Der regelmäßige Saunagang ist aus dem Trainingsalltag vieler Profiathleten nicht mehr wegzudenken. Aber auch immer mehr Hobbysportler entdecken das Schwitzbad für sich. Aus gutem Grund, denn Saunieren und Sport sind eine gesunde Kombination.
Wohltuende Wärme hat eine besondere Wirkung auf den menschlichen Körper. Nicht ohne Grund steht in nahezu jedem Trainingszentrum für Spitzensportler und in vielen Fitnessstudios eine Sauna zur Verfügung, die das Training ideal ergänzen kann. Mittlerweile belegen zahlreiche wissenschaftliche Studien zum Thema Sauna und Sport, dass sich regelmäßige Saunagänge positiv auf das sportliche Leistungsvermo?gen auswirken können.
Kreislauf und Regeneration
Es ist erwiesen, dass eine regelmäßige Sauna-Nutzung das Risiko fu?r Herzerkrankungen, Schlaganfälle und Bluthochdruck verringert. Medizinische Untersuchungen haben ergeben, dass die Herzfrequenz in der Sauna von 60 bis 70 Schlägen pro Minute auf 110 bis 120 Schläge pro Minute bei regulärem und 140 bis 150 Schlägen bei intensiverem Saunabaden ansteigt. Nach dem Abkühlen sinkt sie häufig unter den normalen Wert. Stoffwechsel und Durchblutung der Muskeln werden angeregt, zudem unterstützt die Wärme das Lösen von Verspannungen. Nach dem Krafttraining kann regelmäßiges Saunieren das Muskelwachstum fördern. Eine Studie der Universität von Iowa zeigt, dass Wachstumshormone bereits nach einmaliger Nutzung der Sauna um 200 bis 300 Prozent ansteigen, was zu einer Verringerung der Muskelatrophie beitra?gt. Zudem unterstützt das Schwitzen die Regeneration des
Körpers und lindert sowohl Gelenk- als auch Muskelschmerzen.
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Weniger Stress, tieferer Schlaf
In unserem Alltag ist Stress allgegenwärtig. Daher rückt für viele Menschen ein bewusstes und gesundes Leben immer mehr in den Vordergrund. Bewegung ist ein wichtiger Bestandteil, jedoch reicht manchmal Auspowern alleine nicht. Ein Saunagang nach dem Sport wirkt entspannend und beruhigend. In angenehmer Atmosphäre kann Stress abgebaut werden. Das wirkt sich gleichermaßen auf
Körper und Psyche aus. Das Saunabad verbessert die Atmungsfa?higkeit, was wiederum therapeutisch gegen Depressionen und Angstzustände wirken kann. Untersuchungen zeigen, dass eine regelmäßige Saunanutzung einen tieferen und entspannteren Schlaf fördert. Guter Schlaf ist wiederum die Voraussetzung für eine optimale Regenerationsfähigkeit des Organismus. Diese Zusammenhänge zeigen, wie wichtig eine gute Balance zwischen Aktivität und Ruhe, beziehungsweise Erholung, ist.
Starke Abwehr auch im Winter
Wenn es draußen friert und stürmt und wir ständig trockener Heizungsluft ausgesetzt sind, haben Husten, Schnupfen und Heiserkeit Hochsaison. Im Winter brauchen wir ein starkes Immunsystem, um Viren und Bakterien den Kampf anzusagen. Medizinische Untersuchungen zeigen, dass regelmäßige Saunagänge Erkältungssymptome reduzieren können. Im Körper werden durch die Hitze schneller weiße Blutkörperchen gebildet, die für die Bekämpfung von Krankheiten wichtig sind. Das Saunabad kann darüberhinaus unangenehme Symptome einer Erkältung, wie verstopfte Nasennebenhöhlen bessern oder Allergien lindern. Sport in Kombination mit regelmäßigem Saunabaden ist ein besonderer Immunbooster, vor allem nach einer Trainingseinheit an der frischen Luft in der kalten Jahreszeit. Bei akuten Infekten oder Entzündungen ist allerdings Schonung angesagt. Wer sich unsicher ist, sollte lieber einmal mehr den Arzt um Rat fragen, um seine Gesundheit nicht aufs Spiel zu setzen.
Abnehmen leicht gemacht
Ein weiterer positiver Effekt: Saunieren ist ein Kalorien-Killer. So kann laut medizinischen Untersuchungen der US-Armee eine Person mit durchschnittlicher Kondition in einer einzigen Sitzung aufgrund der Beschleunigung der Herzaktivität bis zu 300 Kalorien verbrennen. Das liegt daran, dass der Körper beginnt, mehr Kalorien in nutzbare Energie umzuwandeln, wenn die Herzaktivität zunimmt und dieser Prozess mehr Sauerstoff erfordert. Wer ein paar Pfunde verlieren möchte, kann also nicht nur die Bewegung, sondern auch die anschließende Hitze gezielt nutzen, um den Stoffwechsel in Schwung zu bringen. Nebenbei spornt das Abnehmen so auch noch an.
Die „Top Five“-Tipps für die Kombination von Sauna und Sport
1) Reihenfolge beachten
Egal ob Hobby- oder Spitzensportler – die Reihenfolge ist wichtig: Zuerst wird gesportelt, dann in der Sauna entspannt. Ein Saunabesuch vor dem Training wäre kontraproduktiv, da es durch die Hitze zu einer vermehrten Herztätigkeit kommt und der Puls um mehr als die Hälfte des Normalwertes ansteigt. Zudem könnte sich der Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen negativ auf die Funktionalität der Muskeln auswirken.
Studien zeigen, dass bereits ein Flüssigkeitsverlust von zwei Prozent die Leistungsfähigkeit erheblich mindert. Nach dem Saunieren sind sowohl Körper als auch Psyche auf Entspannung eingestellt.
2) Kurze Pause
Geben Sie Ihrem Herz-Kreislauf-System nach dem Training die Chance herunterzufahren, bevor es in die Sauna geht. Experten empfehlen vor dem ersten Sauna-Gang in die Sauna eine Pause von etwa 30 Minuten einzulegen. Ideal sei es, nach dem Sport kurz auszuruhen, nachzuschwitzen und dann in Ruhe zu duschen. Anschließend sind Ko?rper und Geist auf
Entspannung eingestellt und das Saunabad kann in vollen Zügen genossen werden.
3) Infrarot und Sport kombinieren
Infrarotstrahler lassen die Wärme tief unter die Hautschichten eindringen und können die Schmerzen bei Verspannungen oder Muskelbeschwerden lindern. Im Gegensatz zur Sauna ist die Nutzung einer Infrarotkabine sowohl vor, als auch nach dem Sport sinnvoll. Die Wärme kann nämlich auch dabei helfen, die Durchblutung der Muskeln anzuregen und so das Verletzungsrisiko zu minimieren. Bestimmte Infrarotstrahler mit einer hohen Intensität ermöglichen einen punktuellen Einsatz.
4) Auf den Körper hören
Jeder Mensch reagiert anders auf Belastung und Hitze, daher sollten Sie nichts überstürzen, sondern sich langsam an das Thema Sauna und Sport herantasten. Während erfahrene Saunagänger meist problemlos nach dem Training bei hohen Temperaturen entspannen können, kann das für manche schon zu viel sein. Beginnen Sie mit der für Sie passenden Sauna und kürzeren Durchläufen. Gehen Sie immer nur in die Kabine, wenn Sie sich gut fühlen. Wer Schwindel oder andere Symptome bemerkt, sollte an diesem Tag lieber aufs Saunieren verzichten.
5) Entspannte Atmosphäre
Achten Sie darauf, dass Sie in der Sauna wirklich zur Ruhe kommen, um die Regenerationsprozesse des Körpers zu unterstützen. Wer also dicht gedrängt zwischen anderen Gästen und lautstarken Unterhaltungen auf der Bank sitzt, wird nicht abschalten können. Nach dem Sport sinkt der Cortisolspiegel langsam, wodurch sich ein Müdigkeitsgefühl einstellt. Lassen Sie es zu, dass Ihr Körper „herunterfahren“ kann.