Die Sauna in den eigenen vier Wänden ist Entspannung pur. Ein modernes Wellnessvergnügen, das zwischenzeitlich immer mehr Menschen auch zu Hause genießen. Doch die Sauna selbst, war schon lange bekannt, bevor die Wellnesswelle zu uns schwappte. In alten Schriften wird die Sauna als „Wohnung unter der Erde, die sich allein durch den aufsteigenden Rauch „Savu“ verraten hat“ bezeichnet. Anfang der Zwanzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts kam die Sauna dann auch nach Deutschland.
„Wollen Sie Himmel und Hölle gleichzeitig erleben, dann gehen Sie in die finnische Sauna“, so wurde die Sauna damals in Zeitungsanzeigen beworben. Den wohl endgültigen Durchbruch schaffte die Sauna, als sich ganz Deutschland nach den Olympischen Spielen von 1952, die passenderweise in der finnischen Hauptstadt Helsinki, stattfanden, fragte, woher die überlegene Stärke der finnischen Langläufer kam. Die Sauna war das Geheimnis und der Siegeszug der Räume aus Holz nahm auch bei uns seinen Lauf.
Heute kann man davon ausgehen, dass Sauna das einzige finnischen Wort ist, das auch in andere Landessprachen übernommen wurde. Ein Finne assoziiert etwas ganz besonderes damit und ist meist nicht gerade glücklich über den Missbrauch des Begriffs in anderen Ländern. Diese besondere Einstellung zeigt sich schon allein in der Tatsache, dass die Finnen sehr gekränkt darüber sind, nicht die Ersten in Amerika gewesen zu sein, die die Sauna publik gemacht haben. Ausgerechnet die Nachbarn aus Schweden haben sich den Namen Sauna dort registrieren lassen als „Sauna Ltd.“, obwohl diese die Einrichtung als „badstuga“ bezeichneten.
Es ist also nicht ganz einfach, wenn man dem Ursprungsbegriff im finnischen Sinn auch in seinem eigenen Wellnessverhalten gerecht werden möchte. Doch viele Saunafans definieren den Begriff zwischenzeitlich weiter und sehen ihn nicht mehr so eng. Und dass auch ein längerer Finnlandaufenthalt keine Garantie für Saunakenntnis bietet, beweist das Beispiel des deutschen Dramatikers Bertolt Brecht. Er war als politischer Flüchtling etwa ein Jahr in Finnland (1940/41) und dort lange zu Gast auf einem südfinnischen Gutshof. Doch in seinem Stück „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ lassen sich in der Sauna die Badenden eimerweise mit Wasser übergießen. Brecht, als badescheu bekannt, der ungern sein Hemd wechselte, hat wohl die Sauna nie ausprobiert, sonst hätte er gemerkt, dass das Wasser auf die heißen Steine geschüttet wird.
Da sind die 30 Millionen Saunafans in Deutschland schon weiter. Unbestritten ist die Definition, die zwischenzeitlich in unserem Verständnis für die Sauna benutzt wird: Eine Sauna ist ein Raum – meist aus Holz – in dem sich ein Ofen mit heißen Steinen und Holzpritschen befindet. Man heizt den Ofen, um eine Temperatur zwischen 70 und 100 Grad zu erreichen. Nach einer bestimmten Zeit, je nach persönlichem Empfinden, ist es in dem Raum heiß genug. Man entkleidet sich und setzt sich auf die Holzpritschen. Man erhöht die Luftfeuchtigkeit und damit die Transpiration, indem man Wasser auf die heißen Steine gießt. Je nach körperlicher Veranlagung beginnt man schon bald zu schwitzen. Wer meint, genug geschwitzt zu haben oder es nicht mehr aushält, der geht aus dem Raum heraus und kühlt sich ab. Diesen Ablauf wiederholt man, so oft, wie man es für nötig hält.
Doch nicht nur durch das Verlassen der Sauna kann man die Temperatur steuern. Je nach Vorliebe verändert man durch seine Sitzposition in der Sauna die Temperatur. Wer oben sitzt, hat es heißer, während auf den unteren Plätzen etwas kühlere – wenn man in diesem Zusammenhang überhaupt von kühl sprechen kann – Temperaturen herrschen. Die Temperatur sinkt von oben nach unten pro Stufe um etwa 10 bis 15 Grad Celsius. Neben dem Ofen ist es heißer, an der Tür kälter. Wer also nichts wagen will, sollte unten neben der Tür starten. Genießer werden sich aber den heißesten Platz oben nehmen. Die beste Saunaposition ist dabei die Horizontale. Wer flach liegt, sorgt dafür, dass sich jeder Körperteil auf der gleichen Temperaturebene befindet.
Vor dem Rausgehen sollte man sich auf jeden Fall kurz aufsetzen, damit der Kreislauf wieder stabil wird. Typische Saunabänke bestehen aus Holzlatten mit einem Abstand, damit die Luft zirkulieren kann. Je nach vorhandenem Platz sind zwei bis drei Sitzbänke treppenförmig von unten nach oben angebracht.
Auf die oft gestellte Frage, wie lange der optimale Saunadurchgang sein sollte, gibt es nur eine Antwort: so lange Sie sich wohl fühlen und es Spaß macht. Trotzdem findet sich in den meisten Saunen eine Uhr – oft eine Sanduhr. Experten raten zu Abschnitten zwischen 8 und 16 Minuten, länger wäre zu viel. Die Faszination der Sauna liegt aber ohne Zweifel in der einmaligen Kombination aus kreislaufstimulierenden Elementen und dem wohligen Gefühl, das sich nach einem Saunagang im Körper breit macht. Und Platz für eine Sauna ist selbst in Wohnungen. Kein Wunder also, dass die Sauna in ihren vielen Facetten längst zu dem Wellnesserlebnis Nr. 1 geworden ist und immer mehr Fans gewinnt.

Wer Entspannung durch Wärme sucht, ist in der Sauna genau richtig. Schon beim Betreten schlägt einem eine trockene Hitze entgegen. Bereits innerhalb weniger Minuten kommt es zwischen dem Körper und der Umgebungsluft zu einem Wärmeaustausch.