Drei Jahre verbringen wir im Laufe unseres Lebens durchschnittlich im Badezimmer. Diese Zeit wird sich sicher noch drastisch verlängern, wenn Sie erst Ihre Sauna dort platziert haben. Dank schicker Designs erkennen immer mehr Menschen, dass mit der Finnenkabine die Nasszelle zur Wellnessoase umfunktioniert wird.
Jeder fünfte Deutsche ist unzufrieden mit seinem Bad. Wenn auch Sie Ihr Bad als Fliesenverlies empfinden, ist es Zeit für eine Runderneuerung. Dabei könnten Sie sich mit dem Gedanken beschäftigen, ob sich aus einem Raum, der rein der Körperhygiene gewidmet ist, nicht noch mehr machen lässt. Beispielsweise einen Ort der Entspannung. Da wären Sie nicht der Erste, der den Wunsch nach Erholung in den eigenen vier Wänden verspürt. Laut einer Umfrage, die die Top 3 der Wünsche an die eigene Wohnung ermittelte, landete „Das Bad als Wellnessoase“ auf Platz 1 mit 51 Prozent – noch vor einer selbstaufräumenden Wohnung und mehr Platz! Und welche Entspannungsmöglichkeit würde sich wohl besser dazu eignen als die Sauna? Sie war schon längst etabliert, bevor Wellness überhaupt unter diesem Namen bekannt war.
Die Sauna als Designstück
Zugegebenermaßen war die Sauna in ihrer Ursprungsform nicht sonderlich attraktiv und fristete ihr Dasein verstaubt als Kartoffelbunker im Keller. Doch mit dem steigenden Wunsch nach Erholung im Wohnraum und dem stetig wachsenden Bewusstsein der Saunahersteller für Design, findet endlich zusammen was zusammengehört: die Sauna und das Badezimmer. Eine Kombination, die mehr als Sinn macht. Denn während man vom ehemals beliebten Standort Keller erst nach draußen oder gar ein oder zwei Stockwerke zum Abkühlen unter der Dusche ins Bad laufen musste, kann man mit der Platzierung im Bad Wellness in einem Raum erleben. Mit der Dusche oder der mit kaltem Wasser gefüllten Badewanne als Abkühlmöglichkeit ist die Positionierung hier geradezu prädestiniert zum erholsamen Schwitzen. „Der große Vorteil im Bad ist: Die Sauna steht im Wohn- und Lebensbereich. Sie ist da- durch mehr im Fokus und wird in der Regel häufiger genutzt“, ist sich auch Carsten Schlenker, Geschäftsführer des Saunabauunternehmens Tylö, das sich vor allem auf den Einbau der Kabinen im Bad spezialisiert hat, sicher.
Saunabau im Bad
„Wichtig ist dann eine schnelle Aufheizzeit, da häufig auch ein spontanes kurzes Saunabad genossen wird.“ Außerdem ist zu beachten, dass die Sauna bei Neubauten oder Badsanierungen gleich am Anfang eingeplant wird. Spätere Wünsche lassen sich nicht immer realisieren, jedoch sollte die Integration einer Sauna im Bad an sich kein Problem sein. Mittlerweile sind Saunen keine optischen Fremdkörper mehr im Bad, sondern fügen sich oft nahtlos in die Gestaltung ein. Wie die Sauna präsentiert wird, ob als Highlight oder unauffällig integriert ist Geschmackssache. An Möglichkeiten mangelt es nicht:?ob traditionell aus Holz oder mit Fliesen belegt.
Technische Vorgaben
In der Planung muss der Elektroanschluss berücksichtigt werden, auch bei kleinen Saunen ist ein Starkstromanschluss meist notwendig. Im Ergebnis muss der Kunde aber nicht mehr bedenken, als wenn er eine Sauna in einen anderen Raum stellen würde. Die Höhe des Raums sollte 210 bis 220 Zentimeter nicht unterschreiten, damit eine Kabineninnenhöhe von etwa 190 Zentimeter möglich ist – Dachschrägen können natürlich integriert werden. Wichtig ist außerdem, dass das Bad gut belüftet werden kann, da die Luftfeuchtigkeit im Bad kurzzeitig ansteigt, ein oder mehrere Fenster sind optimal. Wenn die Kabine an einer Außenwand steht, muss diese gut gedämmt sein, sonst könnte das Kondenswasser in die Mauer eindringen, was zu Schimmel führen kann. Als ideal gilt ein Bad, wenn es etwa das dreifache Volumen der Kabine oder mehr besitzt, jedoch: „Wir haben schon in richtig kleine Bäder Saunen integriert. Eine Mindestgröße sehe ich da eher nicht. Man kann auch gut einen Durchbruch vom eigentlichen Bad zum Nebenraum machen und dort die Sauna platzieren – Zugang wäre dann durchs Bad. Wenn der Kunde die Sauna im Bad haben möchte, geht er eher Kompromisse ein, um die Sauna dann wirklich integrieren zu können, als darauf zu verzichten“, berichtet Carsten Schlenker aus seiner Erfahrung.
Text: Patricia Pfister