
Regelmäßiges Saunabaden ist für viele Menschen Teil einer gesunden Lebensweise. Denn die extremen Temperaturreize sorgen nicht nur für Tiefenentspannung, sondern kurbeln auch die Abwehrkräfte unseres Körpers an.
Heizungen im Winter, Klimaanlagen im Sommer – mit neuester Technik versuchen wir stets die Temperatur in unserem Umfeld beständig zu halten. Was durchaus angenehm ist, denn wer will schon schwitzen oder frieren. Allerdings führt es dazu, dass wir den Fähigkeiten unseres Körpers zur Selbstregulierung zu wenig Raum geben. Die Sauna kann diese Funktion wieder trainieren. Der Wechsel zwischen Heiß- und Kaltreizen ermöglicht dem Körper, die Reaktion auf Stressreize einzuüben und so die Abwehrkräfte zu stärken, wovon das gesamte Herzkreislaufsystem, die Haut und die Atemwege profitieren.
Ein regelmäßiger Saunabesuch wirkt also nicht nur tiefenentspannend, sondern trainiert auch die Fähigkeiten des Körpers, rasch und gezielt auf Reize im Alltag zu antworten. Anfänger brauchen hohe Temperaturen nicht zu scheuen, sollten aber mit kurzen Saunagängen von circa acht Minuten und anschließender gründlicher Abkühlung beginnen.
Wer sich bei regelmäßigen Bädern dem Wechsel von heiß und kalt aussetzt, wappnet den Organismus für unerwartete Kältereize. Kühlt sich der Körper ab, sind die Schleimhäute nicht gut durchblutet, wodurch sich Bakterien ausbreiten können. Von diesem Effekt werden wir immer wieder bei einem abrupten Temperatursturz oder dem Wechsel der Jahreszeit überrascht. Die Folge können Abgeschlagenheit, Müdigkeit oder eine Erkältung sein.
Die Wechselanwendung von Hitze und Kälte beim Saunieren fördert die Durchblutung und Bakterien haben keine Chance. Selbst wenn erste Anzeichen einer Erkältung nahen, kann ein genussvolles Heißluftbad mit anschließender gründlicher Abkühlung wahre Wunder bewirken. Aber Vorsicht bei Grippegefühl: Wenn Kopf und Glieder bereits schmerzen und ein Gefühl der Schlappheit besteht, sollte man auf einen Saunagang verzichten.
VON FINNLAND IN DIE WELT
In Finnland gilt die Sauna nicht nur als sozialer Treffpunkt oder traditionelles Reinigungsritual, vielmehr ist der regelmäßige Saunabesuch ein Allheilmittel. Man merkt schnell, dass die Sauna, das einzige weltweit bekannte finnische Wort, nicht aus dem Alltag der Finnen wegzudenken ist. Die Sauna ist überall: im Mehrfamilienhaus, auch geteilt mit den anderen Bewohnern, öffentlich, privat im eigenen Haus oder in einer der wunderschönen Blockhütten zwischen verschneiten Wäldern direkt neben einem See. Warum? Weil die Skandinavier die wohltuende Wirkung des heißen Schwitzens seit Jahrzehnten schätzen und an die nächsten Generationen weitergeben.
WISSEN KOMPAKT
Wie wirkt die Sauna auf den Körper?
Gesundes Training für das Gefäßsystem:
Durch das abwechselnde Erweitern und Verengen der Blutgefäße werden diese trainiert. Der Körper kann durch das Gefäßtraining schneller auf Wärme- und Kältereize reagieren: Während man im Winter nicht so schnell friert, leidet man im Sommer weniger unter der großen Hitze.
Saunabaden stärkt das Immunsystem:
Regelmäßige Sauna- oder „Sanarium“-Gänge sorgen für eine bessere Durchblutung der Schleimhäute, wodurch sich auch mehr Immunzellen in den Schleimhäuten befinden. Das wohltuende Saunabaden erhöht die Anzahl weißer Blutkörperchen, die sich positiv im Kampf gegen Krankheitserreger auswirken. Die Abwehrkräfte des Körpers sind dadurch deutlich stärker – nicht nur gegen Erkältungen, sondern auch gegen Allergien wie beispielsweise Heuschnupfen.
Besser Schlafen durch stetes Saunabaden:
Die Sauna regt den Parasymphatikus (Entspannungsnerv) an. Die wohlige Erschöpfung nach der Sauna oder dem „Sanarium“ führt daher zu schnellerem Einschlafen und weniger Aufwachphasen in der Nacht. Wer regelmäßig in der Sauna schwitzt, fühlt sich deshalb durch die längeren und intensiveren Schlafphasen wesentlich ausgeruhter und frischer.
Wie Hitze unsere Muskulatur entspannt:
Durch den Kontakt mit Hitze entspannen die Muskeln, sodass die Regeneration nach sportlichen Belastungen unterstützt wird. Das vermehrte Blutplasma im Körper erleichtert die Herzarbeit, vergrößert die Wasserreserven im Körper und hilft ihm dabei, seine Eigentemperatur besser zu regulieren.
Sauna befreit die Atemwege nachhaltig:
Positiv wirkt sich die heiße Luft auch auf die Durchblutung der Schleimhäute und auf die Sekretabsonderung in den Atemwegen aus. So entspannen auch die Muskeln der Bronchien.
Die Sauna fördert eine schöne Haut:
Während unser Kopf in der Sauna abschalten kann, arbeitet die Haut auf Hochtouren. Regelmäßiges Saunieren beugt Mangelerscheinungen der Haut langfristig vor und optimiert die Versorgung der Haut mit Nährstoffen. Die verbesserte Durchblutung verzögert die Austrocknung der Hautoberfläche, wirkt so der Faltenbildung entgegen und verstärkt zudem die natürliche Schutzbarriere der Haut.