Zuerst die Hitze, dann die lang ersehnte Kälte. Die Sauna ist ein Wechselspiel der Extreme. Nach Schweißströmen am ganzen Körper folgt der prickelnde Kältekick. Ohne den hätte die Sauna auch nicht ihren gesundheitsfördernden Effekt. In der Kabine wird Ihre Körpertemperatur um zwei Grad erhöht, draußen muss sie wieder normalisiert werden. Durch diese Abhärtung wird Ihr Immunsystem auf Vorderman gebracht. Doch auch die Methode der Abkühlung zählt: Was für den einen der ultimative Cool-Kick ist, lässt den anderen schon beim bloßem Gedanken daran vor Kälte erstarren. Wiederum ist die softe Abkühltour auch nicht Jedermanns Sache. Doch egal, ob erfahrener Eisseetaucher oder Softie:?Für jeden Typ findet sich die perfekte Cool-Down-Methode.
Der Schneewälzer
Dieser Abkühltyp hat keinerlei Scheu seine kindliche Seite zu zeigen. Was als zweckmäßige Regulierung der Körpertemperatur anfängt, endet oft in einer ausgelassenen Schneeballschlacht. Einfach ein Freund zum Pferdestehlen und zum gegenseitigen Schnee einreiben. Falls Sie zur Fraktion der Zartbesaiteten gehören, ist ein Zusammentreffen mit dem Schneewälzer zu empfehlen: Der Charme des Naturburschen oder -mädels, macht locker und lässt das Kind in Ihnen jubeln. Der Schneewälzer genießt die kühlende Kraft des prickelnden Weiß. Jahreszeitlich bedingt, ist eine coole Zeit im Schnee nicht immer möglich. Abweichoptionen gibt es aber: Eiswürfel.
Der Tieftaucher
Dieser Typ sucht die Extreme. Radikaler als durch ein Eisloch in einen See zu springen, geht’s nicht, oder? Zum Bedauern des Tieftauchers sind die Möglichkeiten dazu außerhalb Skandinaviens ziemlich begrenzt. Und so springt er einfach in ein zwölf Grad kaltes Tauchbecken. Der rasche Wechsel von heiß zu kalt strafft die Haut. Wichtiger für den Tieftaucher ist aber der Abhärtungseffekt: Nach 15 Sekunden sollte auch der Hartgesottenste wieder auftauchen. Dieser Abkühltyp ist immer auf der Suche nach Menschen, die genau wie er „Durchschnitt“ als das schlimmste aller Schimpfwörter betrachten. Wenn Sie einmal das Vergnügen haben mit diesem Typ zu saunieren, sollten Sie sich in Acht nehmen:?Er könnte Sie leicht mit seiner Begeisterung für seine coole Vorliebe anstecken.
Der Coole
Was den Anschein arroganter Attitüde hat, kristallisiert sich bei dem Coolen als seine sehr ruhige, zurückgezogene Art heraus. Er ist ein Mensch der leisen Töne, der nur redet, wenn er etwas zu sagen hat. Das macht ihn auch zu einem angenehmen Mitsaunierer. Nachdem er aber in der Kabine mit vielen Saunafans in Berührung gekommen ist, sucht er schnellstens eine menschenleere Abkühlmöglichkeit. Am liebsten hat er eine einsame Eisgrotte, wo er sich von der einnehmenden Stille berauschen lässt und erst so richtig abschalten kann. Falls diese nicht zur Verfügung stehen sollte, nimmt der Coole sich andere Hilfsmittel, um Ruhe und Kühle zu erfahren:?Eine eiskalte Schwall- oder Kübeldusche lässt ihn alles rundherum vergessen. Falls Sie dem Coolen in der Sauna begegnen, rücken Sie ruhig ein Stück näher:?Bei seiner Ausstrahlung wird Ihnen die Kabinentemperatur gleich um ein paar Grad weniger heiß vorkommen.
Der Warmduscher
Ein sehr umgänglicher Mensch, der um jeden Preis versucht, nicht anzuecken. Genauso lauwarm wie die Dusche nach der Sauna ist seine Gemütsstimmung in der Kabine. Das darf man dem Warmduscher aber nicht übel nehmen, da es sich bei diesem Typus meist um Saunaanfänger handelt, die ihre wahre Abkühlpersönlichkeit noch entwickeln. So lernt der Warmduscher erst den Genuss der Sauna selbst und das Abkühlen danach richtig kennen. Manchen Warmduschern fällt der eiskalte Wechsel auch nach längerer Erfahrung schwer. Weil dieser Typ nicht gerade risikobereit ist, lässt er sich bei seiner Abkühlmethode nicht reinreden. Das ist auch gut so:?Hören Sie immer auf Ihren Körper und überfordern Sie sich nicht selbst mit einem zu extremen Kälteschock.