Wie relaxen Sie am liebsten? In der trockenen Hitze der Finnischen Sauna oder im Dampfbad mit hoher Luftfeuchtigkeit? Unser Überlick erklärt die vier gängigsten Sauna-Typen, damit Sie schnell und einfach das passende Modell finden.
1. Die Finnische Sauna
Eine Finnische Sauna ist eine Holzkabine, in der man ein Schwitzbad in trockener, etwa 80–90 Grad heißer Luft nimmt. Sie bietet sich vor allem trainierten Saunagängern an, die hohe Temperaturen ohne Feuchtigkeit mögen. „Das Herz der Sauna bildet ein Ofen mit (wärmespeichernden) Saunasteinen“, weiß Jürgen Rehberg von Klafs. „Diese heißen Steine werden ganz nach finnischer Tradition für spezielle Aufgüsse genutzt.“ Dabei wird mit einer Kelle Wasser mit Duftkonzentrat auf die heißen Steine gegeben, bis das Wasser verdampf und so die Schweißbildung durch die kurzzeitg erhöhte Luftfeuchtigkeit angeregt wird. Außerdem füllt sich die Luft mit duftendem Aroma. Neben Düften gibt es noch viele weitere Ausstattungen, die das Saunieren angenehm machen. So bieten Hersteller Saunen mit Lautsprechern, Sternenhimmel und Infrarot-Wärmeanwendungen an. Auch spezielle Öfen für leichte Dampfanwendungen sind möglich (siehe Bio-Sauna). Der Pflegeaufwand einer Finnischen Sauna ist relativ gering: Nur die Glasflächen und der Fußboden sollten regelmäßig gewischt werden. Das verbaute Holz bedarf in der Regel keiner großen Pflege: Beachtet werden sollte lediglich, dass kein Schweiß aufs Holz tropft – daher sollten Saunanutzer immer ein großes Handtuch verwenden. Bezüglich des Platzbedarfs lässt sich sagen: Eine Finnische Sauna passt auch in kleine Ecken ab 3 Quadratmeter und lässt sich in der einfachsten Variante schon in wenigen Stunden realisieren. Für die Budgetplanung sollten Saunaliebhaber mit Preisen ab ca. 6.000 Euro für eine Vier-Personen-Sauna rechnen.
2. Die Kombi-Sauna
Eine Kombi-Sauna oder Bio-Sauna gleicht optisch einer Finnischen Sauna, macht aber gleichzeitig sanfte Dampfanwendungen möglich. „Die Kombi-?Sauna empfiehlt sich vor allem Saunagängern, die gemäßigte Wärme und eine leichte Luftfeuchtigkeit mögen“, weiß Martin Trinkerl von Sauna und mehr. Von einer Finnischen Sauna unterscheidet sich eine Bio-Sauna durch den speziellen Ofen. Am Bio-Ofen ist ein manuell oder automatisch befüllbarer Wassertank angebracht, in welchem ein Heizstab das Wasser erhitzt. Über die Oberfläche des Ofens wird der Dampf anschließend abgegeben. Die genaue Luftfeuchtigkeit wird oftmals über eine Taktung oder einen Sensor, der die Luftfeuchtigkeit misst und anpasst, geregelt. Generell gilt dabei ein feststehendes Verhältnis von Dampf und Temperatur: Je höher die Luftfeuchtigkeit, desto geringer ist die Temperatur. „Als Richtwert kann man etwa 35 Prozent Luftfeuchtigkeit bei einer Temperatur von 60 Grad nehmen“, so Trinkerl. Zudem sind am Ofen Verdampferschalen angebracht, in die Kräuter oder Essenzen gelegt oder getropft werden können. Weitere Zusatzausstattungen sind wie in einer Finnischen Sauna möglich: Von Licht bis zum Sternenhimmel und Musik lässt sich alles integrieren. Bei der Pflege gilt es zu beachten, dass der Wassertank je nach Härtegrad des Wassers regelmäßig zu entkalken ist. Ansonsten gelten dieselben Regeln wie bei der Finnischen Sauna. Dies gilt auch für die Mindestmaße der Fläche: Hier sollten mindestens drei Quadratmeter zur Verfügung stehen. Ist die Sauna erst einmal geplant und vorproduziert, lässt sie sich innerhalb eines Tages vor Ort montieren. Preislich gesehen kann man eine Bio-Sauna ab ca. 6.000 verwirklichen.
3. Die Infrarotkabine
Infrarotkabinen sind in der Regel aus Holz und Glas gefertigt und arbeiten mit milden Lufttemperaturen von 50–60 Grad. Wärme entsteht in der Regel über einen Flächen- oder Stabstrahler, der Infrarotstrahlung aussendet. Diese sogenannte IR-Strahlung, die in natürlicher Form in der Sonnenstrahlung vorkommt, durchquert in elektromagnetischen Wellen den Raum und wird vor allem dann wirksam, wenn sie auf den Wärme absorbierenden, menschlichen Körper trifft. Dort wird sie von den oberen Hautschichten aufgenommen. In einer klassischen Infrarotkabine wirkt sowohl die Wärme der erhitzten Luft als auch der Infrarotstrahlung auf den Körper ein – eine leichte Erhöhung der Körpertemperatur und Schwitzen sind die positiven Folgen. Um den Aufenthalt in der Kabine noch angenehmer zu machen, bieten Hersteller eine Vielzahl an Zusatzausstattungen wie beispielsweise LED-Farblichtkombination, Musiksysteme, Sitz- und Fußheizungen oder Leselampen an. Die Pflege einer Infrarotkabine ist einfach zu handhaben: Nach jeder Anwendung sollten alle Elemente, die mit Schweiß in Berührung gekommen sind, mit einem weichen Tuch
getrocknet und sanft abgewischt werden. Je nach Anwendung und Art kann die Größe der Infrarotkabine variieren. Eine Sitz-Infrarotkabine für eine Person ist bereits ab 0,9 Quadratmeter erhältlich. Kleinere Kabinenmodelle mit qualitativ hoch-wertigen Rückenstrahlern können von geschickten Anwendern selbst in zwei bis fünf Stunden aufgebaut werden und sind ab ca. 2.400 Euro erhältlich.
4. Das Dampfbad
Ein Dampfbad ist ein geschlossener Raum, der in der Regel aus einer Duschtasse, einem Dach und einer dampfdichten, isolierten Kabine besteht. „Das Dampfbad empfiehlt sich vor allem Saunafreunden, die ein moderat feuchtes Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit und milden Temperaturen bevorzugen oder die trockene Hitze der Finnischen Sauna nicht vertragen“, erklärt Felix Blank von Repabad. „Für Wärme und Feuchtigkeit sorgt ein strombetriebener Generator, der Wasser zum Kochen bringt, sodass heißer Wasserdampf in der Dampfbadkabine entsteht“, fügt er hinzu. Die idealen Werte liegen beim Dampfbaden etwa bei 45–47 Grad Raumtemperatur und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit. Dabei können Dampfbäder schon ab einer Fläche von einem Quadratmeter umgesetzt werden. Auch Zusatzaustattungen wie eine Sole-funktion mit Salz, Duftfunktion, Farblicht- und Musiksysteme finden in kleinen Kabinen Platz. Der Reinigungsaufwand entspricht in etwa dem einer Dusche, in der man regelmäßig den Kalk entfernen sollte. Die Montagezeit ist abhängig vom Dampfbadmodell: Normalerweise ist der Aufbau innerhalb eines Tages abgeschlossen. Bei größeren Modellen oder Spezialanfertigungen kann die Montage entsprechend länger dauern. Preislich sind Dampfbäder um ca. 8.500 Euro erhältlich.
Text: Anna Bader