Bleiben Sie gesund. Mit der eigenen Sauna oder dem Dampfbad können Sie Krankheiten vorbeugen, Erkältungen bekämpfen, das Immunsystem stärken, Schmerzen lindern und sogar den Blutdruck normalisieren. Die Voraussetzung: Sie müssen regelmäßig in die Wärmekammer.
Die Finnen kennen einen schlauen Spruch: Wer in die Sauna gehen kann, der darf das auch. Damit ist gemeint, dass Sie selbst am besten wissen, ob Ihnen ein Saunabesuch gut tun wird. Hören Sie auf Ihren Körper, und wenn Sie Zweifel haben, fragen Sie einfach Ihren Hausarzt. Die Abwechslung zwischen heiß und kalt macht Sauna, Sanarium und Dampfbad so effektiv. Das Immunsystem wird angekurbelt, die Gefäße trainiert, der Körper wird abgehärtet, er kommt besser mit den schwankenden Temperaturen zurecht. Nicht nur im Winter und Herbst, auch im Frühjahr und Sommer bietet die Sauna wohlige Entspannung. Man kann Stress abbauen und etwas für die körperliche und mentale Gesundheit tun.
Die Sauna wirkt vorbeugend gegen Infekte: Wer regelmäßig die trockene Hitze genießt wird seltener krank. Der Wechsel von heiß und kalt fördert die Produktion von weißen Blutkörperchen und kurbelt so das Immunsystem an. Erkältungen und grippale Infekte haben keine Chance Sie niederzustrecken. Die Körpertemperatur wird in der Sauna um etwa zwei Grad erhöht. Das wirkt ähnlich wie ein künstliches Fieber, und die Bakterien werden attackiert.
Für den Körper entspricht der Saunabesuch leichtem Sport. Wenn Sie in der Sauna sitzen, erhöht sich der Pulsschlag auf durchschnittlich auf 90 bis 120 Schläge pro Minute. Das Herz muss schneller schlagen, denn die Blutgefäße erweitern sich durch die Hitze. Bei Herzleiden setzen Sie sich am besten auf die mittlere Stufe. Durch den anschließenden Kaltwasserguss ziehen sich die Gefäße wieder zusammen, das steigert die Spannungen in der Gefäßwand. Durch Saunieren können Sie also Ihren Körper trainieren, sich besser auf plötzliche Temperaturunterschiede einzustellen. Das hält Sie winters fit. Der plötzliche Wechsel von kalter Winterluft zu mollig warmer Wohnung und umgekehrt kann Ihnen nichts mehr anhaben.
Durch die hohen Temperaturen in der Sauna wird natürlich auch die Atemluft aufgeheizt. Das entspannt die Bronchialmuskulatur und erleichtert Asthmatikern das Atmen. Nur bei einem akuten Anfall sollten Sie auf das Schwitzbad verzichten. Außerdem wird die Durchblutung der Atemwege um ein siebenfaches gesteigert. In der trockenen Luft müssen sich die Schleimhäute gegen Austrocknen schützen. Sie sondern also vermehrt Schleim ab. Bei Bronchitis oder Atemwegserkrankungen mit festsitzender Verschleimung lohnt der Saunabesuch also besonders, der Schleim löst sich, das bringt Erleichterung. Außerdem werden durch die erhöhte Sekretproduktion zusätzliche die Abwehrkräfte gegen Krankheitserreger aufgebaut. Ausnahme: Mit ansteckenden Krankheiten bitte nicht in eine öffentliche Sauna gehen.
Die Wärme von Sauna, aber auch Dampfbad, hilft bei rheumatischen Beschwerden, die Schmerzen werden gelindert. Warum genau ist nicht bekannt, doch Rheumatiker berichten immer wieder von deutlichen Verbesserungen. Verzichten Sie bei einem akuten entzündlichen Rheumaschub auf die Schwitztherapie. Denn damit können Sie Ihr Herz schädigen. Besprechen Sie die Saunagänge auf jeden Fall mit Ihrem Arzt. Wenn Sie an Krampfadern oder anderen Venenleiden erkrankt sind, lassen Sie Vorsicht walten. Das richtige Verhalten ist wichtig: Lagern Sie die Beine höher, damit das Blut nicht in den Krampfadern versackt. Oder legen Sie sich flach hin, damit sich Beine und Oberkörper auf einer Höhe befinden. Nach dem Verlassen der Sauna nicht lange herumstehen, sondern besser auf und ab gehen; beginnen Sie bald mit den Kaltwassergüssen.
Und wann dürfen Sie nicht in die Sauna? Wenn Sie sich unwohl und elend fühlen, verzichten Sie lieber auf den Wellness-Nachmittag. Sonst verderben Sie sich die Freude am Schwitzen. Bei jeder Art von Entzündung sollten Sie Schwitzbäder vermeiden. Wenn der Körper bereits einen grippalen Infekt bekämpft, setzt er Fieber ein. Das heiße Saunaklima kann diesen komplexen Prozess durcheinander wirbeln. Wenn Sie völlig erschöpft im Bett liegen und sich mit Fieber und Schnupfen herumschlagen, wollen Sie sicher nicht in den Schwitzkasten. Und das ist richtig, denn die Hitze kann Ihnen bei Fieber sogar schaden. In der Sauna kann man eine drohende Erkältung nicht ausschwitzen. Häufiger passiert es, dass Sie damit den Ausbruch der Krankheit beschleunigen. Also gehen Sie nach dem Schwitzen in der Sauna sofort ins Bett und lassen der Erkältung freien Lauf. Dann verschleppen Sie den Infekt wenigstens nicht.
Die Sauna ist üblicherweise ein gutes Training für Herz und Gefäße. Bei schweren Blutdruckproblemen und Herzkrankheiten kann der Besuch jedoch gefährlich werden. Nach einem Herzinfarkt sollten Sie die Hitzetherapie für mindestens drei Monate vermeiden. Auch bei einigen Formen von Herzrhythmusstörungen ist saunieren nicht angebracht. Fragen Sie Ihren behandelnden Arzt, bevor Sie einen Besuch planen. Epileptiker sollten von Saunabesuchen absehen, denn die Folgen eines Anfalls in der Saunakabine oder im Tauchbecken können fatal sein.
Im Dampfbad herrschen andere klimatische Bedingungen. Der wichtigste Unterschied: Saunieren kann Krankheiten verhindern, mit Dampf kann man Beschwerden lindern. Oft wird das Bad im feuchten Dampf als besonders angenehm und wohltuend empfunden. Die Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 100 Prozent, je nach Art des Nebelbades. Die feuchtwarme Luft in der Dampfkabine wirkt angenehm auf Atemwege und Schleimhäute. Ähnlich wie die Sauna, kurbelt der regelmäßige Besuch im feuchtwarmen Nebelbad die Abwehrkräfte an. Wenn Sie bereits an Schnupfen und Husten leiden, bietet die feuchte Luft wunderbare Erleichterung. Wärme und Luftfeuchtigkeit lindern den Druck in entzündeten Stirn-, Neben- oder Kiefernhöhlen und lockern festsitzenden Schleim. Besonders effektiv befreien Kräuterzusätze die gestressten Atemwege: Lassen Sie ein paar Tropfen Minze, Menthol oder Eukalyptus verdampfen – dann können Sie wieder richtig tief durchatmen.
Jeder Quadratzentimeter Haut besitzt hunderte Poren. Die kalte Winterluft trocknet Haut und Schleimhäute aus. Durch das Schwitzen in Sauna oder Dampfbad werden die Poren geöffnet, gereinigt und erfrischend belebt. Trockene und unreine Haut sieht besser aus und fühlt sich weich und zart an, alle Unreinheiten werden ausgespült. Durchblutungsstörungen der Haut werden gelindert. Die porentiefe Reinigung kann Abhilfe bringen, bei Akne, Schuppenflechte oder Neurodermitis. Besprechen Sie mit dem Hautarzt, ob sich ein regelmäßiger Besuch im Dampfbad für Sie lohnt. Der warme Nebel regt den Kreislauf an und löst nach einem anstrengenden Training Muskelverspannungen. Das Regenwaldklima entspannt und hilft Ihnen beim Verarbeiten von Stress. Der Dampf macht Körper und Geist müde, hilft bei Schlafstörungen. Gehen Sie abends in die Nebelkabine und danach sofort zu Bett – das ist gesünder als sich die halbe Nacht herumzuwälzen oder zu chemischen Hilfsmitteln zu greifen.
Neben Sauna und Dampfbad wirkt auch das Sanarium effektiv gegen Bluthochdruck. Zwischen zwölf und fünfzehn Millionen Deutsche leiden an Bluthochdruck. Nur etwa 50 Prozent wissen von ihrer Erkrankung und nur 25 Prozent werden behandelt. In einer Studie der Universitätsklinik Charité wurde festgestellt, dass ein regelmäßiger Besuch im Sanarium den Blutdruck normalisieren kann – und so das Herzinfarktrisiko verringert. Das Sanarium entspricht mit Temperaturen zwischen 45 und 60 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 40 bis 55 Prozent einer milderen Form der Sauna. Zur Abkühlung empfehlen die Wissenschaftler Patienten mit Herz-Kreislauf-Störungen eine Regendusche, mit Temperaturen zwischen 12 und 14 Grad. Planen Sie einen bis zwei Besuche pro Woche, nur so erzielen Sie den richtigen Trainingseffekt. Denn nur mit regelmäßigen Anwendungen in Dampfbad, Sauna oder Sanarium können Sie Ihr Immunsystem ankurbeln und Körper und Geist entspannen.