Erst auf dem Fahrrad kilometerweit durch Wälder und über Hügel strampeln oder im Pool eine Bahn nach der anderen absolvieren und danach zur Regeneration und Entspannung in die Sauna – Sport treiben und saunieren scheint eine ideale Kombination zu sein. Aber was genau macht Sauna und Sport zu einem Dream-Team und wie können Sie die Vorteile optimal für sich nutzen?
Eine Sauna gehört zur Ausstattung eines hochwertigen Fitnessstudios oder zum Fitnessbereich eines Hotels einfach dazu. Nach der Power-Session am Crosstrainer ab in die Sauna oder ins Dampfbad und schon sind die Muskel schneller regeneriert, Verletzungen wird vorgebeugt und die Leistungsfähigkeit wird erhöht.
Tatsächlich ist die positive Wirkung der Sauna kein Mythos: Die Verbesserung der Trainings-Performance hängt stark mit dem Blutvolumen und Plasmavolumen zusammen. Dieses wiederum wird durch Saunabaden erhöht, fand eine Studie der Wissenschaftler Scoon, Hopkins, Mayhew und Cotter, publiziert im Journal of Science and Medicine in Sport, heraus. So kann die Ausdauer, beispielsweise beim Lauftraining, lohnend gesteigert werden. Zudem wird die Thermoregulation positiv beeinflusst. Nicht zu unterschätzen ist außerdem der allgemeine unterstützende Gesundheitseffekt der Sauna. Regelmäßiges Saunieren steht in engem Zusammenhang mit einem besseren Gesundheitszustand – und wer weniger erkrankt, kann öfter trainieren und ist leistungsfähiger. Denn durch die Förderung der Durchblutung wird auch das Immunsystem gestärkt.
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Auch nach Verletzungen kann die Sauna zur Regeneration verwendet werden. Denn während es schädlich wäre, beispielsweise nach einer Zerrung, das Training sofort wieder aufzunehmen, beginnen die Muskeln bei einem Trainingsstopp schnell abzubauen. Eine Studie zeigt, dass der Muskelabbau durch hypothermische Konditionierung, also Saunieren, um bis zu 32 Prozent reduziert werden kann und zudem der Wiederaufbau von Muskulatur gefördert wird.
Allerdings ist der Zeitpunkt essenziell, um die Wirkung des Saunierens optimal zu nutzen und nicht gar negative Folgen davonzutragen. „Ein Saunabesuch vor dem Training ist kontraproduktiv. Da es beim Saunieren zu einer vermehrten Herztätigkeit kommt und der Puls um mehr als die Hälfte des Normalwertes ansteigt, würde es sich hierbei schon um eine ‚Trainingsbelastung‘ handeln. Außerdem wirkt sich der Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen negativ auf die Funktionalität der Muskeln aus“, klärt die Diplom-Sportlehrerin Uschi Moriabadi auf. Die Dozentin der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement rät, stattdessen eine Pause von circa einer halben Stunde zwischen der sportlichen Aktivität und dem Saunagang einzulegen. So kann der Körper am besten von der entspannenden Wirkung des Saunierens, sowohl auf die Muskulatur als auch auf die Psyche, profitieren.
Bei all den positiven Effekten verwundert es nicht, dass viele Leistungssportler, wie Tennisprofi Tommy Haas oder die kletterenden Huberbuam, das Saunieren gezielt in ihr Training integrieren. „Wer seinen Körper maximal fordert, der muss auch optimal regenerieren“, weiß Radprofi Elisabeth Brandau. Und die ideale Ergänzung zum aktiven Auspowern, egal ob für Leistungssportler oder Hobby-Trainierende, ist die Regeneration in der Sauna. 2015 hatte Elisabeth Brandau kurz nach der Geburt ihres ersten Sohnes bei den Deutschen Meisterschaften im Mountainbike-Marathon die Bronzemedaille geholt, 2017 kurz nach der Geburt ihres zweiten Sohnes sogar Silber. Ihr Geheimtipp, um ihren Körper schnell wieder in Topform zu bringen, ist ihre eigene Sauna zu Hause. Nicht nur wegen der wohltuenden Wärme und der wohligen Erschöpfung, die zu schnellerem Einschlafen und weniger Aufwachphasen in der Nacht führen, schätzt die Leistungssportlerin sie, sondern auch als Ort der Ruhe, in dem sie völlig abschalten kann. So ist Saunieren ein Gewinn für Körper und Geist, besonders für Sportler.