Zu klein, zu eng, zu verwinkelt: Oft bleiben Ecken und Nischenräume ungenutzt oder stellen gar einen Störfaktor im Wohnbereich dar. Aber genau dieser verschenkte Platz kann ideal für die eigene Sauna zu Hause genutzt werden, sei es eine maßgeschneiderte Designsauna oder eine speziell für kleine Räume konzipierte Fertigsauna.
Eine weitläufige Altbauwohnung mit Blick auf das Elbufer: ein Traum mit Haken. „Die Dachschrägen der Wohnung haben mir zwar optisch gut gefallen, mir aber gleichzeitig schon von Anfang an Sorge bereitet“, erklärt Wellness-Fan Sabine Müller-Seitz ihr Dilemma. Denn der Platz schien ihr verschenkt, besonders im Bad. Bis sie ein Bekannter darauf ansprach, was eigentlich aus ihrem Traum von der eigenen Sauna geworden sei. Sabine Müller-Seitz dachte daraufhin wortwörtlich um die Ecke und ließ sich eine maßgeschneiderte Sauna in ihr Bad einbauen, die den Platz ideal ausnutzt.
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So die gute Nachricht vorweg: Egal, ob Ihre Räumlichkeiten klein und reduziert oder lang und schmal geschnitten sind – im Prinzip ist absolut jeder Raum Sauna-geeignet, wenn Sie auf maßgeschneiderte Lösungen zurückgreifen. Trotzdem gibt es einige Punkte zu beachten, damit Ihr Saunaprojekt ein voller Erfolg wird und Sie nicht auf unvorhergesehene Probleme stoßen.
Zunächst muss die Raumsituation unter baulichen Aspekten betrachtet werden. Sind Anschlüsse für Wasser und Strom vorhanden? Ist der Boden glatt und feuchtigkeitsbeständig, im Idealfall gefliest? Ist genug Abstand zu Innen- und Außenwänden eingeplant? Mindestens fünf Zentimeter Freiraum müssen nämlich zwischen Sauna und Innenwand bestehen. Bei Außenwänden gilt ein Minimalwert von zehn Zentimeter. Im Keller verborgen werden müssen Saunen schon lange nicht mehr, stattdessen können sie, geschickt genutzt, ein Highlight im Wohnbereich darstellen. Gerade die im Trend liegenden Designsaunen sind perfekt dafür geeignet, beispielsweise ein Wohnzimmer auch optisch aufzuwerten. So ist die Heimsauna nicht nur im Badezimmer an der richtigen Stelle, sondern vielleicht auch gerade auf einem ausgebauten Dachboden, im Wintergarten oder sogar in einem Abstellraum. Der Vorteil dabei ist, dass die Sauna viel öfter genutzt wird, wenn sie nicht abgelegen ist, sondern leicht zugänglich. So machen Sie also zugleich das meiste aus Ihrer Heimsauna.
Wenn Sie eine Sauna für vier Personen planen, reichen schon zwei auf zwei Meter an Platz aus. Es gibt also nahezu keinen Raum, der zu klein ist für Ihre persönliche Wellnessoase. Bei der Planung des Grundrisses stehen Ihnen auch alle Möglichkeiten offen. Besonders beliebt ist eine Liegenanordnung über Eck. Diese nutzt den vorhandenen Raum optimal aus und ermöglicht eine offene, kommunikative Sauna-Situation. Die Ecksauna „Videro“ von Röger zum Beispiel macht sich diesen Faktor zunutze.
Bei Räumen mit Dachschrägen oder Erkern heißt die Lösung: Kreativ werden! Um den nötigen Platz zu generieren, muss ein anpassungsfähiges Sauna-Modell gewählt werden, wie beispielsweise die Sauna „Premium“ von Klafs. Statt einer klassischen Rechteckform mit Glasecke konzipierten die Planer bei Klafs für diese individuelle Sauna eigens eine spezielle, dreiteilige Glasfront, die den Platzbedarf der Kabine geschickt minimiert und zudem ein echter Hingucker ist. Auch diese Glasfront wurde exakt der Dachschräge angepasst. Mit angepassten Fronten und Türen können auch knifflige Raumsituationen clever gelöst werden. Der großzügige Einsatz von Glas kreiert dabei Transparenz und Leichtigkeit. So wird eine offene Raumsituation geschaffen und das Zimmer sowie die Sauna wirken nicht beengend.
Die Integration der Sauna in den Raum ist, gerade bei knappem Platz, immer auch eine Stilsache. Fügt sich die Sauna harmonisch in den Einrichtungsstil und die architektonischen Gegebenheiten ein, wird der gesamte Raum als größer empfunden und nicht so, als enthalte er einen Fremdkörper. Besonders bei historischen Gebäuden, bei denen beispielsweise frei liegende Dachbalken zu sehen sind, sollte auf diesen Umstand geachtet werden.
Auch die Platzierung des Ofens muss bedacht werden. Soll er mittig stehen und das Herzstück des Saunaraums bilden? Oder vielleicht unsichtbar unter den Saunabänken integriert werden? Öfen mit platzsparenden Baugrößen (oft als Minimodelle bezeichnet, wie zum Beispiel der „Invisio Mini“ von EOS mit nur 66 Zentimeter Breite) passen auch in sehr kompakte Kabinen. Mit einer strategischen Platzierung unsichtbar unter der Saunaliege wird ein unbeabsichtigtes Berühren des Ofens ausgeschlossen und das Saunieren besonders sicher gestaltet. Weiteren Schutz vor Gefahren wie Verbrennungen bieten Ofenschutzgitter oder speziell angepasste Protektoren. Die Temperatur des Ofens sollte an seinen Außenwänden 100 Grad nicht überschreiten. Zudem müssen Sie die Ofenleistung der Raumgröße anpassen. So erreichen Sie eine optimale Aufheizdauer.
In Sachen Sicherheit ist auch die Saunatür ein wichtiger Faktor. Aus Sicherheitsgründen muss die Tür nach außen aufgehen. Türgriffe aus Materialien, die sich nicht aufheizen – wie beispielsweise Holz – können auch innen angebracht werden.
Außerdem sollten Sie dem Aspekt des Energiesparens Aufmerksamkeit schenken. Eine ausreichende Wärmedämmung verhindert Energieverluste und spart damit bares Geld. Als Richtlinie dienen die Vorgaben der RAL-Standards für Saunawände und -decken. Bedacht werden muss dabei auch die Belüftung der Heimsauna. Denn die dampfdichte Isolierung lässt Schwitzwasser entstehen. So muss der Raum mithilfe einer Belüftungsanlage ausreichend durchlüftet werden, damit die Räumlichkeiten nicht feucht werden und ein angenehmes Raumklima herrscht. Auch die körperliche Abkühlung muss bedacht werden. Denn auf jeden Saunagang sollte direkt danach eine Abkühlungsphase folgen. So sollte sich die Dusche möglichst in der Sauna befinden. Auch ein Balkon- oder Terrassenzugang bietet eine willkommene Abkühlungszone.
Maßgeschneidert muss jedoch nicht immer sein: Gerade auch Personen, die in – oft kleineren – Mietwohnungen wohnen, wünschen sich eine eigene Sauna zu Hause. So gibt es immer mehr Saunahersteller, die auf diesen Trend reagieren und kleine, kompakte Saunen in Serie produzieren. Diese kleinen Saunen, die teils nicht mehr Platz in Anspruch nehmen als ein Kleiderschrank, können problemlos in schmalen oder engen Räumen installiert werden und sind auch für Nicht-Eigenheimbesitzer eine praktische Lösung. Gerade für ein geringeres Budget können damit diese seriell produzierten Klein-Modelle geeignet sein.
Wenn wirklich gar kein Platz für eine Sauna vorhanden ist, gibt es jedoch auch hier Möglichkeiten. Beispielsweise kann eine Infrarotsauna in die Dusche integriert werden und so aus dem Bad eine kleine Wellnessoase gezaubert werden. Hierfür sind zum Beispiel die Infrarotpaneele von Sunshower konzipiert, die ganz einfach in der vorhandenen Dusche montiert werden können – kein Extraplatz ist nötig! Auch gibt es Varianten, die Dusche und Dampfbad verbinden. Sie sehen also: Verzichten müssen Sie auf Ihre Sauna in den eigenen vier Wänden auf keinen Fall.