Es war einmal ein Cornflakehersteller … so fängt die Geschichte der heutigen Infrarotkabine an. Was die Frühstücksflocken und eine Tiefenwärmekabine wohl miteinander gemeinsam haben? Die Antwort auf diese Frage und wie sich die heilenden Wirkungen der Infrarottechnologie bei Körper und Geist zeigen, erfahren Sie hier.
Menschen haben die Vorteile von Infrarot, wie Wärme und Trocknung, bereits seit erdenklicher Zeit genossen. Bereits die Wärmestrahlen hatten in Form von Sonnenstrahlen einen positiven Effekt auf unsere Vorfahren. Und das schon, bevor das Phänomen der Infrarotstrahlen um die 1800 von Friedrich Herschel überhaupt beschrieben wurden. Der deutsch-britische Forscher versuchte eigentlich die Temperatur der verschiedenen Sonnenlichtfarben durch ein Prisma zu messen und bemerkte dabei, dass diese außerhalb der sichtbar roten Strahlung am höchsten waren.
Was seit der Zeit als Wärmestrahlung oder als Ultrarot bekannt war, wurde auch 91 Jahre später für John Harvey Kellogg interessant. Der US-amerikanische Arzt ist nicht nur Erfinder der Cornflakes, sondern hat auch die allererste Infrarotkabine gebaut, da er fest daran glaubte, dass das Licht die Haut dazu brachte, sich mit Blut zu füllen und sich positiv auf die menschliche Gesundheit auswirken wird. Damit hatte er nicht mal so unrecht. Heute heißt die Wärmestrahlung Infrarot und findet in den unterschiedlichsten Bereichen, von Gastronomie über Tierhaltung bis hin zur Medizin, Anwendung.
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Aber wie funktioniert das ganze eigentlich?
Die Strahlung einer Infrarotkabine erhitzt die Luft kaum, sondern versetzt die Moleküle der angestrahlten Hautflächen beim Auftreffen in Schwingung. Das wandelt sich in ein angenehmes Wärmegefühl um. Die Strahlen transportieren die Energie ohne einen Träger und nahezu verlustfrei vom Gerät bis zum Empfänger. Der Vorteil dabei ist, dass im Gegensatz zur finnischen Sauna der Raum nicht lange vorgeheizt werden muss und Energie gespart werden kann. Auch ist das Nutzungserlebnis ein ganz anderes. Da sich an der Umgebungstemperatur nur kaum etwas ändert, schwitzt man in einer Infrarotkabine im Gegensatz zur Sauna viel weniger.
Die IR-Tiefenwärme kann im Gegensatz zur Sauna bis zu 6 mm unter die Haut eindringen und erwärmt auch Blutgefäße und Muskelgewebe. Deshalb ist Infrarot nicht nur im Wellness-Sektor, sondern auch medizinisch für Reha oder in der Schmerztherapie bereits bewährt. Eingesetzt werden sowohl Heizlampen für örtliche Behandlungen als auch Infrarotkabinen für den ganzen Körper.
Hilfe in der Schmerztherapie
Durch die Infrarot emittierenden Geräte können ganz gezielt Muskel- und Blutgefäßerwärmungen angeregt werden. Die dadurch stimulierte Durchblutung löst die Verhärtung von Muskeln und hilft vor allem Sportlern, die sich nach einem strapazierenden Training von ihren schmerzenden Gliedern erholen wollen.
Der allgemeine entzündungshemmende Effekt durch Rotlicht ist durch etliche Studien untersucht und nachgewiesen worden. Speziell für die Behandlung entzündeter Gelenke von Rheuma oder Arthritis-Patienten ist ein Schmerzrückgang um bis zu 70 % feststellbar. Auch für Patienten mit der chronische Schmerzerkrankung Fibromyalgie (FMS) ist, neben Wasser- und Trockengymnastik, die regelmäßige Anwendung einer Infrarotsitzung von 2-3- mal pro Woche als eine nebenwirkungsfreie Behandlungsmethode besonders empfehlenswert.
Eine Infrarotkabine ist ein wenig wie eine Reha im eigenen Zuhause, die jederzeit besucht werden kann. Deshalb eignen diese sich äußerst gut für langfristiges Selbstmanagement.
Selbstheilung aktivieren
Die Einsatzmöglichkeiten von Infrarot beschränken sich nicht nur auf schmerzende Gelenke oder strapazierte Muskeln. Tatsächlich regt die leicht erhöhte Körpertemperatur das Immunsystem an und somit auch die Selbstheilungsfunktion des Menschen. Auch der altgriechische Arzt Parmenides sagte bereits 500 Jahre v. Chr. schon: „Geb mir die Kraft Fieber zu erzeugen und ich heile alle Krankheiten“.
Dieses uralte Prinzip des Wärmens und Überwärmens gilt heute noch für Heilmethoden. Letzteres wird nur unter ärztlicher Aufsicht empfohlen. Doch das Erwärmen in der eigenen Infrarotkabine kann bei regelmäßiger Anwendung eine effektive Therapie für viele Beschwerden darstellen und die Immunabwehr deutlich verbessern. Präventiv sorgt das unter anderem für eine Erkältungsprophylaxe. Allgemein gesagt, erzeugt die Strahlung eine Tiefenwärme, die an den Blutkreislauf übergeht und den gesamten Körper positiv beeinflusst.
Mentale Stärke gewinnen
Da Geist und Körper oft Hand in Hand gehen, ist es auch wichtig, neben der physischen auf die mentale Gesundheit zu achten. Eine Infrarotsitzung tut nicht nur dem Körper gut, sondern hat auch positive Auswirkungen auf den mentalen Zustand. Sie kennen es ja vielleicht selber: Nach einer Sitzung in der Infrarotkabine fühlt man sich oft tiefenentspannt. Dieser Effekt kommt unter anderem davon, dass die Hitze eines IR-Kabinenbesuchs den Stresshormonpegel, auch Cortisol genannt, im Blut senkt.
Weiter gedacht: Allein in Deutschland leiden um die 6 Millionen Erwachsene an Depressionen. Deshalb gibt es weltweit zahlreiche Studien, welche die Thematik depressive Symptom- linderung behandeln. 2016 wurde eine klinische Studie veröffentlicht, darin erhielten depressive Teilnehmer lediglich eine einzige Ganzkörperbehandlung mit Infrarot-Wärme. Selbst einige Tage später waren die positive Einwirkung auf die depressiven Symptome bei den Teilnehmern, im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die eine Scheinbehandlung ohne Wärme erhielten, erkennbar.
Die Studienleiter hatten in einer anderen Untersuchung den Zusammenhang zwischen Wärme und Glückshormonen unter die Lupe genommen und die grundlegende Entdeckung gemacht, dass bei erhöhter Körpertemperatur das Wohlfühl-Hormon Serotonin freigesetzt wird. Während das Cortisol bei der Anwendung weniger wird, erhöht sich die Produktion der Glückshormone. Der Körper schüttet neben Serotonin auch die Gute-Laune-Hormone Endorphine und Dopamine, die für unsere Motivation zuständig sind, aus.
Wenn es um Infrarotlösungen für Zuhause geht, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Mobile Lampen, in die Sauna integrierte Infrarotsessel, Liegen, Strahler, … und natürlich die Weiterentwicklung von Harvey Kelloggs großartiger Idee: die Infrarotkabine.