Ein Wechselspiel aus Hitze und Kälte gehört zum Saunagang wie das Badewasser in den Pool. Neben klassischen Kälteduschen und Tauchbecken sorgen vor allem Schnee und Eis für eine Extraportion Erfrischung. Schneeräume und Eisbrunnen stimulieren Körper, Geist und Haut auf intensivste Weise.
In den letzten Jahrzehnten haben im Wellness- und Spabereich die Hitzeanwendungen überall Einzug gehalten. Das führte zu einer großen Vielfalt der Produkte. Die klassische Finnische Sauna ist bereits Standard in allen Wellnessbereichen, ergänzt wird diese oft mit Dampfbädern mit oder ohne Aromatherapie, diversen Bio-Saunen, Caldarien, Infrarotkabinen und vielen weiteren Möglichkeiten, den Körper gesund zu erwärmen und die Muskulatur zu entspannen.
Gegensätze ziehen sich an
Bereits Kneipp postulierte im 19. Jahrhundert die gesundheitsfördernde Wechselwirkung zwischen Wärme und Kälte. Zur Rundumerfahrung Sauna gehört neben dem Schwitzen in der Kabine immer auch ein Abkühlungstreatment, weiß Alexander Behrens von der Firma Areasana. Für unseren Körper ist dies unerlässlich. Denn um die Herztätigkeit in Balance zu halten, müssen sich beide Extreme abwechseln. Ohne eine anschließende Kälteanwendung wären die hohen Temperaturen in der Sauna übermäßig belastend für das Herz. Der sogenannte Cool-down, das rasche Abkühlen nach der Sauna, kurbelt dabei den Kreislauf an und erfrischt den gesamten Organismus. Der Körper wird wieder auf seine normale Temperatur heruntergekühlt, die Poren der Haut schließen sich und man schwitzt nicht mehr. Im Anschluss auf den Reiz aus heiß und kalt folgt eine deutliche Entspannung, die mit einer euphorisierenden, stimmungsaufhellenden Wirkung einhergeht. Dass der Körper nach der Erwärmung auch einer Abkühlung bedarf, wurde von den Erbauern der Wellnesslandschaften bisher oft nur sehr klassisch umgesetzt. Der Gang unter die kalte Dusche oder der Sprung ins Tauchbecken ist längst nicht jedermanns Sache.
Ice, Ice Baby!
Das schönste Erlebnis, auch für die Sinne, machen uns die Finnen und Russen seit Jahrzehnten vor. Nach dem Saunabad gehen sie vor die Tür und reiben den Körper bei kalter Polarluft mit frischen Schnee ab. Im hohen Norden und in den Weiten Sibiriens ist an Kälte und Schnee über viele Monate kein Mangel. Längst haben sie erkannt, wie angenehm diese Abkühlungsmethode ist. Im Winter gestaltet sich dies in unseren Breitengraden vergleichsweise einfach: Tür auf und ab in den Schnee. Doch im Sommer wird es etwas schwieriger. Zum Glück kann heute, dank moderner Technik, die Kälte und der frische Schnee direkt neben der Sauna angeboten werden. Ein neuer Trend im Wellnessmarkt deutet sich an: frischer Pulverschnee und trockene Kälte das ganze Jahr über – die Schneesauna – revolutioniert die Wellnesserfahrung der Anwender.
Schneesauna
Im modernen Look ziehen ästhetische Schneelandschaften wie die von Areasana in die gehobenen Spa- und Wellnessbereiche ein. Ein Zusammenspiel von Klima- und Beschneiungstechnik ermöglichen einen Pulverschnee, der so fein ist, dass er sich wie Seide auf der Haut anfühlt. Der beste Platz im Wellnessbereich für eine Schneekabine ist direkt neben der Sauna. So kann der Saunabadende unverzüglich von der Wärme in die Kälte wechseln. Vorheriges Duschen ist nicht notwendig. Der Schweiß verdunstet sofort in der trockenen Kälte der Schneesauna. Die
Atmosphäre im mit Schnee befüllten Raum ist eine einzigartige Erfahrung: Beim Betreten des Schneeraums hat der Gast das Gefühl in einer tief verschneiten Winterlandschaft zu stehen. Schnee bedeckt Decke und Wände. Er liegt sogar auf dem Boden verteilt und ziert darüber hinaus Vorsprünge, Sitzbänke und Ablagen.
Gesundheit für Körper und Geist
Ein außergewöhnlich belebendes Erfrischungsgefühl entsteht, wenn man den von der Sauna erhitzten Körper sanft mit Schnee abreibt. Wichtig ist, dass darauf geachtet wird, immer vom Herz weg zu reiben, sodass sich die Kälte nicht als Schock für den Kreislauf auswirkt. Praktisch: Dank des flockigen Schnees im Inneren der Kabine können belastete, ent-zündete und schmerzende Stellen am Körper zusätzlich direkt gekühlt werden. Die Kombination aus Wärme und trockener Kälte im Schneeraum hat sich als besonders positiv für die Gesundheit erwiesen. Die trockene Kälte im Schneeraum wirkt auf Körper und Geist: Lungen und Atemwege werden erfrischt durch das Einatmen der kalten Luft, der Stoffwechsel wird in Schwung gebracht, Muskulatur und Haut werden besser durchblutet und das Immunsystem profitiert.
Und auch in Sachen Beauty haben die eisigen Räume vieles zu bieten. Bei kalten Temperaturen setzt unser Körper Energie zum Aufwärmen frei. Durch diesen erhöhten Energieaufwand wird die Fettverbrennung im Körper aktiviert. Dabei wirkt das Wechselspiel aus warmer Sauna und die Kälte des Schneeraums positiv auf die Haut: Eine verstärkte Entschlackung setzt ein, der Tonus der Haut verbessert sich und unter Umständen wird sogar die Entstehung von Falten sowie Zellulitis reduziert. Während des Aufenthalts im Schneeraum entspannt sich der Körper und setzt Endorphine frei. Diese wirken wohl-tuend auf Schmerzrezeptoren sowie entspannend, vitalisierend und stimmungs- aufhellend und stresslindernd. Und nach der Eiserfahrung? Jetzt fühlt man sich entweder so entspannt, dass die Ruhephase auf einer gemütlichen Liege beginnen kann oder aber so kühl, dass ein weiterer Gang in die Finnische Sauna genau das Richtige wäre.
Cool inszeniert: Eisbrunnen
Neben Schneeräumen werden auch Eisbrunnen immer populärer. Denn sie bieten ein prickelndes Abkühlerlebnis, das zugleich angenehm erfrischt und der Gesundheit zugutekommt. Und sie sind auch aus technischer und gestalterischer Sicht absolut faszinierend – wie Florian Raith, Produktmanager bei Klafs erklärt.
Die Abkühlung mit Eis sorgt für ein prickelndes Abkühlerlebnis und macht für immer mehr Wellnessfans das Entspannen in Sauna oder Dampfbad erst so richtig „rund”. Denn Kälte wirkt besonders euphorisierend und stimmungsaufhellend. Kein Wunder, dass nicht nur in Wellnesshotels und öffentlichen Wellnessanlagen, sondern immer öfter auch in privaten Wellnessbereichen dieses Extra für einen besonders spritzigen Frischekick sorgt.
Die Technik macht’s
Dies liegt sicher auch daran, dass sich die dahinterstehende Technik enorm weiterentwickelt hat. So sorgt in den Eisbrunnen von Klafs eine ausgeklügelte Regeltechnik dafür, dass nur Eis produziert wird, wenn es auch notwendig ist (also kein „Überquellen”, wie man es sonst oft bei Eisbrunnen sieht). Außerdem verfügen die Eisbrunnen über ein hoch leistungsfähiges Isolierungskonzept, das übermäßiges Wegschmelzen des Eises wirkungsvoll verhindert. Darüber hinaus wurde ein mehrstufiges Sicherheitssystem entwickelt, das sowohl innerhalb des Eisbereiters als auch geräteextern einen sorgenfreien Betrieb gewährleistet.
Design im Fokus
Im Spiel mit Materialien, Formen und Farben gelingt es den Designern dabei immer wieder aufs Neue, den Eisbrunnen als ein Highlight des Wellnessbereichs in Szene zu setzen. Mit individuell wählbarer Befliesung, einer Verkleidung aus hinterleuchtetem Glas, frei stehend oder in die Wand integriert – der Eisbrunnen stellt sich harmonisch auf die individuelle Umgebung ein. Auch die Eis-Auffangschalen variieren in Form, Farbe und Material – von Kupfer über Edelstahl bis hin zu Glas. Der optionale LED-RGB-Farblichtwechsel inszeniert den Eisbrunnen besonders abwechs- lungsreich und die Eiskristalle beginnen zu glitzern wie das Polarlicht am nächtlichen Sternenhimmel. Der Gestaltungsvielfalt sind dabei nur wenige Grenzen gesetzt – und die werden durch die hohen Anforderungen an die Materialien gezogen. Denn sie sollten nicht nur glatt und hautsympathisch, sondern darüber hinaus auch leicht zu reinigen sein. Außerdem müssen sie nicht nur frostsicher sein, sondern dürfen auch nur wenig Wasser aufnehmen. Sonst kann es nicht nur zu Verfärbungen kommen, sondern auch zu Geruchsbildung. Durch diese Anforderungen raten die Experten zum Beispiel von bestimmten Natursteinsorten in diesem Bereich ab.
Intelligent geplant
Außerdem muss der Bereich um den Eisbrunnen baulich ganz genau geplant werden – Stichwort Bodengefälle und Bodenabläufe. Und auch der Standort des Eisbrunnens sollte wohl überlegt sein, damit die gewünschte Diskretion gewahrt ist. Bei der Planung wird daher sehr genau darauf geachtet, dass die Technik des Eisbrunnens nach dem Einbau für Revisions- und Hygienearbeiten leicht und schnell zugänglich ist. Apropos Technik: Die Eisbrunnen aus dem Hause Klafs basieren auf dem Prinzip der Wasserkühlung. Diese Technik ist viel leiser als die sonst oft eingesetzte Luftkühlung und sorgt so auch akustisch für Entspannung. Ganz wichtig ist auch die Wahl des Bodenbelags. Denn im Bereich eines Eisbrunnens ist die Rutschsicherheit der Fliesen noch wichtiger als ohnehin im Barfussbereich. Schließlich verleitet das angenehme Prickeln am ganzen Körper und der Peelingeffekt auf der Haut durch die angenehm weichen Eisflocken dazu, dass man ordentlich zugreift – und dabei natürlich auch eine gewisse Menge an überschüssigem Eis auf den Boden fällt. Samtig weich sind die Eisflocken aufgrund ganz spezieller Eisbereiter, die sehr feine Eisflocken produzieren. Denn nur dann entsteht der gewünschte Peeling-Effekt auf der Haut. Auch hier lohnt eine kritische Nachfrage beim jeweiligen Hersteller, damit das Eis im Eisbrunnen auch die richtige Beschaffenheit hat.
Im gewerblichen Bereich empfiehlt es sich übrigens, wichtige Informationen zum Gebrauch des Eisbrunnens für die Gäste deutlich sichtbar anzubringen. Der wichtigste Hinweis: Aus hygienischen Gründen sollte man auf keinen Fall überschüssiges Eis vom Körper oder vom Boden wieder zurück in die Eisschale werfen. Denn das ist falsch verstandene Sparsamkeit, die zu Keimbildung führen kann.