Bio-Sauna? Alleine schon der Gedanke an niedrigere Saunatemperaturen bei einer Bio-Sauna treibt echten Fans der finnischen Sauna den Schweiß des Entsetzens auf die Stirn. Zu Unrecht, denn die sanfte Variante der Sauna hat durchaus ihre Vorteile.
Die sanfte Variante der Sauna hat viele Namen. Die meisten Anbieter nennen sie Bio-Sauna, beim Marktführer Klafs heißt sie Sanarium und manchmal taucht auch die Bezeichnung Kräuter- oder Salzsauna auf. Allen ist gleich, dass diese Saunaform mit einer geringeren Temperatur arbeitet als die klassische finnische Sauna. Während beim Klassiker bei Temperaturen ab 85 Grad geschwitzt wird und die Luftfeuchtigkeit niedrig ist, sind bei der sanfteren Saunavariante die Temperaturen bei ca. 60 Grad niedriger und die Luftfeuchtigkeit mit 40 Prozent und mehr höher. Das macht sie zur kreislaufschonenderen Variante der Sauna.
Wie funktioniert die bio-Sauna?
Wie bei der finnischen Sauna auch, beginnt der Saunagang mit einer Dusche. Diese dient nicht nur der Hygiene, sondern regt auch den Kreislauf an. Wichtig dabei: gut abtrocknen, denn nasse Haut schwitzt schlechter. Danach folgen zwei bis drei Saunasitzungen von 15 bis 30 Minuten. Auch hier gilt – wie generell bei allen Spaformen die sich rund um Wärme und Hitze drehen: Zwingen Sie sich zu nichts! Erlaubt ist, was Ihnen gut tut. Wenn Sie nach 10 Minuten genug haben, kein Problem, Sie sind der Spa-Boss. Zwischen den Saunagängen sollten Sie mehrmals kalt duschen, um den berühmten Saunaeffekt mit seinem Gesundheitsbooster zu erhalten. Wenn Ihnen das unangenehm ist, kann auch eine Liege zur Abkühlung dienen, dann aber ohne Booster. Apropos liegen: In der Kabine selbst bietet sich eine liegende Position an, um zum einen im gleichen Temperaturfeld zu bleiben und die Muskeln zu entspannen. Aufgüsse wie man sie aus der klassischen Sauna kennt, entfallen bei der sanften Variante komplett. Einen wohltuenden Zusatzeffekt für die Atemwege erreicht man mit ätherischen Ölen, die über eine Duftschale oder Zerstäuber in der Kabine verbreitet werden können. Zum Abschluss steht dann nochmal eine Abkühlung auf dem Programm und das Ausruhen auf eine Spaliege.
Was passiert beim Saunagang?
Die wichtigste Wirkung gleich mal vorab: Sie sollten sich nach dem Saunagang in der sanften Variante gut fühlen. Während die Finnischen Sauna oft ein Hauch von sportlichem „Durchhalten“ und „es geschafft zu haben“ umweht, sollten Sie nach Anwendung der sanften Variante sich rundum fühlen. Begünstigt wird dieser Umstand durch die Tatsache, dass die Sauna light den Kreislauf schont. Übrigens ist das genau der Umstand der Saunapuristen den Angstschweiß aus den Poren treibt. Was ein echter „Finne“ ist, der möchte den Kreislauf nicht schonen, sondern ihn mit harten Heiß/Kalt-Wechseln trainieren.
Trotzdem treten die gewünschten gesundheitlichen Effekte auch hier auf. Durch das wiederholte Schwitzen und Abkühlen wird der Körper angeregt, Schlacke und Giftstoffe abzubauen. Wenn dann noch die beschriebenen ätherischen Öle dazukommen, ist das wohltuend für Ihre Atemwege.
Für wen ist sie geeignet?
Dank der niedrigen Temperaturen eignet sich diese Saunaform perfekt für Anfänger, die sich erstmal langsam an das Saunaprinzip herantasten wollen. Kinder lieben die sanfte Sauna und nicht selten auch die Mamas, denen es in einer normalen Sauna schlicht zu heiß ist. Letzteres gilt auch für ältere Menschen und Personen mit Kreislaufproblemen.
Im medizinischen Sektor wird die sanfte Sauna in der Reha-Behandlung eingesetzt. Die gut erträglichen Temperaturen ermöglichen eine gesundheitsfördernde Regeneration. Weil die Atemwege langsamer erwärmt werden, fällt das Atmen leichter. Besonders Menschen mit Asthma oder chronischer Bronchitis kann so ein Besuch in der sanften Sauna Linderung bringen.
Kleine Extras mit großer Wirkung
Da die Verweildauer länger ist, bietet es sich bei der sanften Sauna besonders an, das Saunaerlebnis mit Farblicht, Aromatherapie oder ein-
gespielten Vogel-, Wasserfall- oder anderen Naturklängen zu begleiten. Die anfangs erwähnten Kräuter- oder Salzsaunen gehen sogar noch einen Schritt weiter und setzen der Luft gesundheitsförderliche Substanzen oder Aerosole zu. Das salzhaltige Klima, das dabei entsteht, ist – wie ein Tag am Meer – besonders für Menschen mit Atem- und Kreislaufproblemen erholsam. Das Einatmen salzhaltiger Luft ist zudem reizmildernd, entzündungshemmend sowie vorbeugend bei chronischer Bronchitis und Nebenhöhlenentzündungen.