Wedelt man die Piste im Skigebiet Ylläs hinab, befindet man sich zwar im finnischen Lappland, doch das Auge findet auf den ersten Blick nichts, was es so oder so ähnlich nicht auch in den Alpen sieht – Schnee überzuckert die Hänge, die Berge verwöhnen das Landschaftsbild mit ihren hinter- und nebeneinander gesetzten Gipfeln, die Gondeln schleppen die nächsten Freizeitsportler auf die Piste… doch halt! Zwischen all den roten Gondeln reiht sich eine holzverkleidete. Und spätestens jetzt erkennt man, dass man sich hier weder in einer deutschen, österreichischen oder Schweizer Skiregion befindet, man ist hier in Finnland – und als echter Finne verzichtet man auch beim Wintersport auf keinen Fall auf seine Sauna.
Die Sauna in Fahrt
Während hierzulande das Schwitzbad einfach nach dem Skitag genossen wird, können es die Finnen scheinbar nicht erwarten und richteten eine vollwertige Sauna in der Gondel ein. Zwei Stunden kann die Gondel gemietet werden, wobei eine Schwitzrunde vom Gipfel ins Tal und zurück etwa eine viertel Stunde dauert, während der man schwitzend die Region Ylläs von luftiger Höhe aus betrachten kann. Zwar sieht überblickt man als Fahrgast auf 20 Meter Höhe selbst die Landschaft, doch braucht man keine Angst zu haben, selbst zuviel Aufmerksamkeit zu erhalten: Die Gondel wird erst nach Skibetriebsende eingeheizt, außerdem sind die Fenster dunkel abgetönt. Wer nach einen Schwitzgang, bei dem man 430 Meter Höhendifferenz zurücklegt, Lust auf eine auf festen Boden befindliche Saunabank hat, kann im Cafè Gondola 718 einen zweiten Aufguss genießen. In der Bergstation befindet sich eine weitere Sauna samt Umkleideraum, Duschen und Whirlpool. Der extravagante Höhenflug hat seinen stolzen Preis: 1.500 Euro für eine Gruppe von maximal zwölf Personen kostet das Schwitzvergnügen in Gipfel- und Gondelsauna.
Text: Patricia Pfister