Die letzten Monate haben die gesamte Welt in einen Ausnahme-
zustand versetzt. Viele Menschen sorgen sich aufgrund der Corona-Pandemie um ihre Gesundheit. Ein gutes Immunsystem ist in diesen Zeiten besonders wichtig. Wer richtig sauniert, kann Körper und Geist auf nachhaltige Weise stärken.

Das Immunsystem wird nicht umsonst als „Gesundheitspolizei des Körpers“ bezeichnet. Ein gesunder Mensch schafft es dank Milliarden von Immunzellen und einem ausgeklügelten Abwehrsystem meist, sich gegen potentielle Eindringlinge wie Bakterien, Viren, Pilze oder Schadstoffe erfolgreich zu wehren. Darüber hinaus überwacht das Immunsystem auch körpereigene Vorgänge und ist beispielsweise daran beteiligt, krankhaft veränderte Zellen auszuschalten. Die Leistungsfähigkeit der Immunabwehr hat einen entscheidenden Einfluss darauf, ob wir an einem Infekt erkranken und wie sich der Krankheitsverlauf gestaltet. Verfügen wir über gute Abwehrkräfte, bemerken wir in der Regel kaum etwas von den vielfältigen Vorgängen in unserem Körper. Anders sieht es aus wenn die immunologische Abwehrfunktion nicht ausreicht. Das kann mehrere Gründe haben: So machen uns bereits bestehende Krankheiten oder bestimmte Medikamente wie Immunsuppressiva anfälliger. In Zeiten von Corona sind die Auswirkungen der sogenannten Vorerkrankungen deutlich zu spüren. Daneben können ein ungesunder Lebensstil mit Bewegungs- oder Schlafmangel, ständigem Stress oder einer unausgewogenen Ernährung unser Immunsystem schwächen. Dennoch können wir wiederum auch einiges tun, um unseren Körper zu stärken.
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Saunieren stärkt die Immunreaktion
Das Coronavirus kann – genauso wie jedes andere Grippevirus – das Immunsystem auf eine harte Probe stellen. Regelmäßige Saunagänge hingegen stärken die Abwehrkräfte. Sie wirken wie eine gesunde Trainingseinheit für den Körper. Doch was passiert im Körper genau beim heißen Schwitzbaden? Wiederholte Saunagänge sind mit regelmäßigen Sporteinheiten zu vergleichen. Der Körper wird trainiert und kommt mit gewissen Situationen besser klar. Ein schneller Sprint zum Bus, welcher gleich abfährt? Für einen trainierten Läufer kein Problem. Die Winter- und Grippezeit, oder sogar die Corona-Pandemie? Für einen geübten Saunagänger kann es machbar sein.
Bei einem Saunabesuch lässt sich leicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden: Während wir die Wärme genießen, abschalten und entspannen, tanken Körper und Geist neue Kraft und das Immunsystem rüstet sich für kommende Aufgaben. So wird die körpereigene Widerstandskraft gestärkt und Erkältungen vorgebeugt. Durch die Hitze in der Kabine erhöht sich die Körperkerntemperatur um etwa ein bis zwei Grad, während die Temperatur der Hautoberfläche auf 40 Grad Celsius ansteigen kann. Die Saunawirkung setzt nun bereits in der ersten Phase ein und sorgt dafür, dass das Virus sich erst gar nicht stark vermehren kann: Thorsten Damm, Geschäftsführer der Gütegemeinschaft Saunabau: „Da Viren es kalt und feucht mögen, empfehlen wir, die Sauna prophylaktisch bei hohen Temperaturen (80°–90° C) zu besuchen und dort die heiße, trockene Luft einzuatmen.“ Dies kann die Anzahl der Viren verringern und sie abschwächen. „Grundsätzlich wird das Virus bei über 60° C inaktiviert“, so auch Prof. Dr. med. Ulrike Protzer, Direktorin des Instituts für Virologie am Helmholtz Zentrum München. Jetzt dehnen sich die Blutgefäße aus, die Durchblutung wird gesteigert und die Herzfrequenz erhöht sich. Die Atemfrequenz nimmt ebenfalls zu, wenn auch nur leicht. Der Organismus versucht die steigende Temperatur durch Schwitzen wieder zu senken. Dazu entzieht er dem Gewebe Wasser. Wir verlieren zwar sowohl Wasser und Elektrolyte, jedoch werden auch Stoffwechselabfälle ausgeschwemmt, wodurch der Körper entgiftet. Auch die Schleimhäute werden durch die heiße Luft in der Sauna besser durchblutet und steigern die Absonderung bestimmter Sekrete, in denen sich Abwehrstoffe gegen Krankheitserreger befinden. Ein Irrtum ist, dass das Atmen bei hohen Temperaturen in der Sauna erschwert wird. In Wirklichkeit entspannt sich die Rumpfmuskulatur durch die Wärme, das Fassungsvermögen der Lunge vergrößert sich und das Atmen fällt leichter. Zudem sind Saunagänge bei hoher Luftfeuchtigkeit eine Wohltat für die Schleimhäute der Atemwege. Das Befeuchten hilft der Lunge, sich gegen Erreger zur Wehr zu setzen. Dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit von Erkältungskrankheiten.
Nach dem Saunabad folgt die Abkühlung unter der kalten Dusche, im Tauchbecken oder zur Winterzeit auch mal im frischen Schnee. Der zweite Teil des Gefäßtrainings sorgt dafür, dass sich die zuvor geweiteten Gefäßrohre schlagartig wieder zusammenziehen. Die Durchblutung ist in Schwung und der Stoffwechsel aktiviert. Dieses Training wappnet den Körper für den Wechsel zwischen warmen und kalten Temperaturen. Der Körper eines regelmäßigen Saunagängers kann gut mit dem Temperaturwechsel aus der heißen Sauna hinaus ins Kalte umgehen und unterkühlt nicht so schnell. Und genau dieses Training stärkt das Immunsystem nachhaltig. Der gestärkte Körper tritt Krankheitserregern mit aktivierten Abwehrkräften entgegen, gibt Viren und Bakterien weniger Chancen den Körper anzugreifen und wird seltener krank. Umgangssprachlich wird oft gesagt: Die Sauna härtet ab. Medizinisch gesehen sorgt die Sauna für eine bessere Thermoregulation und das bedeutet auch: Saunabesuche machen den Körper fit gegen Krankheitserreger, stärken das Immunsystem und aktivieren die Abwehrkräfte.
Achtung: Vom Saunabesuch ist natürlich eher abzuraten, wenn man bereits Symptome einer Viruserkrankung aufweist: Mit Symptomen wie Fieber, starkem Schnupfen etc. ist sie nur erfahrenen Saunagängern zu empfehlen.
Mit Entspannung gegen Infekte
In unserer hektischen Gesellschaft ist Stress zu einem erheblichen Risikofaktor für unsere Gesundheit geworden. Sowohl akute als auch chronische Erkrankungen können darauf zurückzuführen sein. Wer unter Stress steht, ist auch anfälliger für Infekte, da das Immunsystem leidet. Nicht nur durch Bewegung und Sport kann Stress abgebaut werden. Auch Auszeiten und Entspannung sind wichtig, damit Körper und Geist wieder auftanken können. Regelmäßiges Saunieren reduziert Stress und ist somit eine sinnvolle Maßnahme, um Erkrankungen vorzubeugen. Dabei sollte der Saunabesuch allerdings entsprechend gestaltet werden. Wer von der Arbeit schnell in die Sauna hetzt und ständig die Uhr im Blick hat, wird wohl kaum die Seele baumeln lassen können. Planen Sie also ausreichend Zeit ein, in der Sie wirklich abschalten können und überfordern Sie sich nicht. Achten Sie auf die Signale Ihres Körpers, zum Beispiel wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kreislauf an einem Tag nicht stark belastbar ist und passen Sie das Saunaprogramm entsprechend an. Es bringt nichts in der Kabine zu sitzen und zwanghaft die Hitze aushalten zu wollen, wenn eher etwas Erholung im Ruheraum angezeigt wäre. Sie haben es selbst in der Hand, wie effektiv das Saunieren und die Entspannung wirklich sind.
Mit heißer Luft und Salz gegen Viren
„Das Coronavirus mag es nicht so besonders warm und auch nicht so extrem feucht“, stellt Dr. Christoph Specht, ausgebildeter Tropen-, Reise- und Präventionsmediziner, im Rahmen seines Interviews mit der European Waterpark Association sicher und untermauert die Empfehlung das Saunabaden gegen virale Infekte helfen kann. Die Firma Klafs empfiehlt diesbezüglich bei hohen Temperaturen von etwa 80 bis 90°C in die Sauna zu gehen und dort die heiße Luft einzuatmen. Angesichts der aktuellen Lage lohnt es sich, einen genaueren Blick auf den soweit bekannten typischen Verlauf der Krankheit zu werfen: Genau wie Grippeviren vermehren sich auch die Coronaviren zuerst im Rachen und Halsbereich. Der Erreger infiziert dabei insbesondere Zellen der unteren Atemwege und greift die Lungen in drei Phasen an. Nachdem sich das Virus in der ersten Phase zunächst vermehrt, kann es in Phase zwei eine starke Immunreaktion hervorrufen und unter Umständen das Lungengewebe zerstören. Im Verlauf der Infektion kann es zudem zu einer Lungenentzündung kommen. Klafs empfiehlt zur Vorbeugung eine Trockensalzinhalation mit „Microsalt“ in der Sauna. Das Salz aktiviere und fördere die Selbstreinigungsfunktion der Lunge und sei grundsätzlich entzündungshemmend. Es rege die Durchblutung der Lungen an und reinige sie sowie den gesamten Atemtrakt von Viren, Bakterien und Allergenen wie Staub oder Pollen. Damit sei die Kombination von Sauna und Trockensalzinhalation gut geeignet, um das Immunsystem intensiv zu stärken und dem Coronavirus gewappnet entgegen zu treten.
8 Gesundheitsvorteile der Sauna
Verbesserung des Blutkreislaufs
Bei den hohen Temperaturen einer traditionellen Sauna oder einer Infrarotkabine erwärmt sich die Haut und die Körpertemperatur steigt an. In Reaktion auf diese erhöhten Wärmewerte weiten sich die Blutgefäße in der Nähe der Haut und der „Blutdruck“ steigt an. Medizinische Untersuchungen haben ergeben, dass die Herzfrequenz in der Sauna von 60 bis 70 Schlägen pro Minute auf 110 bis 120 Schläge pro Minute (140 bis 150 Schläge bei intensiverem Baden) ansteigt und nach dem Abkühlen häufig unter den normalen Wert sinken kann. Es ist erwiesen, dass die regelmäßige Nutzung der Sauna das Risiko für Stress und Herzerkrankungen sowie für Schlaganfälle und Bluthochdruck verringert.
Regeneration nach dem Sport
Das Saunabad hilft sich schneller von Aktivitäten zu erholen, indem es Gelenk- und Muskelschmerzen lindert und den Aufbau von Milchsäure beseitigt. Schon nach einmaliger Nutzung der Sauna steigen Wachstumshormone um 200-300%, welches zur Verringerung der Muskelatrophie beiträgt. Dieses bezieht sich auf eine Studie der Universität von Iowa. Bereits nach dreiwöchigem Training mit anschließendem Saunagang verlängert sich die Zeit bis zur Erschöpfung bei männlichen Distanzläufern um 32%. Regelmäßiges Saunabaden nach einem Krafttraining kann das Muskelwachstum fördern.
Saunabaden entgiftet
Durch die Hitze in der Sauna steigt die Körpertemperatur an. Die Schweißproduktion dient in erster Linie der Kühlung des Körpers und besteht zu 99 Prozent aus Wasser. Das intensive Schwitzen kann dazu beitragen, den Gehalt von Blei, Kupfer, Zink, Nickel und Quecksilber im Körper zu senken.
Weniger Stress
Die Benutzung der Sauna trägt dazu bei, dass der Körper Stress abbaut und reduziert das Risiko von Depressionen und anderen psychischen Störungen. Die durch das Saunabad verbesserte Atmungsfähigkeit wirkt therapeutisch gegen Depressionen und Angstzustände.
Linderung von Symptomen
Medizinische Untersuchungen zeigen, dass die regelmäßige Saunanutzung erheblich die Erkältungs- symptome reduziert. Durch die Hitze der Sauna werden im Körper schneller weiße Blutkörperchen gebildet, die zur Bekämpfung von Krankheiten beitragen. Darüber hinaus kann das Saunabad die unangenehmen Symptome einer Erkältung, wie die Verstopfung der Nasennebenhöhle, oder Allergien lindern.
Besserer Schlaf
Untersuchungen haben gezeigt, dass die Nutzung einer Sauna zu einem tieferen und entspannteren Schlaf führen kann. Der langsame Rückgang, der während des Saunabades gebildeten Endorphine, erleichtert das Einschlafen und begünstigt einen tiefen und erholsamen Schlaf.
Kalorien werden verbrannt
Laut medizinischen Untersuchungen der US-Armee (Ward Dean, MD) kann „eine mäßig konditionierte Person in einer einzigen Sitzung leicht 500 Gramm in einer Sauna abschwitzen und dabei fast 300 Kalorien verbrauchen.“ Der Körper verbraucht diese Kalorien aufgrund der Beschleunigung der Herzaktivität. Wenn die Herzaktivität zunimmt und dieser Prozess mehr Sauerstoff erfordert, beginnt der Körper mehr Kalorien in nutzbare Energie umzuwandeln.
Reine Haut
Wenn der Körper Schweiß produziert, wird die Haut gereinigt und abgestorbene Hautzellen werden ersetzt. Durch das Schwitzen werden Bakterien aus der Epidermisschicht und den Schweißkanälen herausgespült. Es hat sich gezeigt, dass die Reinigung der Poren die Kapillardurchblutung verbessert und sich ein verfeinertes Hautbild einstellt.