Finnische Sauna, Infrarot, Sanarium, Bio-Sauna oder doch lieber ein Dampfbad? Wärmeanwendungen gibt es viele, doch welche passt zu mir? Die Hersteller warten mit einem großen Angebot verschiedenster Badeformen auf, die auch in Design und Qualität überzeugen und für jeden die richtige Lösung parat haben.
Mit der Wahl der passenden Sauna verhält es sich beinahe so wie mit der Wahl des richtigen Partners: Jedes Individuum hat einen anderen Geschmack, eine andere Vorliebe und – andere Bedürfnisse. Die Anschaffung einer eigenen Sauna mag daher wohlüberlegt sein. Denn diese wird einen mehrere Jahre begleiten und soll im Idealfall ein absolutes Maximum an Entspannung bringen. Ein Glück also, dass es neben klassischen Schwitzformen wie der Finnischen Sauna heutzutage noch weitere Wärmeanwendungen gibt, die sich in Intensität der Temperatur, Grad der Luftfeuchtigkeit und nicht zuletzt auch im Design derartig voneinander unterscheiden, dass hier jeder das passende Modell findet.
Die Frage, die man sich vor allem stellen sollte, lautet: Was braucht mein eigener Körper? Die Antwort hierauf variiert häufig. Individuelle, physiologische Konstitutionen verlangen nicht selten nach angepassten, personalisierten Badeformen. So vertragen ältere Menschen und Kinder oder Personen mit einem schwächeren Kreislauf beispielsweise die hohen Temperaturen einer klassischen Sauna weniger als ein Leistungssportler, der in körperlicher Topform ist. In diesem Fall wären eine Bio-Sauna oder auch ein Dampfbad, die beide auf mildere Temperaturen setzen, eher zu empfehlen. haus und wellness* hat daher – zugeschnitten auf unterschiedliche individuelle Saunatypen – die verschiedenen Badeformen im Überblick differenziert zusammengestellt.
Die Intensive
Benedictus Lingens, Corso Saunamanufaktur
Die Finnische Sauna ist die älteste Form der Sauna – und seit je ein absoluter Bestseller, wenn es darum geht, mit einer Privatsauna für Entspannung, Wohlbefinden und ein starkes Immunsystem zu sorgen. Die Temperatur in der Finnischen Sauna variiert zwischen knapp 85 und 100 Grad, während die Luftfeuchtigkeit bei rund zehn Prozent liegt. Durch Aufgüsse auf die Saunasteine wird die Luftfeuchtigkeit beim Saunagang kurzfristig auf bis zu 30 Prozent erhöht. Dies bewirkt einen gefühlt starken Wärmereiz. Mitunter werden die Aufgüsse gern mit duftenden Zusätzen unterschiedlicher Wirkung versehen.
Der Hauptwerkstoff einer Sauna ist das Holz, das für die Liegen und für die Innenverkleidung der Kabine verwendet wird. Um die Sauna optisch aufzuwerten, können jedoch beispielsweise im Bereich direkt hinter dem Saunaofen auch Steinwandelemente oder Salzwände eingebaut werden. Die verschiedenen Holzarten unterscheiden sich hierbei in der Optik, der Haptik und im Geruch. Hölzer wie Fichte, Espe, Eiche oder Hemlock sind nur einige der Hölzer, die beim Saunabau häufig zum Einsatz kommen. Damit die Wunschsauna zum echten Hingucker wird und dem Nutzer auch von innen aus einen „Weitblick“ ermöglicht, sollte das Thema Glas nicht vernachlässigt werden: Gerade bei einer Design-Sauna wird inzwischen gerne mit diesem Material gearbeitet, um gestalterische Leichtigkeit und Transparenz zu erreichen. Zur Verwendung kommt hier ESG-Glas (Einscheiben-Sicherheitsglas), das gerahmt, bodentief oder rahmenlos verbaut werden kann. Um die Traumsauna perfekt in Szene zu setzen, kann das Ambiente auch durch die passende Beleuchtung aufgewertet werden. Zu empfehlen sind hier hochwertige LED-Beleuchtungssysteme, die speziell für den Saunabau hergestellt werden und so den extremen Belastungen durch Hitze und Feuchtigkeit standhalten. Die Beleuchtung ist oft dimmbar und je nach verwendetem Leuchtmittel sind sogar Farbwechsel möglich, um die Stimmung positiv zu verstärken.
Hinter der Wand: Bei der Corso Saunamanufaktur werden die Saunen mit einer stabilen Rahmenholzunterkonstruktion gebaut, die der gesamten Kabine eine besondere Festigkeit geben. In die Rahmenkonstruktion wird eine hochwertige Wärmedämmung mit zusätzlicher Aluminium- Dampfsperre eingebracht. Die Wandelemente stehen auf einem höhenverstellbaren Sockelrahmen, um Bodenunebenheiten auszugleichen, damit eventuell auftretende Feuchtigkeit nicht in das Holz eindringen kann.
Die Finnische Sauna ist – bei regelmäßigem Saunieren – die Sauna-art mit den intensivsten, positiven Effekten auf die Gesundheit und das Wohlbefinden: Zum einen werden Giftstoffe, die sich im Körper angelagert haben, durch das Schwitzen abtransportiert. So wird der Körper entschlackt und gereinigt. Darüber hinaus wird der Stoffwechsel angeregt, das körpereigene Immunsystem wird gestärkt und ganz allgemein auch die Kondition verbessert. Denn auf Dauer lernt der Körper immer besser, sich auf die wechselnden Hitze-Kälte-Reize einzustellen: Er reagiert schneller mit entsprechendem Schwitzen und das Herz-Kreislauf-System kann dadurch positiv beeinflusst und trainiert werden. Das Saunieren ist auch in Kombination mit Sport ideal, um die Muskeln zu entspannen und einem Muskelkater vorzubeugen beziehungsweise ihn abzumildern. Selbst bei Sportverletzungen hat sich das Saunieren bewährt, denn die Anregung des Stoffwechsels und die leichte Überwärmung des Körpers begünstigen die Heilungsvorgänge bei kleineren Muskelverspannungen oder -verletzungen. Ganz unbestritten wirkt sich das Saunieren positiv auf die Stimmung aus und sorgt für Entspannung von Körper und Geist. Auch Schlafstörungen und Kopfschmerzen können durch regelmäßige Saunabesuche abgemildert werden und das Erscheinungsbild der Haut wird verbessert: Die Haut wird in der Sauna kräftig durchblutet, dadurch wird sie mit reichlich Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Der Effekt ist eine rosige, straffe Haut am ganzen Körper. Durch die Wärme öffnen sich die Poren der Haut, sodass Pflegeprodukte in den Ruhephasen oder nach dem Saunabesuch besonders gut aufgenommen werden.
Die Tiefenwärme
Franz Zechmeister, TPI-Infraworld
Infrarotwärme ist eine Energieform, die von der Sonne beziehungsweise von allen warmen Gegenständen ausgestrahlt wird. Diese Infrarotstrahlung, kurz IR, hat jedoch nichts mit Radioaktivität, Mikrowellen oder UV-Strahlung zu tun, die beispielsweise Ursache von Sonnenbrand sein kann. Infrarotwärmekabinen bieten eine Alternative zur klassischen Sauna. Die darin verwendeten Infrarotstrahler geben bei der Erwärmung langwellige Infrarotstrahlung ab. Diese Infrarotstrahlung wird von den oberen Hautschichten des Körpers aufgenommen und die Wärmeenergie dringt bis in die blutgefäßführenden Hautschichten ein. Die dabei entstehende erhöhte Blutzirkulation verteilt die Wärme schnell im ganzen Organismus. Der Körper reagiert darauf mit einer Erhöhung der Körpertemperatur – dem sogenannten Fiebereffekt. Durch das daraus resultierende natürliche Schwitzen können viele gesundheitsfördernde Prozesse ausgelöst werden.
Die positive Wirkung von Infrarotwärme ist in der Medizin eindeutig belegt: Eine gezielte Anwendung kann eine Linderung von Sehnen- und Bänderverletzungen sowie von Muskelverspannungen und eine Entspannung der Gesamtmuskulatur bewirken. Unser Körper nimmt laufend Schadstoffe auf, die sich in der Nahrung, in der Flüssigkeit und in der Luft befinden. Die Benutzung einer IR-Kabine über einen längeren Zeitraum kann zu deutlicher Reduzierung dieser giftigen Stoffe im Körper und zur Stärkung des Immunsystems führen. Die Infrarotstrahlung wird von der heißen Oberfläche der elektrisch erhitzten Strahler abgegeben. Trifft diese auf einen Körper, führt der nicht reflektierte Anteil der Strahlung zur Erwärmung. Diese Infrarotenergie ist im Gegensatz zu anderen Wärmemethoden äußerst effektiv, weil sie ausschließlich den Körper erwärmt, auf den sie trifft. Dabei erwärmen circa 80 bis 85 Porzent der aufgewendeten Energie den Körper direkt und nur ein geringer Anteil dieser Strahlungswärme die Feuchtigkeitspartikel der Luft.
Für den Betrieb einer Infrarotkabine werden lediglich eine einfache Steckdose und eine Fläche von circa ein bis zwei Quadratmeter benötigt. Die kompakte Kabine ist problemlos in Wohn-, Fitness- oder Kellerräumen sowie im Badezimmer integrierbar und benötigt weder einen Abluftanschluss noch Vorsorgemaßnahmen zur Verhinderung großer Feuchtigkeitsbildung. Als Untergrund beim Aufbau empfehlen sich Parkett-, Fliesen- und Laminatböden. Im Gebrauch ermöglichen die kurze Vorheizzeit und der geringe Stromverbrauch (bereits ab 1600 W/h) ein überaus energiebewusstes Schwitzen.
Übrigens: Es empfiehlt sich, die Wärmekabine bereits bei einer Raumtemperatur von 30–35 Grad zu benutzen, da ein Vorwärmen der Kabine auf 45–50 Grad unnötig Energie vergeudet und sehr lange dauert. Denn schon bei niedriger Raumtemperatur kann der Körper von den Infrarotstrahlern gewärmt werden. Sobald man in der Kabine sitzt, hat die Infrarotstrahlung daher einen Körper, der nun erwärmt werden kann. Die Kabine erreicht dann auch viel schneller die gewünschte Temperatur.
Die Geheimnisvolle
haus und wellness*-Redaktion
Dichter Nebel, ein außergewöhnliches Design, das sich nicht selten in schillernden Farben und mit feinsten Mosaiken präsentiert, und milde Temperaturen machen die einzigartige Sinnlichkeit der Dampfsauna aus. Das Geheimnis dieser ursprünglich orientalischen Badeform ist eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit: Bei der klassischen Variante liegt sie zwischen 80 und 100 Prozent. Milde Temperaturen von knapp 50 bis 60 Grad sorgen darüber hinaus für ein schonendes Schwitzen. Entgegen aller Erwartungen handelt es sich bei der Feuchtigkeit, die sich auf der Haut bildet, nämlich nicht um Schweiß, sondern um das Kondensat aus dem den Körper umhüllenden Dampf.
An dieser Stelle mag man sich nun fragen, was die Auswirkungen der Dampfsauna sich auch bei der Dampfsauna ein Wechsel aus warm und kalt. Das sogenannte Wechselbad geschieht hier häufig mithilfe einer herkömmlichen Dusche mit Handbrause, Kneippschlau auf den Körper sind. Dadurch, dass sich die Körpertemperatur aufgrund milder Temperaturen langsam um ein bis zwei und die Temperatur der Haut um zehn Grad erhöht wird der Kreislauf Stück für Stück angekurbelt und das Immunsystem gestärkt. Denn ähnlich wie bei der Finnischen Sauna empfiehlt ch und Regenduschkopf. Übrigens: Die ideale Aufenthaltsdauer in der warmen Kabine beträgt 10 bis 15 Minuten und kann in Kombination mit ähnlich langen Kälteanwendungen mehrere Male
hintereinander wiederholt werden. Vor allem im Winter ist diese Methode besonders wirksam und wärmt den Körper langanhaltend, wenn es draußen ungemütlich und stürmisch ist.
Auch für Sportler ist der Gang in die Dampfsauna durchaus eine ideale Ergänzung: Da feuchte, warme Luft die Elastizität von Bindegewebe sowie Muskeln erhöht, wirkt das entspannte Verweilen auf ergonomisch geformten Sitzen umgeben von Dampf überaus schmerzlindernd und entkrampfend auf strapaziertes Muskelgewebe. Dieser Effekt geht sogar soweit, dass rheumatische Beschwerden verbessert werden, indem sich die Muskel- und Gelenkbewegung erhöht. Die absolute Wunderwaffe einer Dampfsauna ist allerdings die positive, reinigende Wirkung auf Lungen und Atemwege. Indem man den feinen Wasserdampf tief inhaliert, der häufig mit Sole und feinen Duftaromen angereichert ist, werden die Atemwege befeuchtet, sodass sich Schleim, Asthma und Husten lösen. Vor allem bei einer bestehenden Erkältung bringt dies Linderung, da Neben- und Stirnhöhlen sowie fester Husten in den Bronchien deutlich gelockert werden.
Die Natürliche
Mark Böttger, Klafs
Eine Saunakabine, aber gleich fünf verschiedene Badeformen? Ja, das gibt es! Diese Vielfalt bietet das Sanarium. Der Saunabesitzer wählt einfach die Klimazone, nach der er sich gerade fühlt – und das Sanarium passt Luftfeuchtigkeit und Temperatur ganz automatisch an. So werden aus einer Sauna fünf: eine klassische Sauna, ein Warmluftbad, ein Tropenbad, ein Aromabad und ein Softdampfbad. Die sanfte Entspannung ist aber nicht nur besonders angenehm, sondern erwiesenermaßen auch gesund, beispielsweise zur natürlichen Behandlung von Bluthochdruck.
Zu den Risikofaktoren für Bluthochdruck zählt, neben ungesunder Ernährung und zu wenig körperlicher Bewegung, vor allen Dingen ein Phänomen, mit dem viele Menschen in unseren
hektischen Zeiten zu kämpfen haben: andauernder Stress. Bluthochdruck ist tückisch: Er verursacht lange keine Symptome – und wenn typische Anzeichen wie Herzklopfen, Hitzegefühl oder ein pulsierendes Geräusch im Ohr auftreten, ist der Blutdruck schon viel zu hoch. Und das ist wirklich gefährlich: Wer regelmäßig einen viel zu hohen Blutdruck hat, ist akut von Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenversagen bedroht.
Was aber immer noch viele Bluthochdruckpatienten nicht wissen: Es gibt eine völlig natürliche Maßnahme gegen Bluthochdruck – das regelmäßige Saunabaden im Sanarium. Dies ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie, die der Dozent Dr. Hans-Joachim Winterfeld schon vor Jahren am Universitätsklinikum Charité in Berlin durchgeführt hat. Demnach lässt sich Bluthochdruck dadurch bis zur Blutdrucknormalisierung behandeln. Und das ohne jedes Medikament. Die Temperaturen bei dieser den Kreislauf schonenden Saunavariante liegen als medizinisch genutzte Behandlungsform zwischen 46 und 60 Grad, die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 bis 55 Prozent.
Dr. Winterfeld verordnete über 40 Bluthochdruckpatienten als einzige Maßnahme regelmäßige Saunagänge im Sanarium und beobachtete über zwei Jahre hinweg deren Herz-Kreislauf-Verhalten. Die Ergebnisse der Studie sind beeindruckend: Über ein Drittel der Patienten erlebte eine Blutdrucknormalisierung. Die Sanarium-Behandlung senkte außerdem bei den Patienten teilweise deutlich den Ruheblutdruck und auch die Herzfrequenz. Das eindeutige Ergebnis der Wissenschaftler: Das regelmäßige Saunabaden im Sanarium beeinflusst erhöhten Blutdruck positiv (mindestens zwei Besuche pro Woche, zwei Durchgänge à 8 bis 10 Minuten, sitzend auf der zweiten Stufe). Zur Abkühlung empfehlen die Wissenschaftler Patienten mit Herz-Kreislauf-Störungen die Regendusche bei Temperaturen zwischen 12 bis 14 Grad.
Mediziner „verschreiben“ das Sanarium auch den Menschen, die einen zu niedrigen Blutdruck haben und deshalb oft unter einem Schwindelgefühl und Müdigkeit leiden. Denn das wirkungsvolle Entspannen im Sanarium verbessert die periphere Mikrozirkulation, also die Blutversorgung der Gefäße an Armen und Beinen, erheblich. Dies führt in vielen Fällen schon nach wenigen Wochen zu einer Blutdrucknormalisierung.
Das Fazit: Die regelmäßige Wärmebehandlung im Sanarium bietet sich als effektive und garantiert nebenwirkungsfreie Anwendung für Bluthochdruckpatienten und auch für Menschen mit zu niedrigem Blutdruck an. Außerdem stellte Dr. Winterfeld bei 60 Prozent der Patienten eine allgemeine Verbesserung der Leistung und außerdem eine Steigerung der Lebensqualität durch besseres Schlafverhalten sowie höhere Vigilanz fest.