Ein echter Finne läuft nach der Sauna in den Schnee, wälzt sich im pulverigen Weiß und springt danach durch ein Eisloch in den See. Zum Glück sind Sie kein Finne. Möglichkeiten sich abzukühlen gibt es aber trotzdem.
Mindestens genauso wichtig wie der eigentliche Saunagang ist die Abkühlphase danach. Erst der Wechsel von heiß zu kalt bringt den berühmten Saunaeffekt. Außerdem muss die Körpertemperatur wieder auf die normalen Werte zurückgeführt werden. Über den Blutkreislauf wird die Wärme aus dem Körperkern wieder nach außen geführt. Kaltwasseranwendungen helfen Ihnen dabei. Die Abkühlphase nach dem Saunabad dauert etwa 10 bis 15 Minuten. Zunächst bewegt man sich etwas an der frischen Luft zum Ausdampfen. Die Atemwege können abkühlen und die Lungen füllen sich wieder mit Sauerstoff. Dabei sollten Sie hin- und hergehen. Lassen Sie die kühle Luft an Ihren Körper, damit er die Wärme aufnehmen kann. Atmen Sie dabei tief ein. Wenn Sie anfangen zu frieren, ist der Zeitpunkt gekommen, wieder hineinzugehen. Überhaupt sollten Sie bei allem, was mit Abkühlung nach der Sauna zu tun hat, genau auf Ihren Körper hören.
Es bringt überhaupt nichts, wenn Sie den Saunaeffekt erzwingen. Er stellt sich vielmehr von alleine ein, wenn Sie das Spiel zwischen kalt und heiß nicht übertreiben. Nach dem Frischluftbad geht es zu den Kaltwasseranwendungen. Denn Luft ist ein schlechter Temperaturleiter, sie reicht zur endgültigen Abkühlung nicht aus. Wasser ist da wesentlich besser geeignet. Im direkten Kontakt mit Wasser gibt unser Körper bis zu 20-mal mehr Wärme ab als an der Luft. Aus diesem Grund sind Wasseranwendungen nach der Hitzephase die wirkungsvollste Maßnahme, um die Körpertemperatur rasch zu normalisieren.
Die besten Erfrischer nach der Sauna
Schnee: Es gibt kein schöneres Ereignis, als ein Schneebad nach dem Saunabad. Mutter Natur hat mit Schnee den besten Abkühler parat. Den Körper mit Schnee abreiben ist erfrischend und spiegelt am ehesten das ursprüngliche finnische Saunabad im Winter wieder.
Kaltwasserschlauch: Er darf in keiner Saunalandschaft fehlen. Kalt, sanft und sinnlich. Nutzen Sie dafür einen normalen Wasserschlauch ohne Düsen oder Duschkopf. Kalt aufgedreht bringt er den Kreislauf sanft auf Touren. Mit einem Gießschlauch haben Sie zudem die Möglichkeit, erst einmal langsam an den Extremitäten anzufangen. Da an Armen und Beinen viel weniger Rezeptoren (Kältefühler) verteilt sind als am Rumpf.
Kneipp-Güsse: Der flüssige Verwandte der Sauna. Auch zu Hause sind die Kneippschen Güsse eine sehr gute Möglichkeit, die verschiedensten akuten oder auch chronischen Krankheiten mit einfachsten Mitteln zu behandeln.
Tauchbecken: Sie haben gerade keinen 12 Grad kalten See vor der Türe? Kein Problem mit einem Tauchbecken. Der Schock sollte aber nicht länger als 15 Sekunden dauern. Ein Tauchbecken mit kaltem Wasser ist zudem nur etwas für Hartgesottene. Man „spingt“ gleich nach der Sauna und noch vor der ersten Kaltdusche hinein. Die rasche Abkühlung und der Wechsel von warm und kalt härtet ab, strafft die Haut und steigert Ihr Wohlbefinden.
Eckdusche: Die neuen Nassmacher sind der ideale Partner der Sauna. Duschen ist Pflicht beim Saunagang. Mit den neuen Wellnessduschen können Sie a) vorher warm, b) danach kalt und c) während der Erholungsphase mit heißem Dampf duschen.
Schwalldusche: Mit dem kalten Schwall Wasser aus der Dusche kommt Freude auf. Einige Sekunden sind genug. Der breite Strahl ist ideal zum Abkühlen geeignet. Beginnen Sie zunächst mit den Beinen – zur Kreislaufstabilisierung, halten Sie dann die Arme unter den Strahl und zum Schluss stellen Sie sich ganz darunter.
Kübeldusche: Mit dieser Methode fällt Ihr Saunagang garantiert nicht in den Eimer. Ähnlich in der Wirkung wie die Schwalldusche ist die Kübeldusche. Indem Sie ein Zugseil betätigen, bringen Sie den Holzkübel in Kippstellung und ca. 20 Liter eiskaltes Wasser ergießt sich über Ihren erhitzten Körper.

Abkühlung pur: im Schneeparadies