet wird. Außerdem ist kaum eine andere Entspannungsmethode in der Wellness so eng mit der Natur verknüpft: Wenn möglich, inszeniert man das Saunavergnügen im Garten. Sieht man sich die Weiten Finnlands an, begegnet einem in dem sprichwörtlichen Land der tausend Seen immer wieder mitten im Grünen eine Sauna – mit der natürlichen Abkühlung im See oder im Schneebad.
Reine luft bei weniger Verbrauch in der Sauna
In Mitteleuropa wanderte die Sauna vermehrt – ob wegen des Komforts oder auch des fehlenden Grundstücks – in den Wohnbereich. Nachdem nun immer mehr Menschen entdecken, dass die Sauna wesentlich zu ihrer Gesundheit beiträgt, aber auch die Gesundheit wesentlich vom Zustand der Umwelt abhängig ist, war es nur logisch, dass die Saunahersteller sich des Öko-Gedankens annahmen. Daraus entstanden und entstehen innovative Konzepte. Beispielsweise wandte Baum`s Holzteam das Prinzip der Wärmerückgewinnung, die schon in Hallenbädern zum Einsatz kam, auf die Sauna um. Hierbei wird die Wärme der „verbrauchten“ Luft, die über den Luftaustausch nach außen geführt wird, wieder in die Kabine zurückgeholt. Mit einer Temperatur von 40 bis 65 Grad wird die Luft über ein Rohrsystem aus der Kabine abgesaugt und über einen Kreuzstrom-Wärmetauscher geleitet. Parallel dazu durchströmt die Zuluft, die von außen kommt, den Wärmetauscher und wird durch die Energie der Abluft angewärmt. Somit kommt die Zuluft bereits mit einer erhöhten Grundtemperatur in die Saunakabine und muss nicht mehr so stark erwärmt werden. Der Grad der Energieeinsparung ist von den exakten Temperaturverhältnissen der Zuluft, der Abluft und anderen Faktoren abhängig. Am effektivsten arbeitet die Technologie, wenn sie abhängig von der tatsächlichen Personenbelegung gesteuert wird. Denn eine große Saunakabine braucht nur eine minimale Lüftung, wenn in der Kabine wenige Personen sind. Das schafft nicht nur ein gutes Umweltgewissen, sondern bares Geld, was sich auf der nächsten Stromrechnung zeigen wird. Der Aspekt der Energieeinsparung ist natürlich besonders im Hotelbereich wichtig. Hier wurde der Gedanke, dass bei einer unterbelegten Hotelsauna weniger Frischluft benötigt wird, weitergeführt – was ein neues Energiesparkonzept hervorbrachte. Eine alte Saunaregel besagt: „Gute Laune braucht gute Luft.“ Daher empfiehlt der Deutsche Saunabund für ein ausgewogenes Wohlfühlklima einen zehnfachen Luftwechsel pro Stunde in der Sauna. Allerdings ist dies ein Wert, der von einer voll belegten Kabine ausgeht. Saunen in gewerblichen Anlagen sind jedoch typischerweise starken Schwankungen der Besucherzahlen im Tagesverlauf unterworfen. So sind Kabinen im Vormittagsbetrieb meist schwach belegt, während im weiteren Betriebsverlauf die Belegung zyklisch ansteigt. Dadurch ändert sich auch der Lüftungsbedarf der Sauna permanent. Zur Vermeidung unnötiger Wärmeverluste über die Lüftung entwickelte Klafs daher den „Klima-Manager“, der die richtige Menge an Frischluftzufuhr regelt. Der Klima-Manager analysiert mit intelligenter Sensortechnik die Bestandteile der Saunaluft und sorgt für einen bedarfsgerechten Luftaustausch, abgestimmt auf die tatsächlich benötigte Frischluftmenge.
Alternativ Schwitzen in der Sauna
Aber im Privatsaunabereich hat sich noch mehr getan: Bei der einfachen Berührung eines Glastasters, der sich an der Sauna befindet, werden die „Green Sauna“-Funktionen aktiviert. Gleiche Wärme bei deutlich weniger Energiezufuhr ermöglicht eine elektrische Verschlussklappe, die zusammen mit der doppelwandigen „Eco Plus Thermodecke“ die Saunawärme besonders lange in der Kabine hält. Diese ressourcenschonende Komponente verringert Wärme- und Energieverluste an der empfindlichsten Stelle der Sauna – der Saunadecke – drastisch. Die Thermodecke sorgt mit einer durchdachten Konstruktion am Deckenaufbau dafür, dass Wärme deutlich länger im Saunainnenraum bleibt. Und wenn weniger Wärme verloren geht, muss auch weniger nachgeheizt werden. Außerdem sind sämtliche Energieverbraucher wie das Saunalicht als auch Ausstattungselemente wie Klangeinrichtungen, Farblicht oder Lichtobjekte ausschließlich während des Aufenthalts in der Kabine in Betrieb. So reduziert man mit dem „Green Sauna“-Paket bis zu 40 Prozent des Energiebedarfs. Dabei muss nicht auf Komfort oder Design verzichtet werden: Die „Green“-Funktion ist für nahezu alle klassischen Saunamodelle von Klafs anwendbar. Chic mit ökologischen Gedanken funktioniert auch bei anderen: etwa bei der mit Solarkraft gespeisten Kabine von Saunalux. Die steigenden Strompreise und der Wunsch nach sauberem – das heißt nicht atomar oder fossil gewonnenem – Strom gehen mit unserem Verlangen nach mehr Wellness nicht immer konform. Solarenergie kommt zur Unterstützung der Raumheizung, zur Warmwasseraufbereitung oder zur Stromgewinnung zum Einsatz, also warum sollten wir nicht die Kraft der Sonne für die Wohlfühlstunden in der Sauna nutzen? Mit ca. 1,6 Millionen Privatsaunen alleine in Deutschland läge die Energieeinsparung mit Solarunterstützung bei etwa 2,9 Milliarden kW pro Jahr. Neben der enormen Energiekostenersparnis, fördert die reduzierte CO2-Emission den Umweltschutz. Die Kabine „Varioline mit Solarsystem“ bietet die Möglichkeit, die Energie für den Saunaspaß mithilfe der Sonne zu gewinnen und gleichzeitig die produzierte Wärme als kostenlose Raumheizung zu nutzen. Bei geöffneter Kabinentür kann der Raum, etwa wenn die Sauna im Bad steht, beheizt werden. Praktisch sind außerdem die erwärmten Ablegemöglichkeiten zum Trocknen von feuchter Kleidung oder Handtüchern. Sollten sich für längere Zeit Wolken vor die Sonne geschoben haben, springt ein integrierter Saunaofen ein, um hohe Temperaturen zu erreichen. Als zusätzliche Raumheizung lässt sich übrigens jede Sauna nutzen: Unabhängige Untersuchungen ergaben übereinstimmend, dass der gesamte Energieverbrauch des Saunaofens dem Haus, in dem die Sauna steht, in Form von Wärmeenergie zugute kommt. „Das bedeutet, dass die thermostatgesteuerten Heizkörper des Hauses eine ‚Verschnaufpause’ einlegen können, in der die entsprechende Energie, die der Saunaofen verbraucht, gespart wird“, erklären die Saunaexperten von Tylö. Steht die Sauna in einer Ecke an zwei Außenwänden des Hauses, funktioniert sie als zusätzliche Wärmedämmung und bewirkt eine Energieeinsparung von bis zu 500 kWh pro Jahr. „Die Eckmontage hat auch den Vorteil, dass sich die Kosten für die Außenverkleidung zweier Wände sparen lassen.“
Auch mit „Nicht-Öko“-Saunen Strom sparen
Der Ofen ist ein wichtiges Thema, wenn es um Stromsparen beim Saunieren geht. Die Leistung des Ofens ist dem Volumen und der Bauart der Sauna anzupassen. „Als Grundregel gilt: 1 kW pro 1,3 m³ Saunavolumen. Es ist zu bedenken, dass Saunakabinen mit großen Glassektionen und/oder schweren Wandkonstruktionen mit Wandfliesen und dergleichen eine höhere Ofenleistung fordern als gut wärmegedämmte Saunen mit traditioneller Holzverkleidung“, erläutern die Spezialisten von Tylö. Wählen Sie immer die maximale Ofenleistung im Verhältnis zum umbauten Raum der Sauna. Das ist besonders in einer Sauna aus Massivholz oder mit Glaswänden wichtig. Je größer die Ofenleistung im Verhältnis zum Rauminhalt, desto geringer wird der effektive Stromverbrauch. Beispiel: Für eine Sauna von 7,5 m³ ist ein 8-kW-Ofen einem 6-kW-Ofen vorzuziehen. Um den idealen Ofen für Ihre Sauna zu finden, wenden Sie sich am besten an einen Experten, welche Leistung die richtige für Ihre Kabine ist, können Sie online auch über den von Eos angebotenen Saunaofen-Konfigurator herausfinden. Beispielsweise kann man vor Beginn des letzten Saunagangs den Saunaofen schon ausschalten, da die Saunasteine und der Innenraum noch genügend aufgeheizt sind, um Sie zum Schwitzen zu bringen. Außerdem macht es keinen Sinn, die Saunakabine zu stark aufzuheizen. Heizen Sie nur so lange, dass Sie die Hitze auf der obersten Saunabank gut aushalten und nicht auf die mittlere oder unterste Bank ausweichen müssen. Die Funktion von Blockbohlen – diese Bauweise kommt etwa bei der Massivholzsauna „Ambiente“ von Helo zum Einsatz – ist vergleichbar mit der eines trockenen Schwamms: das Holz nimmt die vom Saunaheizgerät produzierte Wärme in sich auf und reflektiert sie noch lange nach Erreichen der gewünschten Temperatur in den Kabinenraum. Sie sehen also:?Es gibt noch viele Möglichkeiten, um eingehüllt in der Saunahitze, nicht nur seinen Körper, sondern auch den Geldbeutel und das Umweltbewusstsein zu entspannen.
Text: Patricia Pfister