Naturnahes Saunieren kann so einfach sein: Mit einer Sauna im eigenen Garten wird Ihr Zuhause nicht nur das ganze Jahr über zur kleinen Wellnessoase – mit diesen Tipps kommen Sie auch den ursprünglichen finnischen Wurzeln ein Stück näher.
Nach dem Saunagang direkt an die frische Luft – das entspricht den traditionellen Gepflogenheiten des finnischen Saunierens. Die Finnische Sauna ist allerdings meist kein Einbau im Eigenheim, sondern ursprünglich eine frei stehende Außensauna in der Natur. Auch hierzulande werden Gartensaunen immer beliebter. Wer dabei lediglich an ein einfaches Gartenhaus denkt, liegt falsch, denn die heiße Herberge kann durchaus sehr elegant gestaltet sein und zum Eyecatcher in der Gartengestaltung werden. Während Do-it-yourself-Spezialisten die Bretter gern selbst in die Hand nehmen und das hölzerne Bauwerk aus eigener Kraft errichten, setzen andere wiederum auf fertige Lösungen. Die Angebote im Fachhandel sind hier groß. Gartensaunen ermöglichen das ganze Jahr über ein besonderes Wellnesserlebnis. Der Saunabesuch muss nicht geplant sein, sondern kann einfach spontan in den Tagesablauf integriert werden. So ist das Wärmebad nicht nur nach Feierabend oder nach dem Sport eine echte Wohltat. Am Wochenende wird die Gartensauna zur Urlaubsoase in heimischer Umgebung. Wenn im Frühjahr oder Sommer die Sonnenstrahlen die Haut nach einer kalten Dusche wieder erwärmen, tanken Körper und Psyche neue Energie. Der gesamte Organismus profitiert auch bei wärmeren Außentemperaturen von regelmäßigen Saunagängen. Doch wie muss ein Saunahaus für den eigenen Garten beschaffen sein und welche Voraussetzungen sollten beachtet werden?
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Bestimmungen und Baugenehmigung
Generell gilt hier, was für alle Gartenhäuser gilt: Unter anderem entscheidet die Größe, ob eine Baugenehmigung notwendig ist oder ob ein Saunahaus als sogenanntes verfahrensfreies Nebengebäude eingestuft wird. Allerdings sind die Bestimmungen von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. So wird mancherorts die Grundfläche in Quadratmeter als entscheidende Größe herangezogen, während in anderen Bundesländern der umbaute Raum in Kubikmeter entscheidend ist. Eine Rolle spielt auch der Standort, also beispielsweise, ob sich das Grundstück innerhalb eines bebauten Gebiets oder außerhalb einer Ortschaft befindet. Erkundigen Sie sich am Besten vorab beim zuständigen Bauamt.
Darüber hinaus sind weitere Kriterien zu beachten, wie etwa die Bebauungslinien des jeweiligen Grundstücks und die Vorgaben bezüglich der Grenzbebauung beziehungsweise der Abstände zum Nachbargrundstück. Falls Sie eine Bebauung auf der Grundstücksgrenze planen, sollten Sie das Gespräch mit Ihren Nachbarn suchen, um eine Beschwerde zu vermeiden. Wird das Saunahaus durch einen klassischen Saunaofen mit Holz beheizt, gilt dieser als Sonderfeuerstätte. Er ist genehmigungspflichtig und muss vom zuständigen Bezirksschornsteinfeger abgenommen werden. Bei dieser Heizungsart ist der Brandschutz besonders zu beachten. Da die heißen Abgase sicher durch die Wand abgeleitet werden müssen, ist ein industriell gefertigter Schornstein unverzichtbar. Wer auf die häufig verwendete elektrische Alternative setzt, sollte bedenken, dass in bestimmten Fällen eine Starkstromleitung von einem professionellen Elektriker für den Elektroofen verlegt werden muss.
Planung und Bau
Planung und Bau eines komplexen Gartenhauses sind kein leichtes Vorhaben. Hierbei sollte man sich auf das fachliche Know-how erfahrener Saunabauer und Hersteller verlassen. Neben einer individuell angefertigten Saunakabine, die sich in jeglicher Hinsicht sowohl optisch als auch von den Saunafeatures exakt an Ihre persönlichen Vorlieben anpasst, gibt es auch die Möglichkeit des Kaufs eines Saunahauses als Bausatz. Alle benötigten Materialien, Elemente und Hölzer werden vorgefertigt und passend zugeschnitten und mitsamt einer detailgenauen Aufbauanleitung geliefert. Wahlweise bieten viele Hersteller auch einen Montageservice an.
Besonders wichtig ist ein passendes Fundament, das für den festen Stand des Saunahauses wichtig ist. Dafür wird ein möglichst ebener Untergrund benötigt. Die Bodenkonstruktion muss zudem feuchtigkeitsbeständig sein. Als Fußboden eignet sich zum Beispiel ein Zement-Glattstrich oder ein Estrich-, Klinker- beziehungsweise Fliesenbelag. Wasser- und Stromleitungen sollten unterirdisch zum Saunahaus hin verlegt und gleich mitgeplant werden. Erstere dürfen bei einer Nutzung der Gartensauna im Herbst und Winter nicht einfrieren. Denken Sie bei der Planung und Umsetzung auch an den Außenbereich, an Dusche oder Badebottich für die Abkühlung nach dem Saunagang, über einen hitze- und rutschfesten Bodenbelag rund um die Saunahütte bis hin zu ausreichend Platz für Ruheliegen oder sonstige Elemente.
Innen und außen optimal gestaltet
Damit die Wärme während des Saunierens nicht zu schnell verloren geht und fortwährend nachgeheizt werden muss, sollten die Wände dick genug sein. Als untere Grenze wird meist eine Dicke von 40 Millimeter empfohlen. Ebenso wichtig sind gut schließende Türen und Fenster, die ebenfalls dem Erhalt der Wärme dienen. Optimal hierfür ist Isolierglas. Im Fachhandel sind extra für den Saunabereich gefertigte Fenster erhältlich. Entscheidend ist auch die Materialwahl: Für den Saunabau eignen sich besonders widerstandsfähige Holzarten wie die kanadische Hemlock-Tanne oder die nordische Fichte. Beide Hölzer können für die Innenverkleidung der Wand- und Deckenelemente genutzt werden, wobei Fichte zusätzlich als Außenwand infrage kommt. Auch die Inneneinrichtung beeinflusst das Saunavergnügen: Achten Sie bei Sitzbänken, Lehnen und Kopfstützen auf besonders hochwertiges, splitter- und harzfreies Holz, das die Wärme nur gering leitet. Die Liegeflächen sollten mindestens 50 Zentimeter breit sein, wobei die passende Gestaltung auch von Körpergröße und -gewicht der Saunanutzer abhängt. Die Größe des Saunahauses richtet sich vor allem nach dem vorhandenen Platz sowie den finanziellen Möglichkeiten. Allerdings sollten Sie bei der Planung auch bedenken, wie viele Personen sich meist gleichzeitig in der Sauna aufhalten werden. Wenn die Gartensauna sitzend genutzt wird, bieten schon kleine Saunahäuser mit etwa vier bis sechs Quadratmeter Grundfläche Platz für bis zu vier Personen. Eine platzsparende Option können zum Beispiel Fass-Saunen sein, wahlweise mit Holz- oder Elektroofen ausgestattet.
Sichtschutz und Sicherheit
Einen entscheidenden Einfluss auf das Wellnessvergnügen im eigenen Garten hat auch die Positionierung der Sauna. Am besten eignen sich ausreichend geschützte Orte, die nicht von der Straße, Nachbarn oder Spaziergängern eingesehen werden können. Ist kein direkter Sichtschutz gegeben, können Sie mit Sichtschutzwänden für mehr Privatsphäre sorgen. Bei der Wahl des geeigneten Standorts sollten Sie auch an kurze und sichere Wege denken. Diese können gerade im Winter verschneit oder glatt sein. Es macht also eher wenig Sinn, die Sauna in einer abgeschiedenen Ecke des Gartens zu platzieren, wenn Sie von dort aus nicht jederzeit sicher zur Dusche gelangen. Schließlich lebt die Sauna vom Zusammenspiel aus Hitze und Kälte. Saunakabinen müssen im Außenbereich jedem Wetter trotzen. Das geht nur mit einer durchdachten und wetterfesten Konstruktion. So macht das Schwitzen im eigenen Garten das ganze Jahr über Spaß und Sie können ganz entspannt die vielen positiven Effekte für Körper und Psyche von zu Hause aus nutzen.