Der Industriehafen der schwedischen Stadt Göteborg ist die Kulisse für diese Sauna von Raumlabor, die außen aus rostigem Stahl und innen aus warmem Holz besteht.
In Göteborg, am Industriehafen Frihamnen, erhebt sich eine bemerkenswerte Sauna, entworfen von Raumlabor, einem Architekturbüro mit Sitz in Berlin, aus dem Wasser. In Zusammenarbeit mit einem Team von Anwohnern entstand eine öffentliche Design-Sauna, die Ihresgleichen sucht – und nur über eine Holzbrücke erreichbar ist. Die äußere Hülle aus rostigem Stahl kontrastiert mit dem warmen Holz im Inneren.
Als Teil eines größeren Revitalisierungsprojekts für Frihamnen, das im Vorfeld des 400-jährigen Stadtjubiläums von Göteborg im Jahr 2021 realisiert worden ist, soll diese Sauna ein Ort der Begegnung für die vielfältigen Bewohner des Viertels sein. Von Gärtnern bis hin zu Rollschuhfahrern, Joggern, Hundeliebhabern, Rennradfahrern und Romantikern, die den Sonnenuntergang genießen wollen. „Frihamnen verliert allmählich seinen industriellen Charakter und wird immer mehr zu einem neuen, zentralen Teil Göteborgs, der von den Bürgern entdeckt und angenommen werden kann“, so Francesco Apuzzo und Jan Liesegang, zwei der zehn Architekten, die das Raumlabor bilden.
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Sie erklären zudem, dass öffentliche Bäder einst Zentren sozialer Interaktion in Städten waren. Sie dienten nicht nur der Entspannung und sportlichen Betätigung, sondern waren auch Orte politischer Diskussionen, Geschäftstreffen, sinnlicher Erlebnisse, hedonistischer Freuden und sogar krimineller Machenschaften. Dieses kulturelle Erbe sei jedoch in modernen Städten verloren gegangen, durch weniger einladende, freizeitorientierte Schwimmbäder und Spas ersetzt.
Das Studio arbeitete mit einem Team von 24 Stadtbewohnern zusammen, um die Struktur auf Betonpfählen zu errichten. Für das Äußere wurde verwitterter Stahl gewählt, um dem Gebäude eine industrielle Ästhetik zu verleihen und es in die Umgebung einzupassen. Im Inneren sorgen Lärchenschindeln für eine Strukturierung der gebogenen und kantigen Oberflächen von Decke und Wänden. „Die Richtung des Schindelmusters an den Wänden und der Decke schafft gleichzeitig einen umhüllenden Raum und einen Fokus auf den Blick aus dem großen Fenster auf die Silhouette der Kräne und das Stadtzentrum“, so die Architekten.
Der Duschraum befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite der Brücke. Die in die Wände
eingelassenen Weinflaschen erzeugen ähnliche Lichteffekte wie Glasbausteine.