Temperatur und Luftfeuchtigkeit entscheiden über wohlige Entspannung oder ungemütliches Ausharren. Doch für jeden Geschmack gibt es eine balneologische Variante. Die drei bekanntesten möchten wir Ihnen auf den folgenden Seiten näher bringen.
Die Sauna
Klimaverhältnisse: Die traditionelle Finnische Sauna genießt man bei 80 bis 90 Grad und trockener Luft – idealerweise bei ca. 10 bis 20 Prozent Luftfeuchtigkeit.
Gesundheit: Die Sauna mindert durch ihr Wechselspiel von heiß und kalt das Risiko, an einem grippalen Infekt zu erkranken, sie kurbelt Stoffwechsel und Durchblutung an.
Vorbereitung: Duschen und Abtrocknen hat neben hygienischen Gründen auch den Sinn, den Fettfilm abzuwaschen, der am Schwitzen hindert. Ein warmes Fußbad fördert die Durchblutung.
Ritual: Suchen Sie sich einen geeigneten Platz – auf der obersten Bank ist es heißer als weiter unten. Nach ca. 5 bis 10 Minuten folgt der Aufguss, den man ca. 6 bis 8 Minuten genießt.
Aufguss: Schlagartig steigt die Luftfeuchtigkeit auf ca. 30 Prozent, für Fans der klassischen Sauna ist dies der Höhepunkt. Mit Aufgussölen kann man Düfte in die Sauna zaubern.
Cool-Down: Bevor man ins ca. 12 Grad kalte Tauchbecken springt oder eine kalte Schwalldusche über den Körper gießt, ist es ratsam, Frischluft zu tanken.
Entspannung: Meist besteht ein Saunaabend aus drei Saunagängen. Das Bad selbst dauert ca. eine Viertelstunde, doch zwischen den Gängen sollte man sich ausreichend Ruhe gönnen.
Die Infrarotkabine
Klimaverhältnisse: Zwar bieten einige Hersteller Dampfeinstöße für die IR-Kabine, doch ist meist die Luftfeuchtigkeit relativ gering und die Temperatur mit 45 bis 60 Grad niedrig.
Wirkungsweise: Anders als die Sauna erwärmt die IR-Kabine nicht die Umgebungsluft. Hier wirken die Infrarotstrahlen direkt auf die Haut und erwärmen den Körper von innen.
Strahlenarten: Im Spektrum der Infrarotstrahlen unterscheidet man zwischen A, B und C. A-Strahlen (kurzwellig) sind intensiver, B- (mittelwellig) und C-Strahlen (langwellig) milder.
Reaktionen des Körpers: Der Körper absorbiert die IR-Strahlung, die Moleküle fangen an zu schwingen. A-Strahlen finden ein „Fenster“ in der Haut und erzeugen Tiefenwärme im Unterhautgewebe.
Gesundheit: IR ist besonders bei Sportlern zur Lockerung der Muskeln in der Aufwärmphase geeignet oder um Muskelkater loszuwerden. Auch wird dadurch das Immunsystem gestärkt.
Schnelles Schwitzen: Für ein schnelles Schwitzbad ist die IR-Kabine immer gut:?Aufwärmzeiten fallen fast weg. In der Kabine kann man 30 Minuten und länger schwitzen.
Entdeckung: 1801 entdeckte der Wissenschafter Friedrich Wilhelm Herschel Infrarotstrahlen im Spektrum der Sonne. Neben Wellness macht sich auch etwa die Elektronik IR zunutze.
Das Dampfbad
Klimaverhältnisse: Um Dampfschwaden in der Kabine/Dusche zu erzeugen, muss die Luftfeuchtigkeit bei ca. 70 Prozent liegen – dann herrscht eine Temperatur von ca. 40 bis 50 Grad.
Wirkungsweise: Die warm-feuchte Luft überzieht den Körper mit einer nassen Schicht, die die Haut daran hindert zu schwitzen – der Körper erhitzt, weil er sich selbst nicht kühlen kann.
Reaktionen des Körpers: Ähnlich wie bei der Sauna erwärmt sich die Haut, Rezeptoren geben das weiter. Hormone werden ausgeschüttet, die Kapillaren öffnen sich, die Pumpleistung des Herzens nimmt zu.
Gesundheit: Das Dampfbad wirkt gegen Erkältungen oder hilft als Prophylaxe. Die feuchte Luft gelangt in die Atemwege, entspannt sie und lockert Ansammlungen an den Schleimhäuten.
Beauty: Im Dampfbad können Beautytreatments optimal ausgeführt werden. Beim Rasulbad wird Schlamm aufgetragen und nach einer Einwirkzeit einmassiert. Ergebnis: babyzarte Haut.
Variantenreich: Die meisten Dampfduschen verfügen über eine große Bandbreite an zusätzlichen Relaxmethoden: etwa Farblicht, Musik, Erlebnisduschen, Düfte, Sternenhimmel.
Geschichte: Schon die Griechen und die Römer genossen ihr Bad im Dampf. Doch besonders die Osmanen erhoben das Dampfbad zum rituellen Reinigungszeremoniell.
Text: Patricia Pfister