Die Temperaturen sind hoch, der Schweiß rinnt den Körper herunter, die Gedanken drehen sich nur noch um ein Thema: Abkühlung! Nein, die Rede ist nicht vom momentanen Hochsommer, der uns alle in Atem hält, sondern vom Gang in die Sauna.

Gegensätze ziehen sich bekanntlich an. Dies gilt nicht nur für die Partnerschaft, sondern weitet sich auch auf andere Lebensbereiche aus. So benötigt man nach der Hitze in der Sauna zwingend die Abkühlung des Körpers. Das Kontrastprogramm der Extreme ist dabei der entscheidende Faktor, der den ersehnten Saunaeffekt von Entspannung und Gesundheit bringt. Für den Körper ist die Kältebehandlung nach der Sauna unerlässlich. Ohne den Cool-down wären die hohen Temperaturen in der Sauna übermäßig belastend für das Herz. Die Abkühlung kurbelt den Kreislauf an und erfrischt den gesamten Organismus. Der Körper wird wieder auf seine normale Temperatur heruntergekühlt, die Poren der Haut schließen sich und man schwitzt nicht mehr. Im Anschluss auf den Reiz aus heiß und kalt folgt eine deutliche Entspannung, die mit einer euphorisierenden, stimmungsaufhellenden Wirkung einhergeht.
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Ein weiterer Effekt des regelmäßigen Saunabades mit anschließendem Frischekick wirkt langfristig: Die Saunahitze stimuliert das vegetative Nervensystem, in der Abkühlphase verengen sich die Blutgefäße im Körper: Dieses ausgezeichnete Gefäßtraining führt zu einer stärkeren Durchblutung der Blutgefäße und der Muskulatur. Während die Durchblutung der Körperschale in der Sauna auf Hochtouren läuft, drosselt der Körper sie in Sekundenschnelle bei heftigem Kältereiz, um sich vor Wärmeverlust zu schützen. Durch die Wiederholung dieses Effekts wird das Gefäßsystem der Haut trainiert. So können die Gefäße auch im Alltag schneller und effektiver auf Temperaturunterschiede reagieren. Ein so trainierter Körper kühlt im Winter langsamer aus.
Zum Glück führen viele Wege zur perfekten Abkühlung nach dem Saunagang: Tauchbecken, Kneippanwendungen, kalte Dusche, ein Sprung in den See, Eisbrunnen oder Schneeräume. Auf den nächsten Seiten können Sie herausfinden, zu welchem Abkühltyp Sie gehören.
Der Duscher
Bei diesem Klassiker kann man so gut wie nichts falsch machen. Alle Arten von Duschen sind im Prinzip leicht zu Hause zu realisieren – angefangen bei der herkömmlichen Dusche, die man auch zur täglichen Reinigung benutzt und die sich besonders bei im Badezimmer integrierten Saunen anbietet. Halten Sie am besten zuerst die Extremitäten unter den Duschstrahl, hier befinden sich weniger Kälte- und Wärmerezeptoren als beispielsweise am Oberkörper. Dies lässt sich auch gut mit einem Kneippschlauch realisieren. Dann stellen Sie sich mit dem gesamten Körper darunter. Ein besonders schönes Abkühlerlebnis ist die Schwalldusche. Wie ein nasskalter Vorhang ergießt sich der Wasserschwall über den Körper. Der breite Strahl ist ideal zum Abkühlen geeignet. Beginnen Sie auch hier zuerst mit den Beinen – zur Kreislaufstabilisierung. Einen ähnlichen Wasserschwall, aber ein viel rustikaleres Feeling erzeugt die Kübeldusche. Indem Sie ein Zugseil betätigen, bringen Sie den Holzkübel in Kippstellung und ca. 20 Liter eiskaltes Wasser ergießt sich über Ihren erhitzten Körper. Diese Cool-down-Variante ist besonders bei Gartensaunen beliebt und wird gleich auf die Hüttenwand montiert – außerdem ist diese Methode uriger und origineller als das Abkühlen unter der Gartenbrause.
Der Eiskalte
Das schönste Erlebnis, auch für die Sinne, machen uns die Finnen und Russen seit Jahrzehnten vor. Nach dem Saunabad gehen sie vor die Tür und reiben den Körper bei kalter Polarluft mit frischen Schnee ab. Im Winter gestaltet sich dies in unseren Breitengraden vergleichsweise einfach: Tür auf und ab in den Schnee. Doch im Sommer wird es etwas schwieriger. Zum Glück kann heute, dank moderner Technik, die Kälte und der frische Schnee direkt neben der Sauna angeboten werden. Im Schneeraum ermöglicht ein Zusammenspiel von Klima- und Beschneiungstechnik Pulverschnee, der so fein ist, dass er sich wie Seide auf der Haut anfühlt. Neben Schneeräumen werden auch Eisbrunnen immer populärer. Denn sie bieten ein prickelndes Abkühlerlebnis, das zugleich angenehm erfrischt und der Gesundheit zugutekommt.
Der Abtaucher
Die ursprünglichste Methode, sich nach der Sauna abzukühlen, wäre sich in einen zwölf Grad kalten See zu stürzen. Da wir aber nun leider nicht eine derartige Auswahl an Gewässern haben wie Finnland – auch das Land der 1.000 Seen genannt – ist diese Möglichkeit zwar nicht rar gesät, aber doch begrenzt. Eine passende Alternative wäre dazu beispielsweise ein Tauchbecken. Eindeutig etwas für Mutige! Man sollte den Kälteschock auch nur circa 15 Sekunden auf sich einwirken lassen. Ins eigene Tauchbecken springt man noch vor einer anderen Kaltwasseranwendung, doch wenn Sie in einer Therme oder Anlage saunieren, sollten Sie auf Ihre Mitsaunierer Rücksicht nehmen und zuvor duschen. Das Tauchbad ist für Hochdruckkranke nicht geeignet, sie werden dadurch zu sehr belastet, für Menschen mit normalem oder niedrigem Blutdruck ist der Kälteschock dahingegen kein Problem. Vorteil des Tauchbeckens ist, dass man anders als bei den anderen Kälteanwendungen mit den Füßen voran ins Becken steigt.